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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430)

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

16. Wie der 44. Psalm auf Christus und die Kirche hinweist, teils in klar zutage liegenden, teils in bildlichen Beziehungen.

Band 28, S. 1026Denn ob es schon über jeglichen Gegenstand prophetische Aussprüche gibt, die im Wortsinne zu nehmen und ganz klar sind, so sind diesen doch auch, wie die Dinge einmal liegen, Wendungen beigemischt, die nur in übertragenem Sinne zutreffen; und sie sind es, deren Erörterung und Auslegung den Erklärern, vornehmlich im Hinblick auf Leser von schwächerer Fassungskraft, viel Mühe und Arbeit macht. Manches jedoch weist auf den ersten Blick, so wie es dasteht, auf Christus und die Kirche hin, wenn auch ein weniger verständlicher Rest bleibt, der dann je nach Muße ausgelegt werden mag. Hierher gehört, um ein Beispiel anzuführen, eben im Buch der Psalmen folgender Erguß1: „Es quillt über mein Herz von guter Rede, ich singe mein Lied für den König, Meine Zunge ist der Griffel eines Schreibers, der schnell schreibt. Schön von Gestalt bist Du, schöner als alle Menschenkinder; Anmut ist ausgegossen über Deine Lippen, darum hat Dich Gott gesegnet in Ewigkeit. Gürte Dein Schwert um Deine Hüfte, Du Mächtigster in Deiner Wohlgestalt und Deiner Schönheit, und beginne, dring’ glücklich vor und herrsche um der Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit willen, so wird Dich wunderbar führen Deine Rechte. Deine Pfeile sind scharf, Du Mächtigster,2wider die Herzen der Feinde des Königs. Dein Thron, o Gott, steht fest in Ewigkeit, ein Szepter der Gerechtigkeit ist das Szepter Deines Reiches. Du liebst die Gerechtigkeit und hassest das Unrecht; deshalb hat Dich Gott, Dein Gott, mit dem Öl der Wonne gesalbt vor Deinen Genossen. Myrrhe und Aloe und Kasia strömen aus von Deinen Gewändern, von elfenbeinernen Häusern; damit haben Dich erfreut die Töchter der Könige in Deiner Herrlichkeit.“ Auch der Blödeste erkennt hier die Beziehung auf Christus, den wir verkünden und an den wir glauben, wenn er hört von einem Gott, dessen Thron in Ewigkeit feststeht, und von einem, der gesalbt ist von Band 28, S. 1027Gott, natürlich so, wie Gott eben salbt, nicht mit sichtbarem, sondern mit geistigem und übersinnlichem Chrisam. So ununterrichtet über diese Religion oder so taub gegenüber ihrem weit verbreiteten Ruf ist ja doch niemand, daß er nicht wüßte, daß Christus seinen Namen hat von Chrisam, d. i. von Salbung. Hat man aber einmal als den König Christum erkannt und anerkannt, so mag man, nunmehr dem ergeben, der um der Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit willen herrscht, je nach Muße dem übrigen nachforschen, was hier in übertragenem Sinne vorkommt: wie er von Gestalt schöner ist als alle Menschenkinder dank einer Schönheit, die um so liebenswürdiger und bewundernswerter ist, je weniger sie eine körperliche ist, was sein Schwert, was seine Pfeile bedeuten und das übrige, was in solcher Art nicht im buchstäblichen, sondern in einem übertragenen Sinne hier steht.

