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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430)

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

23. Der Name Götter wird den Göttern der Heiden fälschlich beigelegt, dagegen findet er auf Grund des Zeugnisses der göttlichen Schriften sowohl auf die heiligen Engel als auch auf die gerechten Menschen Anwendung.

Wollen die Platoniker diese Engel lieber Götter als Dämonen nennen und sie jenen Göttern beizählen, die nach ihrem Gründer und Meister Plato vom höchsten Gott erschaffen worden sind, so mögen sie das immerhin tun; um bloße Worte streiten wir uns nicht mit ihnen. Denn wenn sie sie unsterblich nennen mit der Beschränkung, daß sie trotzdem vom höchsten Gott erschaffen seien, und wenn sie sagen, diese Wesen seien nicht durch sich selbst, sondern durch ihre innige Beziehung zu dem, der sie erschaffen hat, glückselig, so stimmen sie in der Sache mit uns überein, mögen sie diese Wesen wie immer nennen. Daß dies aber die Ansicht der Platoniker, wenn nicht aller, so doch der bedeutenderen sei, läßt sich aus ihren Schriften ersehen. Ja selbst hinsichtlich des Namens Götter, den sie derartigen unsterblichen und glückseligen geschöpflichen Wesen beilegen, findet sich zwischen uns und ihnen kaum einige Abweichung; denn auch in unserer Heiligen Schrift kommt vor: „Der Gott der Band 16, S. 508Götter, der Herr, hat gesprochen“1, und an anderer Stelle: „Lobsinget dem Gott der Götter“2, und wieder an anderer Stelle; „Der große König über alle Götter“3. Was es dagegen zu bedeuten hat, wenn es heißt: „Furchtbar ist er über alle Götter“4, das wird gleich im folgenden Verse erläutert: „Denn alle Götter der Heiden sind Dämonen, der Herr aber hat die Himmel gemacht“. Der Psalmist sagt also „über alle Götter“, jedoch „der Heiden“, d. h. über die, die von den Heiden für Götter gehalten werden, die aber „Dämonen“ sind; deshalb ist er „furchtbar“ über sie und unter dem Eindruck dieses Schreckens riefen sie: „Bist Du gekommen, uns zu verderben?“5Die Stelle dagegen, wo es heißt: „Der Gott der Götter“, kann nicht aufgefaßt werden im Sinne von „der Gott der Dämonen“; und den „großen König über alle Götter“ darf man doch nicht im entferntesten als den Großkönig über alle Dämonen bezeichnen. Allein die Heilige Schrift nennt auch die dem Volke Gottes angehörigen Menschen Götter. „Ich habe gesagt“, heißt es6, „ihr seid Götter und Söhne des Höchsten alle“. Es können also auch solche Götter gemeint sein, wenn von dem „Gott der Götter“ und von dem „großen König über alle Götter“ die Rede ist.

Hält man uns aber vor: Wenn die Menschen als Götter bezeichnet werden, sofern sie dem Volke Gottes angehören, das Gott durch Engel oder Menschen anredet, wieviel mehr verdienen dann diese Namen die Unsterblichen, die sich der Glückseligkeit erfreuen, zu der die Menschen durch die Verehrung Gottes zu gelangen sich sehnen, so haben wir darauf die einfache Antwort: Nicht ohne Grund werden in den heiligen Schriften deutlicher Menschen Götter genannt als jene unsterblichen und glückseligen Wesen, denen wir nach der Verheißung bei der Auferstehung gleich sein werden; Schwachheit und Unglaube sollen sich nämlich nicht Band 16, S. 509herausnehmen, wegen der Erhabenheit dieser Wesen eines davon als Gott uns hinzustellen. Einem Menschen gegenüber besteht diese Gefahr nicht. Und unzweideutiger mußten die Menschen im Volke Gottes als Götter bezeichnet werden, damit sie die Gewißheit und Zuversicht erlangten, daß der ihr Gott sei, der „der Gott der Götter“ heißt; denn mögen immerhin die unsterblichen und glückseligen Wesen, die im Himmel sind, Götter genannt werden, so heißen sie doch niemals die Götter der Götter, das will sagen die Götter der dem Volke Gottes angehörigen Menschen, denen die Worte gelten: „Ich habe gesagt, ihr seid Götter und Söhne des Höchsten, alle“. In diesem Sinne sagt der Apostel7: „Wenn es auch solche gibt, die man Götter nennt, sei es im Himmel oder auf Erden, wie es denn viele Götter und viele Herren gibt, so haben doch wir nur einen Gott, den Vater, von dem alles ist und wir in ihm, und nur einen Herrn, Jesus Christus, durch den alles ist und wir durch ihn“.

