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The City of God
Chapter 3.--What Apuleius Attributes to the Demons, to Whom, Though He Does Not Deny Them Reason, He Does Not Ascribe Virtue.
What, then, is the difference between good and evil demons? For the Platonist Apuleius, in a treatise on this whole subject, 1 while he says a great deal about their aerial bodies, has not a word to say of the spiritual virtues with which, if they were good, they must have been endowed. Not a word has he said, then, of that which could give them happiness; but proof of their misery he has given, acknowledging that their mind, by which they rank as reasonable beings, is not only not imbued and fortified with virtue so as to resist all unreasonable passions, but that it is somehow agitated with tempestuous emotions, and is thus on a level with the mind of foolish men. His own words are: "It is this class of demons the poets refer to, when, without serious error, they feign that the gods hate and love individuals among men, prospering and ennobling some, and opposing and distressing others. Therefore pity, indignation, grief, joy, every human emotion is experienced by the demons, with the same mental disturbance, and the same tide of feeling and thought. These turmoils and tempests banish them far from the tranquility of the celestial gods." Can there be any doubt that in these words it is not some inferior part of their spiritual nature, but the very mind by which the demons hold their rank as rational beings, which he says is tossed with passion like a stormy sea? They cannot, then, be compared even to wise men, who with undisturbed mind resist these perturbations to which they are exposed in this life, and from which human infirmity is never exempt, and who do not yield themselves to approve of or perpetrate anything which might deflect them from the path of wisdom and law of rectitude. They resemble in character, though not in bodily appearance, wicked and foolish men. I might indeed say they are worse, inasmuch as they have grown old in iniquity, and incorrigible by punishment. Their mind, as Apuleius says, is a sea tossed with tempest, having no rallying point of truth or virtue in their soul from which they can resist their turbulent and depraved emotions.
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The De Deo Socratis. ↩
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
3. Apuleius schreibt den Dämonen, obwohl er ihnen die Vernunft nicht abspricht, keinerlei Tugend zu.
Worin besteht also der Unterschied zwischen guten und bösen Dämonen? Der Platoniker Apuleius, der doch erschöpfend über die Dämonen handelt und soviel von ihren Luftleibern spricht, schweigt sich aus über seelische Tugenden, womit sie doch ausgestattet sein müßten, wenn sie gut wären. Er sagt also nichts von der Ursache der Glückseligkeit1, wohl aber spricht er von einem Kennzeichen der Unseligkeit, indem er zugibt, ihr Geist, um dessentwillen er sie als vernunftbegabt bezeichnet, sei nicht einmal mit der Kraft ausgestattet und gefestet, dem unvernünftigen, leidenschaftlichen Begehren des Gemütes um keinen Preis nachzugeben, vielmehr werde er, wie es bei törichten Geistern die Regel ist, sozusagen von stürmischen Aufregungen zerwühlt. Seine eigenen Worte hierüber lauten also: „Aus den Reihen dieser Dämonen sind insgemein die Götter genommen, von denen die dichterische Erfindung zu erzählen weiß — und sie trifft dabei in der Hauptsache das Richtige —, daß sie die einen Menschen lieben, andere hassen, die einen fördern und emporbringen, andere befehden und bedrängen; daß sie sonach Mitleid und Unwillen, Angst und Freude empfinden und überhaupt allen Regungen des menschlichen Gemütes unterworfen seien, mit ähnlicher Teilnahme des Herzens und Aufwallung des Geistes in dem Strudel und Brodel der Gedanken herumgetrieben werden. All diese Aufregungen Band 16, S. 476und Stürme haben keinen Zutritt zu dem ruhigen Port der himmlischen Götter.“ Kann man bei diesen Worten noch irgend zweifeln, daß er nicht etwa niedere Teile der Dämonenseelen, sondern geradezu den Geist, durch den die Dämonen vernünftige Wesen sind, wie ein sturmgepeitschtes Meer vom Sturm der Leidenschaften aufgewühlt werden läßt? Somit sind sie nicht einmal mit weisen Menschen auf gleiche Stufe zu stellen, die derlei Aufregungen, von denen der Mensch in seiner Schwachheit nicht frei ist, allerdings auch, wie es hienieden unser Los ist, zu erdulden haben, aber ihnen mit ungebrochenem Geiste widerstehen und sich nicht von ihnen hinreißen lassen, in etwas einzuwilligen oder etwas zu begehen, was vom Pfade der Weisheit und vom Gesetze der Gerechtigkeit abseits liegt; törichten Sterblichen vielmehr und ungerechten ähnlich, nicht dem Leibe, sondern der sittlichen Verfassung nach (um nicht zu sagen schlechter als sie, insofern sie älter und zur verdienten Strafe unverbesserlich sind), sind sie auch dem Geiste nach in den Strudel, wie Apuleius sich ausdrückt, hineingezogen und finden mit keinem Teil ihrer Seele einen Halt an Wahrheit und Tugend, womit man gegen den Sturm böser Leidenschaften ankämpft.
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d. i. von Tugenden ↩