Sodann wende man den Blick auf die einem solchen Gemahl durch geistige Ehe und göttliche Liebe verbundene Kirche, von der es im nämlichen Psalme heißt: „Die Königin steht zu Deiner Rechten in golddurchwirktem Gewande, angetan mit bunter Pracht. Höre, Tochter, und sieh und neige dein Ohr, und vergiß dein Volk und das Haus deines Vaters; denn der König begehrt nach deiner Schönheit, und er ist dein Gott. Und die Töchter von Tyrus werden ihm huldigen mit Geschenken; zu Deinem Angesicht werden flehen alle Reichen des Volkes. Alle Herrlichkeit der Königstochter ist inwendig, in goldenen Säumen, angetan mit bunter Pracht. Nach ihr werden Jungfrauen dem König zugeführt werden, ihre Nächsten werden ihm zugeführt werden. In Jubel und Frohlocken werden sie zugeführt, zum Tempel des Königs werden sie gebracht werden. An Stelle deiner Väter werden dir Söhne geboren; du wirst sie zu Fürsten setzen über die ganze Erde hin. Eingedenk werden sie sein deines Namens von Geschlecht zu Geschlecht. Deshalb werden dich preisen die Völker in Ewigkeit, immer und ewig.“ Es wird ja wohl niemand so einfältig sein zu glauben, daß hier irgendeine gewöhnliche Frau gepriesen und geschildert wird; handelt es sich doch um die Braut dessen, von Band 28, S. 1028dem es heißt: „Dein Thron, o Gott, steht fest in Ewigkeit; ein Szepter der Gerechtigkeit ist das Szepter Deines Reiches. Du liebst die Gerechtigkeit und hassest das Unrecht; darum hat Dich Gott, Dein Gott, mit dem Öl der Wonne gesalbt vor Deinen Genossen“, eben Christum vor den Christen. Denn sie sind seine Genossen, die in ihrer Einheit und Eintracht unter allen Völkern jene Königin ausmachen, „die Stadt des großen Königs“, wie es in einem anderen Psalme heißt3. Sie ist in geistigem Sinne das Sion; ein Name, der soviel besagt wie „Ausschau“; ausgeschaut wird nämlich nach dem großen Gut des künftigen Lebens, weil dorthin ihr Sinnen geht. Sie ist ebenso in geistigem Sinne das Jerusalem, worüber wir schon so vieles gesagt haben. Ihre Feindin ist Babylon, die Stadt des Teufels, deren Name „Verwirrung“ bedeutet; jedoch wird aus diesem Babylon unsere Königin bei allen Völkern durch die Wiedergeburt erlöst und geht vom schlimmsten König zum besten über, vom Teufel zu Christus. Darum wird ihr zugerufen: „Vergiß dein Volk und das Haus deines Vaters“. Ein Teil dieser gottlosen Stadt sind auch die Israeliten, die Israeliten dem Fleische allein nach, nicht die dem Glauben nach; auch sie sind Feinde dieses großen Königs und seiner Königin. Denn zu ihnen kommend und von ihnen getötet, ist Christus vielmehr anderen, die er nicht im Fleische gesehen hat, zu eigen geworden. Mit Beziehung darauf spricht eben dieser unser König in einem Psalme seherischen Geistes4: „Du wirst mich retten vor den Anfeindungen des Volkes, Du wirst mich zum Haupte der Völker machen. Das Volk, das ich nicht kannte, dient mir; sie vernahmen mit ihren Ohren und gehorchen mir.“ Dieses Volk der Heiden also, das Christo aus leiblicher Gegenwart nicht bekannt war, das aber an Christus auf Verkündigung hin glaubte, so daß es mit Recht von ihm heißt: „Sie vernahmen mit ihren Ohren und gehorchen mir“, weil der Glaube vom Anhören kommt5, dieses Heidenvolk, sage ich, im Verein mit den wahren Israeliten, Band 28, S. 1029den Israeliten dem Fleische und dem Glauben nach, ist die Gottesstadt, die selbst auch Christum dem Fleische nach geboren hat, zu einer Zeit, da sie allein bei jenen Israeliten sich fand. Denn von daher stammt die Jungfrau Maria, in der Christus das Fleisch angenommen hat, um Mensch zu sein. Von dieser Stadt sagt ein anderer Psalm6: „Mutter Sion, wird er sprechen als Mensch, und als Mensch ist er in ihr geboren, und er selbst hat sie gegründet, der Allerhöchste.“ Gott und sonst niemand ist der Allerhöchste. Und sonach hat Christus als Gott, ehe er in dieser Stadt durch Maria Mensch wurde, selbst sie in den Patriarchen und Propheten gegründet. Wenn es also von dieser Königin, der Gottesstadt, so lange vorher in der Weissagung heißt: „An Stelle deiner Väter werden dir Söhne geboren; du wirst sie zu Fürsten setzen über die ganze Erde hin“, was wir nunmehr erfüllt sehen - denn aus ihren Söhnen sind über die ganze Erde hin auch ihre Väter an die Spitze gesetzt worden, während die Völker sie preisen, die ihr zuströmen zu solchem ewig währenden Lobpreis, so muß ohne Zweifel mit diesen ganz klaren Beziehungen auch all das übereinstimmen, was hier in übertragener Redeweise weniger klar mitgeteilt ist, mag man es im übrigen auffassen, wie man will.