Man braucht also nicht lang um den Namen zu streiten, wo die Sache selbst so klar ist, daß sie keinem Zweifel unterliegt. Wenn nun wir sagen, daß aus den Reihen dieser unsterblichen seligen Wesen Engel gesandt worden seien, um den Menschen den Willen Gottes zu verkünden, und wenn die Platoniker das mißbilligen, weil nach ihrer Meinung ein solcher Dienst nicht durch solche Wesen, die sie Götter nennen, also nicht durch unsterbliche und glückselige Wesen, sondern durch Dämonen versehen wird, die sie nur als unsterblich, nicht auch als glückselig oder jedenfalls nur im Sinne von guten Dämonen, nicht von Göttern, die erhaben thronen, fern von der Berührung mit Menschen, als unsterblich und glückselig zugleich zu bezeichnen wagen, so handelt es sich zwar offensichtlich nur um einen Streit um Worte, jedoch das Wort Dämonen ist so verabscheuungswürdig, daß wir unsererseits es unbedingt von den heiligen Engeln fernhalten müssen. Und so wollen wir nun dieses Buch schließen mit der Erkenntnis, daß unsterbliche und glückselige Wesen, welche Band 16, S. 510Bezeichnung man auch für sie gebrauchen möge, Wesen jedoch, die geworden und erschaffen worden sind, nicht Mittelwesen seien, zur unsterblichen Glückseligkeit sterbliche Unselige zu führen, von denen sie durch ihre Verschiedenheit in beiden Eigenschaften getrennt werden. Die aber, die Mittelwesen sind dadurch, daß sie die Unsterblichkeit mit den oberen und die Unseligkeit mit den unteren Wesen teilen, können uns, da sie aus selbstverschuldeter Schlechtigkeit unselig sind, um die Glückseligkeit höchstens beneiden, nicht aber sie uns verschaffen. Daher vermögen die Freunde der Dämonen nichts beizubringen, was uns bestimmen könnte, die als Helfer zu verehren, die wir vielmehr als Betrüger zu meiden haben. Daß nun aber jene Wesen, die nach der Anschauung der Platoniker als gute und deshalb nicht nur unsterbliche, sondern auch glückselige Wesen unter dem Namen von Göttern durch Dienst und Opfer wegen des glückseligen Lebens nach dem Tode zu verehren sind, daß, sage ich, diese Wesen, gleichviel welcher Art sie sind und welche Benennung ihnen zukommt, mit derartigem religiösen Dienst nur den einen Gott verehrt wissen wollen, von dem sie erschaffen und durch dessen Gemeinschaft sie glückselig sind, das will ich mit Hilfe dieses Gottes im nächsten Buch genauer darlegen.


  1. Ps. 49, 1 ↩

  2. Ebd. 135, 2. ↩

  3. Ebd. 94, 3. ↩

  4. Ps. 95, 4 f. ↩

  5. Mark. 1, 24. ↩

  6. Ps. 81, 6. ↩

  7. 1 Kor, 8, 5 f. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XXIII.

LE NOM DE DIEUX EST FAUSSEMENT ATTRIBUÉ AUX DIEUX DES GENTILS, ET IL CONVIENT EN COMMUN AUX SAINTS ANGES ET AUX HOMMES JUSTES, SELON LE TÉMOIGNAGE DE L’ÉCRITURE.

Si les Platoniciens aiment mieux donner aux anges le nom de dieux que celui de démons, et les mettre au rang de ces dieux qui, suivant Platon1, ont été créés par le Dieu suprême, à la bonne heure ; je ne veux point disputer sur les mots. En effet, s’ils disent que ces êtres sont immortels, mais cependant créés de Dieu, et qu’ils sont bienheureux, mais par leur union avec le Créateur et non par eux-mêmes, ils disent ce que nous disons, de quelque nom qu’ils veuillent se servir. Or, que ce soit là l’opinion des Platoniciens, sinon de tous, du moins des plus habiles, c’est ce dont leurs ouvrages font foi. Pourquoi donc leur contesterions-nous le droit d’appeler dieux des créatures immortelles et heureuses ? il ne peut y avoir aucun sérieux débat sur ce point, du moment que nous lisons dans les saintes Ecritures : « Le Dieu des dieux, le Seigneur a parlé2 »; et ailleurs : « Rendez gloire au Dieu des dieux3 » ; et encore : «Le grand Roi élevé au-dessus des dieux4 ». Quant à ce passage : « Il est redoutable par-dessus tous les dieux5 » , le verset suivant complète l’idée du Psalmiste, car il ajoute : « Tous les dieux des Gentils sont des démons, et le Seigneur a fait les cieux6 ». Le Prophète dit donc que le Seigneur est plus redoutable que tous les dieux; mais il entend parler des dieux des Gentils, lesquels ne sont que des démons. Ce sont ces démons à qui Dieu est redoutable, et qui, frappés de crainte, disaient à Jésus-Christ : « Es-tu venu pour «nous perdre? » Mais quand le Psalmiste parle du Dieu des dieux, il est impossible qu’il soit question du dieu des démons. De même, ces paroles : Le grand Roi élevé au-dessus de tous les dieux, ne veulent point dire au-dessus de tous les démons. D’un autre côté, l’Ecriture appelle dieux quelques hommes d’entre le peuple de Dieu : « J’ai dit : Vous êtes tous des dieux et les enfants du Très-Haut ». Lors donc que le Psalmiste parle du Dieu des dieux, on peut fort bien entendre qu’il est le Dieu de ces dieux-là, et dans le même sens il est aussi le grand Roi élevé au-dessus de tous les dieux.

