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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
20. [19.]Über den Sinn des Ausdruckes „saecula saeculorum“ (In der Hl. Schrift häufig vorkommend.).
Der Ausdruck „Die Weltzeiten der Weltzeiten“ läßt es nach meiner Ansicht in Schwebe, ob Gott es wirklich so macht, ob also Weltzeiten sich aneinanderreihen in ununterbrochener Verbindung, jedoch sich abspielend immer wieder in verschieden geordnetem Verlauf, wobei nur die aus der Unseligkeit Erlösten in ihrer seligen Unsterblichkeit Bestand haben ohne Ende, oder ob mit diesem Ausdruck die in Gottes Weisheit in unerschütterlicher Beständigkeit vorhandenen Weltzeiten als Wirkursache der in der Zeit dahinfließenden bezeichnet werden sollen. Vielleicht ist nämlich mit Weltzeiten nichts anderes gemeint, als was die Einzahl: Weltzeit besagt, wie sich der Ausdruck: Die Himmel der Himmel Band 16, S. 678deckt mit: Der Himmel des Himmels. Denn als den einzigen Himmel hat Gott die Feste bezeichnet, über der sich die Gewässer befinden, und doch heißt es im Psalm1: „Und die Gewässer, die über den Himmeln sind, sollen rühmen den Namen des Herrn“. Welche der beiden Deutungen also zutrifft, ob man außerdem noch etwas anderes unter den Weltzeiten der Weltzeiten verstehen kann, das ist eine sehr schwierige Frage, aber sie verlangt in dem gegenwärtigen Zusammenhang keine sofortige Lösung; vielleicht können wir uns später bestimmter dazu äußern, oder es macht uns gerade eine recht sorgsame Behandlung zurückhaltender und bewahrt uns so vor übereilten Aufstellungen in einer so dunklen Sache. Denn gegenwärtig beschäftigt uns der Kampf wider die Annahme von Kreisläufen, in denen sich immerfort notwendig dasselbe von Zeit zu Zeit wiederholen soll; und mit diesen hat es nichts zu schaffen, welche von den Ansichten über die Weltzeiten der Weltzeiten die richtige ist. Mögen die Weltzeiten der Weltzeiten nicht immer sich wiederholende, sondern eines nach dem andern in wohlgeordneter Verbindung verlaufende Zeitalter sein, wobei die Seligkeit der Erlösten ohne irgendwelche Wiederkehr von Unseligkeit in ganz sicherer Dauer bestehen bleibt, oder mögen die Weltzeiten der Weltzeiten etwas Ewiges sein, die davon abhängigen vorübergehenden Zeiten gleichsam beherrschend, in keinem Fall haben die immer dasselbe wiederholenden Kreisläufe Platz, die namentlich unvereinbar sind mit dem ewigen Leben der Heiligen.
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Ps. 148, 4. ↩
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The City of God
Chapter 19.--Of Worlds Without End, or Ages of Ages. 1
I do not presume to determine whether God does so, and whether these times which are called "ages of ages" are joined together in a continuous series, and succeed one another with a regulated diversity, and leave exempt from their vicissitudes only those who are freed from their misery, and abide without end in a blessed immortality; or whether these are called "ages of ages," that we may understand that the ages remain unchangeable in God's unwavering wisdom, and are the efficient causes, as it were, of those ages which are being spent in time. Possibly "ages" is used for "age," so that nothing else is meant by "ages of ages" than by "age of age," as nothing else is meant by "heavens of heavens" than by "heaven of heaven." For God called the firmament, above which are the waters, "Heaven," and yet the psalm says, "Let the waters that are above the heavens praise the name of the Lord." 2 Which of these two meanings we are to attach to "ages of ages," or whether there is not some other and better meaning still, is a very profound question; and the subject we are at present handling presents no obstacle to our meanwhile deferring the discussion of it, whether we may be able to determine anything about it, or may only be made more cautious by its further treatment, so as to be deterred from making any rash affirmations in a matter of such obscurity. For at present we are disputing the opinion that affirms the existence of those periodic revolutions by which the same things are always recurring at intervals of time. Now whichever of these suppositions regarding the "ages of ages" be the true one, it avails nothing for the substantiating of those cycles; for whether the ages of ages be not a repetition of the same world, but different worlds succeeding one another in a regulated connection, the ransomed souls abiding in well-assured bliss without any recurrence of misery, or whether the ages of ages be the eternal causes which rule what shall be and is in time, it equally follows, that those cycles which bring round the same things have no existence; and nothing more thoroughly explodes them than the fact of the eternal life of the saints.