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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
9. Buch

20. Kennzeichnung der Wissenschaft, die die Dämonen hochmütig macht.

Freilich vermittelt schon die Herkunft des Wortes Dämon einen sehr beachtenswerten Aufschluß, wenn wir die göttlichen Bücher mit heranziehen. Dämonen1 heißen sie von ihrer Wissenschaft2. Der Apostel aber, im Heiligen Geiste redend, sagt: „Die Wissenschaft macht aufgeblasen, die Liebe dagegen erbaut“3; das kann nichts anderes bedeuten, wenn man es richtig auffaßt, als: Die Wissenschaft ist dann von Nutzen, wenn ihr die Liebe innewohnt; ohne die Liebe dagegen macht sie aufgeblasen d. h. treibt sie empor zum Hochmut nichtigster Windbeutelei. Es findet sich also in den Dämonen Wissenschaft ohne Liebe, und das ist der Grund, weshalb sie so aufgeblasen, d. h. so hochmütig sind, daß sie alles aufboten und, soviel sie können und bei wem sie können, immer noch aufbieten, daß ihnen göttliche Ehre und religiöser Dienst erwiesen werde, Band 16, S. 505der dem wahren Gott gebührt, wie sie wohl wissen. Welche Kraft jedoch gegenüber dem Hochmut der Dämonen, von dem das Menschengeschlecht verdientermaßen in Besitz genommen wurde, die Selbsterniedrigung Gottes habe, die in Christus in die Erscheinung trat, das wissen die von unlauterer Selbstüberhebung aufgeblasenen Menschenseelen nicht, die den Dämonen zwar durch Hochmut, nicht aber durch Wissen ähnlich sind.


  1. ein griechisches Wort ↩

  2. δαίμων = δαήμων, wissend, kundig, erfahren. ↩

  3. 1 Kor. 8, 1. ↩

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