• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
20. Buch

11. Was Gog und Magog bedeuten, die der Teufel, wenn er am Ende der Welt losgelassen wird, zur Verfolgung der Kirche Gottes aufstachelt.

Band 28, S. 1247„Und wenn die tausend Jahre vorüber sind, wird Satan aus seiner Haft losgelassen werden und wird ausgehen auf die Verführung der Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und wird sie, deren Zahl dem Sande des Meeres gleichkommt, zum Kriege verleiten“1. Dieser Krieg also ist es, wozu er sie dann verführen wird; denn zu verführen pflegte er sie auch schon vorher auf jedmögliche Weise durch vielgestaltige und zahlreiche Übel. „Er wird ausgehen“ besagt soviel wie „sein geheimer Haß wird in offener Verfolgung hervorbrechen“. Es handelt sich — nun schon im Angesicht des letzten Gerichtes — um die letzte Verfolgung, und diese wird die Kirche auf dem ganzen Erdkreis zu erdulden haben, der gesamte Christenstaat vom gesamten Teufelsstaat, im ganzen Umfang, den alsdann beide auf Erden haben werden. Unter den beiden Völkern nämlich, die hier als Gog und Magog auftreten, sind nicht irgendwelche barbarische Völker irgendwo auf Erden zu verstehen, etwa die Geten und Massageten, wie manche vermuten wegen der Gleichheit der Anfangsbuchstaben, und ebensowenig irgendwelche andere fremde Völker außerhalb des römischen Machtbereiches; vielmehr ist damit angedeutet, daß es sich hier um die Völker des ganzen Erdkreises handelt; es heißt ja: „die Völker an den vier Enden der Erde“, und diese werden dann als Gog und Magog bezeichnet. Von diesen Namen bedeutet, wie ich höre, Gog soviel als „Dach“ und Magog „vom Dache“, im Sinne von „Haus“ und „der aus dem Hause kommende“. Gemeint sind also die Völker, in denen, wie wir sahen2, der Teufel eingeschlossen ist wie in einem Abgrund, und gemeint ist der Teufel selbst, der aus ihnen sich sozusagen erhebt und hervorkommt, so daß also die Völker das „Dach“ sind und der Teufel „der vom Dach kommende“. Wir können indes auch Band 28, S. 1248beide Worte zumal auf die Völker beziehen, statt eines auf die Völker, das andere auf den Teufel; dann sind eben die gegenwärtigen Völker das Dach, weil dermalen in ihnen der alte Feind eingeschlossen und sozusagen verdeckt ist, und wiederum die Völker werden seinerzeit die „vom Dache kommenden“ sein, weil sie aus dem verhaltenen Haß in offenen hervorbrechen werden. „Und sie zogen herauf über die Erde in ihrer Breite und umringten das Lager der Heiligen und die teure Stadt“, heißt es weiter3, wobei natürlich nicht an einen bestimmten Ort gedacht ist, wohin sie gekommen wären oder vielmehr kommen würden; da müßte sich ja das Lager der Heiligen und die teure Stadt an einem bestimmten Orte befinden, während damit doch die über den ganzen Erdkreis verbreitete Kirche Christi gemeint ist; wo immer demnach diese sein wird — und sie wird sich unter allen Völkern finden, was mit dem Ausdruck „die Erde in ihrer Breite“ angedeutet ist —, da wird das Lager der Heiligen sein, da die Gott teure Christusstadt, und da wird sie von ihren Feinden, die sich ja ebenfalls neben ihr bei allen Völkern finden, mit unerhört grausamer Verfolgung umringt, d. i. in die Engen der Trübsal gedrängt, gepreßt und eingeschlossen werden und doch ihren Heerdienst nicht verlassen, der mit dem Ausdruck „Lager“ bezeichnet ist.


  1. Off. 20, 7. ↩

  2. Oben XX 7, 3. Absatz. ↩

  3. Off. 20, 8. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
De civitate Dei (CCSL) Compare
Translations of this Work
La cité de dieu Compare
The City of God Compare
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
Commentaries for this Work
The City of God - Translator's Preface

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy