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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
23. Die Übel, die den römischen Staat im Inneren aufwühlten nach Vorangang einer seltsamen Erscheinung, die in einer allgemeinen Haustierwut bestand.
Band 1, S. 174Doch nun will ich kurz, so gut ich es vermag, auf die Übel hinweisen, die tief in das Innere des Staates eingriffen und diesem ihrem Charakter gemäß auch umso größeres Elend erzeugten: bürgerliche oder vielmehr unbürgerliche Zwietracht, nicht mehr bloß Aufstände, sondern auch bereits Kämpfe in der Stadt, bei denen Blut in Strömen floß und die Parteileidenschaften nicht in Versammlungen und Gegenversammlungen, in Reden und Gegenreden, sondern mit wütend geführten Waffen aufeinanderplatzten; wieviel römisches Blut haben die Bundesgenossenkriege, die Sklavenkriege, die Bürgerkriege gekostet, welch arge Verwüstung und Verödung Italiens haben sie herbeigeführt! Bevor jedoch das verbündete Latium sich wider Rom erhob, wurden plötzlich alle Haustiere wild, Hunde, Pferde, Esel, Rinder und alle Tiere, die der Mensch in seiner Gewalt hat; sie vergaßen der häuslichen Zahmheit, verließen ihre Ställe, schweiften frei umher und ließen nicht nur Fremde, sondern auch ihre Herren nicht an sich herankommen, und wer es dennoch wagte und ihnen beizukommen suchte, der setzte Leben oder Gesundheit aufs Spiel. Wahrlich, ein Anzeichen eines furchtbaren Übels, wenn das überhaupt noch ein Anzeichen war, was schon ein furchtbares Übel war, wenn es auch kein Anzeichen war! Hätte sich so etwas in unseren Zeiten zugetragen, rasender wären unsere Gegner auf uns, als damals die Tiere gegen die Menschen waren.
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La cité de dieu
CHAPITRE XXIII.
DES MAUX INTÉRIEURS QUI AFFLIGÈRENT LA RÉPUBLIQUE ROMAINE A LA SUIVE D’UNE RAGE SOUDAINE DONT FURENT ATTEINTS TOUS LES ANIMAUX DOMESTIQUES.
Rapportons maintenant le plus succinctement possible des maux d’autant plus profonds qu’ils furent plus intérieurs, je veux parler des discordes qu’on a tort d’appeler civiles, puisqu’elles sont mortelles pour la cité. Ce n’étaient plus des séditions, mais de véritables guerres où l’on ne s’amusait pas à répondre à un discours par un autre, mais où l’on repoussait le fer par le fer. Guerres civiles, guerres des alliés, guerres des esclaves, que de sang romain répandu parmi tant de combats! quelle désolation dans l’Italie, chaque jour dépeuplée! On dit qu’avant la guerre des alliés tous les animaux domestiques, chiens, chevaux, ânes, boeufs, devinrent tout à coup tellement farouches qu’ils sortirent de leurs étables et s’enfuirent çà et là, sans que personne pût les approcher autrement qu’au risque de la vie1. Quel mal ne présageait pas un tel prodige, qui était déjà un grand mal, même s’il n’était pas un présage! Supposez qu’un pareil accident arrivât de nos jours; vous verriez les païens plus enragés contre nous que ne l’étaient contre eux leurs animaux.
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Voyez Orose, Hist., lib. V, cap. 18. ↩