  1. Ps. 44. ↩

  2. Völker fallen vor Dir, ↩

  3. Ps. 47, 3. ↩

  4. Ebd. 17, 44 f. ↩

  5. Vgl. Röm. 10, 17. ↩

  6. Ps. 86, 5. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XVI.

LE PSAUME QUARANTE-QUATRE EST UNE PROPHÉTIE, TANTÔT EXPRESSIVE ET TANTÔT FIGURÉE, DE JÉSUS-CHRIST ET DE SON ÉGLISE.

Quelles que soient, en toutes choses, la propriété et la clarté des expressions prophétiques , il faut aussi qu’il y en ait de figurées, et ce sont celles-là qui donnent de l’exercice aux savants, quand ils veulent les expliquer à des esprits moins ouverts. Il en est toutefois qui désignent, à la première vue, le Sauveur et son Eglise, quoiqu’il y reste toujours quelque chose d’obscur qui demande à être expliqué à loisir; par exemple, ce passage du psaume quarante-quatre: « Mon coeur me presse de dire de grandes choses; je veux consacrer mes ouvrages à la gloire de mon Roi. Ma langue est comme la plume d’un écrivain qui écrit très-vite. Vous êtes le plus beau des enfants des hommes; les grâces sont répandues sur vos lèvres; c’est pourquoi Dieu vous a comblé de ses (379) bénédictions pour jamais. Très-puissant, ceignez votre épée. Beau et gracieux comme vous l’êtes, vous ne sauriez manquer de réussir dans vos entreprises et de vous rendre maître des coeurs. La vérité, la douceur et la justice accompagnent vos pas, et vous signalerez votre puissance par des actions miraculeuses. Dieu tout-puissant, que vos flèches sont aigües ! vous en percerez le coeur de vos ennemis, et les peuples tomberont à vos pieds. Votre trône, mon Dieu, est un trône éternel, et le sceptre de votre empire est un sceptre de justice. Vous avez aimé la justice et haï l’iniquité; aussi votre Dieu a rempli votre coeur de joie comme d’un heaume exquis, dont il vous a sacré avec plus d’abondance que tous vos compagnons. Vos vêtements sont imprégnés de myrrhe et d’aloès; des essences de parfum s’exhalent de vos palais d’ivoire, et c’est ce qui vous a gagné le coeur des jeunes filles au jour de votre triomphe ». Quel est l’esprit assez grossier pour ne pas reconnaître dans ces paroles le Christ que nous prêchons et en qui nous croyons? Qui ne le voit désigné par ce Dieu dont le trône est éternel, et que Dieu sacre en Dieu , c’est-à-dire d’un chrême spirituel et invisible?Est-il un homme assez étranger à notre religion et assez sourd au bruit qu’elle fait de toutes parts pour ignorer que le Christ s’appelle ainsi de son sacre et de son onction? Or, ce roi une fois reconnu, que signifient les autres traits de cette peinture symbolique, par exemple, qu’il est le plus beau des enfants des hommes, d’une beauté sans doute d’autant plus digne d’amour et d’admiration qu’elle est moins corporelle ? Que veut dire cette épée , et que sont ces flèches ? c’est à quiconque sert ce Dieu et règne par la vérité, la douceur et la justice, à examiner ces questions à loisir. Jetez ensuite les yeux sur son Eglise, sur cette compagne unie à un si grand époux par un mariage spirituel et par les liens d’un amour divin, elle, dont il est dit peu après : « La reine s’est assise à votre droite avec un habit rehaussé d’or et de broderie. Ecoutez, ma fille, voyez et prêtez l’oreille; oubliez votre pays et la maison de votre père; car le roi a été pris d’amour pour votre beauté, et il est le Seigneur votre Dieu. Les habitants de Tyr l’adoreront avec des présents; les plus riches du peuple vous feront la cour. Toute la gloire de la fille du roi vient du dedans, et elle est vêtue d’une robe à franges d’or, toute couverte de broderies. On amènera au roi les filles de sa suite; on vous offrira celles qui approchent de plus près de sa personne. On les amènera avec joie et allégresse; on les fera entrer dans