• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
18. Buch

19. Äneas kam nach Italien zu der Zeit, da Labdon als Richter an der Spitze des Judenvolkes stand.

Nach der Einnahme und Zerstörung Trojas kam Äneas mit den Überresten der Trojaner auf zwanzig Schiffen1 nach Italien zu der Zeit, als dort Latinus regierte, bei den Athenern Menestheus, bei den Sikyoniern Poliphides und bei den Assyrern Tautanes; bei den Hebräern aber war dazumal Labdon Richter. Nach dem Tode des Latinus regierte Äneas drei Jahre lang, während in den obengenannten Reichen kein Regierungswechsel stattfand außer bei den Sikyoniern, wo nunmehr Pelasgus König war, und bei den Hebräern, denen Samson als Richter vorstand; der war mit wunderbarer Stärke begabt und wurde deshalb für Herkules gehalten. Den Äneas dagegen machten die Latiner zu einem ihrer Götter, weil er bei seinem Tode verschwand. Ebenso versetzten die Sabiner ihren ersten König Sancus oder, wie man ihn auch wohl nennt, Sanctus, unter die Götter. Um dieselbe Zeit warf sich der Athenerkönig Kodrus den Peloponesiern, den Feinden seines Staates, unerkannt als Todesopfer entgegen und fiel auch wirklich. Dadurch, so rühmt man, hat er sein Vaterland gerettet. Denn die Peloponesier hatten den Weissagungsbescheid erhalten, sie würden nur siegen, wenn sie den König ihrer Gegner nicht töteten. Deshalb zeigte er sich ihnen — und mit dem Erfolg der Täuschung — in ärmlichem Aufzug und reizte sie durch Schmähworte, auf ihn loszugehen. Darum spricht Vergil2 von den „Schmähworten des Kodrus“. Auch ihn verehrten die Athener als einen Gott durch Darbringung von Opfern. Darauf ging das Reich der Sikyonier nach angeblich 959jähriger Dauer zugrunde, und das trug sich zu unter dem vierten Latinerkönig Silvius, einem Sohne des Äneas, jedoch Band 28, S. 1074nicht von Creusa, von welcher der dritte Latinerkönig Ascanius stammte, sondern von Lavinia, einer Tochter des Latinus, die diesen Sohn als nachgeborenen zur Welt gebracht haben soll, unter dem neunundzwanzigsten Assyrerkönig Oneus, unter dem sechzehnten Athenerkönig Melanthus und unter dem Hohenpriester Heli als Richter der Hebräer.


  1. Verg. Aen. 1, 381 ↩

  2. Verg. Eclog. 5,11 [wo aber ein anderer Kodrus gemeint ist]. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
De civitate Dei (CCSL) Compare
Translations of this Work
La cité de dieu Compare
The City of God Compare
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
Commentaries for this Work
The City of God - Translator's Preface

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy