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The City of God
Chapter 6.--That the World and Time Had Both One Beginning, and the One Did Not Anticipate the Other.
For if eternity and time are rightly distinguished by this, that time does not exist without some movement and transition, while in eternity there is no change, who does not see that there could have been no time had not some creature been made, which by some motion could give birth to change,--the various parts of which motion and change, as they cannot be simultaneous, succeed one another,--and thus, in these shorter or longer intervals of duration, time would begin? Since then, God, in whose eternity is no change at all, is the Creator and Ordainer of time, I do not see how He can be said to have created the world after spaces of time had elapsed, unless it be said that prior to the world there was some creature by whose movement time could pass. And if the sacred and infallible Scriptures say that in the beginning God created the heavens and the earth, in order that it may be understood that He had made nothing previously,--for if He had made anything before the rest, this thing would rather be said to have been made "in the beginning,"--then assuredly the world was made, not in time, but simultaneously with time. For that which is made in time is made both after and before some time,--after that which is past, before that which is future. But none could then be past, for there was no creature by whose movements its duration could be measured. But simultaneously with time the world was made, if in the world's creation change and motion were created, as seems evident from the order of the first six or seven days. For in these days the morning and evening are counted, until, on the sixth day, all things which God then made were finished, and on the seventh the rest of God was mysteriously and sublimely signalized. What kind of days these were it is extremely difficult, or perhaps impossible for us to conceive, and how much more to say!
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
6. Weltschöpfungs- und Zeitenanfang fallen zusammen.
Ewigkeit und Zeit unterscheidet man nämlich mit Recht in der Weise, daß der Zeit beständig wechselnde Veränderlichkeit anhaftet, während es in der Ewigkeit keine Veränderung gibt. Demnach hätte es offenbar überhaupt keine Zeiten gegeben, wenn nicht ein Geschöpf ins Dasein getreten wäre, an dem sich durch Bewegung etwas verändert; denn die Zeit ergibt sich erst an der Hand der kürzeren und gedehnteren Zwischenräume der Dauer, die durch diese Bewegung und Veränderung beansprucht wird, indem ein Zustand dem andern weicht und nachfolgt, die beide nebeneinander nicht bestehen können. Da nun Gott, dessen Ewigkeit jede Veränderung ausschließt, der Schöpfer der Zeiten ist und ihr Ordner, so kann man ihn doch nicht erst nach Ablauf von Zeiträumen die Welt erschaffen lassen; man müßte nur eben annehmen, es habe schon vor der Welt ein Geschöpf gegeben und damit Zeiten, die durch dessen Bewegung dahingeflossen wären. Allein die Heilige Schrift, diese Quelle reinster Wahrheit, sagt ausdrücklich, am Anfang habe Gott Himmel und Erde erschaffen, und schließt damit die Annahme aus, als habe er schon vorher etwas erschaffen, da es doch heißen müßte, er habe, wenn er vor allem anderen, was er erschuf, etwas erschaffen hätte, eben dieses im Anfang erschaffen. Also ist ohne Zweifel die Welt nicht in der Zeit, sondern zugleich mit der Zeit erschaffen worden. Denn was in der Zeit geschieht, das geschieht nach und vor einer Zeit, Band 16, S. 594nach einer vergangenen und vor einer kommenden; allein eine vergangene Zeit ist hier undenkbar, weil es kein Geschöpf gab, an dessen wandelbarer Bewegung sie dahingeflossen wäre. Dagegen ist die Welt zugleich mit der Zeit erschaffen, wenn bei ihrer Erschaffung die Wandel erzeugende Bewegung erschaffen worden ist, worauf auch hinzuweisen scheint jene Gliederung in sechs oder sieben erste Tage, bei denen auch von Morgen und Abend die Rede ist, bis alles, was Gott in diesen Tagen schuf, am sechsten Tage vollendet und am siebenten in einem großen Geheimnis von Gottes Ruhe gesprochen wird. Welcher Art freilich diese Tage sind, das auch nur sich vorzustellen, geschweige denn darzulegen ist ungemein schwierig, wo nicht unmöglich.