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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
8. Buch

18. Was ist doch das für eine Religion, die da lehrt, die Menschen müßten sich der Vermittlung der Dämonen bedienen, um sich den guten Göttern zu empfehlen!

Ohne Grund hat ihnen also Apuleius und wer sonst noch solchen Ansichten huldigt, diese Ehre angetan, indem er ihnen ihren Platz in der Luft mitten zwischen dem Äther-Himmel und der Erde anwies mit der Aufgabe, da nach einem Ausspruch, der Plato in den Mund gelegt wird, kein Gott zu einem Menschen in Beziehung tritt, so sollten sie die Bitten der Menschen den Göttern und von diesen die Gewährung des Verlangten den Menschen überbringen. Denn das galt dieser Anschauung als unpassend, daß die Menschen zu den Göttern und die Götter zu den Menschen in Beziehung treten; nicht aber galt es ihr als unpassend, daß die Dämonen sowohl zu den Göttern als zu den Menschen in Beziehung treten, um von der einen Seite die Bitten zu übermitteln und von der andern die Erhörung zu überbringen; demnach müßte zum Beispiel ein keuscher und den verbrecherischen Künsten der Magie ganz fernestehender Mensch, um bei den Göttern Erhörung zu finden, die Dämonen als Vermittler gebrauchen, die doch Dinge lieben, durch deren Verachtung der Mensch von den Göttern leichter und lieber erhört zu werden verdient. Die Dämonen Band 1, S. 419lieben ja die Bühnenschändlichkeiten, von denen die Sittsamkeit nichts wissen will; sie lieben bei den Zaubereien der Magier die „tausenderlei verderblichen Kniffe“1, von denen sich die Rechtschaffenheit abkehrt. Wenn also Sittsamkeit und Rechtschaffenheit von den Göttern etwas erlangen will, so vermag sie das nicht durch ihren eigenen Wert, sondern nur auf Fürsprache ihrer Feinde! Übrigens braucht Apuleius gar nicht erst den Versuch zu machen, die Fabeleien der Dichter und die Theaterpossen zu rechtfertigen; hier steht Plato, ihr Meister, der soviel bei ihnen gilt, auf unserer Seite, wenn sich das natürliche Schamgefühl so gänzlich vergißt, daß es Schändliches nicht nur liebt, sondern sogar für gottwohlgefällig hält.


  1. Verg. Aen. 7, 338. ↩

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