le palais du roi. Il vous est né des enfants à la place de vos pères; vous les établirez princes sur tout l’univers. Ils se souviendront de votre nom, Seigneur, dans la suite de tous les âges. C’est pourquoi tous les peuples vous loueront éternellement et dans tous les siècles ». Je ne pense pas que quelqu’un soit assez fou pour s’imaginer que ceci doit s’entendre d’une simple femme, puisque cette femme est l’épouse de celui à qui il est dit: « Votre trône, mon Dieu, est un trône éternel, et le sceptre de votre empire est un sceptre de justice. Vous avez aimé la justice et haï l’iniquité ; aussi votre Dieu a rempli votre coeur de joie comme d’un beaume exquis, dont il vous a sacré avec plus d’abondance que tous vos compagnons. » C’est Jésus-Christ qui a été ainsi sacré d’une onction plus pleine que tout le reste des chrétiens ; et ceux-là sont les compagnons de sa gloire, dont l’union et la concorde par tout l’univers sont figurées par cette reine appelée dans un autre psaume la cité du grand roi1. Voilà cette spirituelle Sion dont le nom signifie contemplation, parce qu’elle contemple les grands biens de l’autre vie et y tourne toutes ses pensées ; voilà cette Jérusalem céleste dont nous avons dit tant de choses, et qui a pour ennemie la cité du diable, Babylone, c’est-à-dire confusion. C’est par la régénération que cette reine est délivrée de la domination de Babylone, et passe de la domination d’un très-méchant prince sous celle d’un très-bon roi. On lui dit pour cette raison : « Oubliez votre pays et la maison de votre père ». Les Israélites, qui ne sont tels que selon la chair et non par la foi, font partie de cette cité impie, et sont ennemis du grand roi et de la reine, son épouse. Car, puisqu’ils ont mis à mort celui qui était venu vers eux, le Christ a été plutôt le sauveur de ceux qu’il n’a pas vus, alors qu’il était sur la terre revêtu d’une chair mortelle. Aussi dit-on à notre roi dans un psaume : « Vous me délivrerez des révoltes de ce peuple, vous m’établirez chef des nations. Un peuple que je ne connaissais point m’a servi; il m’a obéi aussitôt qu’il a entendu parier de moi2 » Le peuple des Gentils que le Christ n’a pas connu lorsqu’il était au monde, et qui néanmoins croit en lui sur ce qu’il a appris, en sorte que c’est justement qu’il est écrit de lui : « Il m’a obéi aussitôt qu’il a entendu parler de moi » ; car « la loi vient de l’ouïe3 » ce peuple, dis-je, joint aux vrais Israélites selon la chair et selon la foi, compose la cité de Dieu, qui a aussi engendré le Christ selon la chair, quand elle n’était qu’en ces seuls Israélites. De là était la vierge Marie, dans le sein de laquelle le Christ a pris chair pour devenir homme. C’est de cette cité qu’un autre psaume dit: « On dira de Sion, notre mère: Un. homme et un homme par excellence a été fait en elle, et c’est le Très-Haut lui-même qui l’a fondé4 ». Quel est ce Très-Haut, sinon Dieu? Et par conséquent le Christ, qui est Dieu et qui l’était avant que de devenir homme dans cette cité par l’entremise de Marle, l’a fondée lui-même dans les patriarches et dans les Prophètes. Puis donc que le Sauveur a été prédit si longtemps auparavant à cette cité de Dieu, à cette reine, suivant cette parole que nous voyons maintenant accomplie : « Il vous est né des enfants à la place de vos pères, que vous établirez princes sur tout l’univers5 » quelque obscurité qu’il y ait ici dans les autres expressions figurées, et de quelque façon qu’on les explique, elles doivent s’accorder avec des choses qui soit si claires.


  1. Ps. XLVII, 2. ↩

  2. Ps. XVII, 44.  ↩

  3. Rom. X, 17.  ↩

  4. Ps. LXXXVI, 5.  ↩

  5. Ps. XLIV, 18. ↩

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