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The City of God
Chapter 25.--Of Sarah's Handmaid, Hagar, Whom She Herself Wished to Be Abraham's Concubine.
And here follow the times of Abraham's sons, the one by Hagar the bond maid, the other by Sarah the free woman, about whom we have already spoken in the previous book. As regards this transaction, Abraham is in no way to be branded as guilty concerning this concubine, for he used her for the begetting of progeny, not for the gratification of lust; and not to insult, but rather to obey his wife, who supposed it would be solace of her barrenness if she could make use of the fruitful womb of her handmaid to supply the defect of her own nature, and by that law of which the apostle says, "Likewise also the husband hath not power of his own body, but the wife," 1 could, as a wife, make use of him for childbearing by another, when she could not do so in her own person. Here there is no wanton lust, no filthy lewdness. The handmaid is delivered to the husband by the wife for the sake of progeny, and is received by the husband for the sake of progeny, each seeking, not guilty excess, but natural fruit. And when the pregnant bond woman despised her barren mistress, and Sarah, with womanly jealousy, rather laid the blame of this on her husband, even then Abraham showed that he was not a slavish lover, but a free begetter of children, and that in using Hagar he had guarded the chastity of Sarah his wife, and had gratified her will and not his own,--had received her without seeking, had gone in to her without being attached, had impregnated without loving her,--for he says, "Behold thy maid is in thy hands: do to her as it pleaseth thee;" 2 a man able to use women as a man should,--his wife temperately, his handmaid compliantly, neither intemperately!
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
25. Agar, die Magd der Sara, von Sara dem Abraham zum Beischlaf überlassen.
Nun folgen bereits die Zeiten der Söhne Abrahams, des von der Magd Agar und des von der freien Sara geborenen, von denen wir schon im vorigen Buche gesprochen haben1. Was jedoch die Begebenheit als solche betrifft, so darf wegen dieser Beischläferin durchaus kein Makel auf Abraham geheftet werden. Er bediente sich ihrer ja zur Gewinnung von Nachkommenschaft, nicht zur Befriedigung der Lust, und nicht zum Schimpf für seine Frau, sondern vielmehr ihr fügsam, die es für einen Trost in ihrer Unfruchtbarkeit erachtete, wenn sie den fruchtbaren Schoß ihrer Magd, da sie sich ihn nicht leiblich aneignen konnte, wenigstens dem Willen nach zu ihrem eigenen machte und als Weib ihr Recht wahrnahm, aus einer anderen zu gebären, was sie aus sich selbst nicht vermochte, gemäß dem Wort des Band 16, S. 920Apostels2: „Ebenso hat auch der Mann keine Macht über seinen Leib, sondern das Weib“. Da findet sich keine Spur von geiler Lust oder schandbarer Schlechtigkeit. Von der Frau wird zur Erzielung von Nachkommenschaft die Magd dem Manne übergeben, vom Manne wird sie zur Erzielung von Nachkommenschaft übernommen; von beiden Seiten hat man es nicht auf sündhafte Wollust, sondern auf die Frucht der Natur abgesehen. Und endlich, als die schwangere Magd mit Verachtung hinsah auf die unfruchtbare Herrin und Sara dies in ihrer weiblichen Eifersucht dem Manne zur Last legte, auch da bewies Abraham, daß er kein Sklave der Leidenschaft, sondern ein freier Erzeuger war und in Agar seiner Frau Sara die Keuschheit bewahrte und nicht seine Lust, sondern ihren Willen befriedigte, daß er nicht begehrte, sondern nur nicht verwehrte, hinzuging, aber nicht anhing, erkannte, aber nicht Liebe zuwandte3. Er sprach nämlich ganz gelassen4: „Siehe, deine Magd ist in deiner Hand, mache mit ihr, was dir gut dünkt“. Wahrlich ein Mann, der manneswürdig mit Weibern umgeht, mit der Frau in Mäßigkeit, mit der Magd in Botmäßigkeit, mit keiner in Unmäßigkeit!5
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XV 3. ↩
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1 Kor. 7, 4. Vgl. Augustini Sermo 51 [nach, der Maurinerausgabe], n. 28. ↩
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Die Stelle lautet in echt augustinischer Rhetorik: accepisse nec petisse, accessisse nec haesisse, seminasse nec amasse. ↩
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Gen. 16, 6. ↩
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Auch hier die bestechenden Wortspiele: O virum viriliter utentem feminis, coniuge temperanter, ancilla obtemperanter, nulla intemperanter! ↩