Mais, dira-t-on, si des hommes ont été nommés dieux parce qu’ils sont de ce peuple à qui Dieu parle par la bouche des anges ou des hommes, combien plus sont dignes de ce nom des esprits immortels qui jouissent de la félicité où les hommes aspirent en servant Dieu? Que répondrons-nous à cela, sinon que ce n’est pas sans raison que la sainte Ecriture a donné le nom de dieux à des hommes plutôt qu’à ces esprits bienheureux dont on nous promet la félicité après la résurrection des corps, et qu’elle l’a fait de peur que notre faiblesse et notre infidélité, trop frappées de l’excellence de ces créatures, n’en transformassent quelqu’une en Dieu? Or, le danger est facile à éviter, quand c’est de créatures humaines qu’il s’agit. D’ailleurs, les hommes du peuple de Dieu ont dû être nommés dieux plus clairement, afin qu’ils fussent assurés que celui qui a été appelé le Dieu des dieux est certainement leur Dieu; car, encore que ces esprits immortels et bienheureux qui sont dans le ciel soient appelés dieux, ils n’ont pourtant pas été appelés dieux des dieux, c’est-à-dire des hommes du peuple de Dieu, puisqu’il a été dit à ces mêmes hommes : « Vous êtes tous des dieux et les enfants du Très-Haut ». L’Apôtre a dit en conséquence : « Bien qu’il y en ait que l’on appelle dieux, soit dans le ciel, soit sur la terre, et qu’il y ait ainsi plusieurs dieux et plusieurs seigneurs, nous n’avons qu’un seul Dieu, le Père, de qui tout procède et en qui nous sommes, et un seul Seigneur, Jésus-Christ, par qui ont été faites toutes choses et nous-mêmes7 ».

Il est donc inutile d’insister sur cette dispute de mots, puisque la chose est si claire qu’elle ne laisse aucune incertitude. Quant à ce que nous disons que les anges qui ont été envoyés aux hommes pour leur annoncer la volonté de Dieu sont au nombre de ces esprits bienheureux et immortels , cette doctrine choque les Platoniciens. Ils ne veulent pas croire que ce ministère convienne aux êtres bienheureux et immortels qu’ils appellent dieux; ils l’attribuent aux démons, qu’ils estiment immortels, mais sans oser les croire bienheureux; ou s’ils les font immortels et bienheureux à la fois, ce sont pour eux de bons déliions, mais non pas des dieux, lesquels habitent les hauteurs célestes loin de tout contact avec les hommes. Bien que cette dissidence paraisse n’être que dans les mots, le nom de démons est si odieux que nous sommes obligés de le rejeter absolument quand nous parlons des saints anges. Concluons donc, pour finir ce livre, que ces esprits immortels et bienheureux, qui ne sont toujours, quelque nom qu’on leur donne, que des créatures, ne peuvent servir de médiateurs pour conduire à la béatitude éternelle les misérables mortels dont les sépare une double différence. Quant aux démons, ils tiennent en effet le milieu entre les dieux et les hommes, étant immortels comme les premiers et misérables comme les seconds; mais comme c’est en punition de leur malice qu’ils sont misérables, ils sont plus capables de nous envier la béatitude que de nous la procurer. Dès lors, il’ ne reste aux amis des démons aucune bonne raison pour établir l’obligation d’adorer comme des aides ceux que nous devons éviter comme des trompeurs. Enfin, pour ce qui touche les esprits réputés bons, et, à ce titre, non-seulement immortels, mais bienheureux, auxquels ils se croient obligés d’offrir, sous le nom de dieux, des sacrifices pour obtenir la béatitude après cette vie, nous ferons voir au livre suivant que ces esprits, quels qu’ils soient et quelque nom qu’ils méritent, ne veulent pas qu’on rende les honneurs de la religion à un autre qu’à Dieu, leur créateur, source de leur félicité. (194)


  1. Voyez le Timée, Discours de Dieu aux dieux, tome XII de la trad. de M. Cousin, p. 137. ↩

  2. Ps. XLIX, 1.  ↩

  3. Ibid. CXXXV, 2.  ↩

  4. Ibid. XCIV, 3.  ↩

  5. ibid. XCV, 4. — Ibid. ↩

  6. Ps., LXXXI, 6. ↩

  7. I Cor. VIII, 5, 6. ↩

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