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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
11. Buch

14. Über die mit Bezug auf den Teufel gebrauchte Ausdrucksweise: Er hielt in der Wahrheit nicht stand, weil die Wahrheit nicht in ihm ist.

Nur im Sinne eines Hinweises, wie wenn wir nach einem Anzeichen gefragt hätten, an dem sich erkennen läßt, daß der Teufel in der Wahrheit nicht standhielt, hat der Herr beigefügt: „Weil die Wahrheit nicht in ihm ist“. Sie wäre in ihm, wenn er in ihr standgehalten hätte. Die Ausdrucksweise ist allerdings etwas ungewöhnlich. So, wie es dasteht: „Er hielt nicht stand in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist“, möchte man meinen, der Grund, weshalb er in der Wahrheit nicht standhielt, liege darin, daß die Wahrheit nicht in ihm ist, während sich die Sache doch gerade umgekehrt verhält und deshalb die Wahrheit nicht in ihm ist, weil er in der Wahrheit nicht standhielt. Es ist dieselbe Ausdrucksweise, wie wir sie auch in einem Band 16, S. 609Psalme finden1: „Ich habe gerufen, weil Du mich erhört hast, o Gott“, während man doch die umgekehrte Fassung erwarten würde: Du hast mich erhört, o Gott, weil ich gerufen habe. Der Psalmist will indes damit nur die Innigkeit seines Rufens aus der Wirkung der Erhörung durch Gott dartun; er hat gesagt: „Ich habe gerufen“, und stellt sich nun vor, man frage ihn nach dem Beweis dafür; der Sinn ist also etwa der: „Daraus erweise ich, daß ich gerufen habe, weil Du mich erhört hast“.


  1. Ps. 16, 1. ↩

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