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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

1.

Faustus dixit: Quomodo Christum colitis prophetas repudiantes, quorum ex praesagiis accipitur fuisse venturus? Christum quidem nostrum, id est filium dei Hebraeorum aliquos adnuntiasse prophetas nescio an probare quis possit, cum res coeperit examinari. p. 377,16 Verumtamen etiam si hoc ita se habeat, quid ad nos? Illos manet haec reprehensio, qui ex iudaismo forte ad christianismum conversi sub testimoniis, ut perhibes, prophetarum postea neglexerint eos ut beneficiorum ingrati. Porro autem nos natura gentiles sumus, id est, quod Paulus praeputium vocat, sub alia nati lege et praefatoribus aliis, quos gentilitas vates appellat, atque ex his postea sumus ad christianismum conversi, non ante effecti Iudaei, ut merito Hebraicorum prophetarum sequeremur fidem euntes ad christianismum, sed sola exciti fama et virtutum opinione atque sapientia liberatoris nostri Iesu. p. 378,1 Unde si mihi adhuc in paterna religione moranti praedicator adveniens Christum vellet ex prophetis insinuare, hunc ego protinus dementem putarem, qui gentili mihi et longe alterius religionis homini de magis dubiis dubia conaretur astruere. Quid ergo opus erat, nisi ut ante prophetis mihi credendum esse persuaderet et tunc per prophetas Christo? Quod ipsum ut fieret, opus item erat aliis prophetis, qui pro istis facerent fidem. Quapropter si tu Christum per prophetas accipiendum putas, prophetas per quem accipies? An dicturus eris per Christum vicissim, id est ut alter alterum commendet, Christus prophetas et prophetae Christum? Sed paganus utriusque eorum condicione liber nec prophetis de Christo dicentibus crederet nec Christo de prophetis. p. 378,13 Ita totum nulli alii quam suae fidei debet, quicumque fit ex gentibus christianus. Atque ut exemplo fiat id, quod dicimus, apertius, ponamus aliquem nunc a nobis catechizari gentilem, cui assidentes dicamus: Crede Christo, quia deus est. Ille Vero unde hoc mihi probatis? dicat, et nos respondentes dicamus ex prophetis. Rursum illo quaerente quibus prophetis? nos repondeamus Hebraeis! Atque ille subridens dicat: Sed his ego minime credo. Nos autem respondeamus: Quid, quod eos Christus confirmat? Idem vero multo magis ridens dicat: Quid, quod ego nec ipsi credo? Quid fiet his ita transactis? Nonne haerebimus et ille risis nobis tamquam imprudentibus remeabit ad sua? Ita nihil, ut dixi, ecclesiae christianae Hebraeorum testimonia conferunt, quae magis constet ex gentibus quam ex Iudaeis. p. 378,27 Sane si sunt aliqua, ut fama est, Sibyllae de Christo praesagia aut Hermetis, quem dicunt Trismegistum, aut Orphei aliorumque in gentilitate vatum, haec nos aliquanto ad fidem iuvare poterunt, qui ex gentibus efficimur christiani; Hebraeorum vero testimonia nobis, etiamsi sint vera, ante fidem inutilia sunt, post fidem supervacua, quia ante quidem eis credere non poteramus, nunc vero ex superfluo credimus.

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Gegen Faustus

1.

Faustus sagte: Wie könnt ihr Christus verehren und gleichzeitig die Propheten verwerfen, aus deren Vorhersagen man erfährt, dass jener kommen wird? Nun, was unseren Christus betrifft, d.h. den Sohn Gottes, bezweifle ich, ob jemand beweisen kann, dass er von irgendwelchen Hebräischen Propheten angekündigt wurde, wenn man sich die Sache näher ansieht. Und selbst wenn dem so wäre, was haben wir damit zu tun? Der Vorwurf trifft doch nur jene, die sich unter dem Eindruck eben jener Prophetenzeugnisse, wie du behauptest, aus dem Judentum zum Christentum bekehren, später aber auf diese Propheten, undankbar für ihre Wohltaten, herabschauen. Wir dagegen sind ja von Geburt Heiden, d.h. das, was Paulus als die Unbeschnittenen bezeichnet (cf. Eph. 2,11), unter einem andern Gesetz, unter andern Vorauskündern geboren, die das Heidentum als Seher bezeichnet, und von dort haben wir uns später zum Christentum bekehrt; dabei sind wir nicht zuerst Juden geworden, hatten also keinen Grund, auf unserem Weg zum Christentum dem Glauben der Hebräischen Propheten zu folgen, sondern wurden einzig durch die weit herum bekannt gewordenen Heilstaten und die Weisheit unseres Befreiers Jesus dazu ermuntert. Wäre daher zu der Zeit, als ich mich noch in der angestammten Religion bewegte, ein Glaubensverkünder gekommen mit der Absicht, mir Christus mithilfe der Propheten nahezubringen, hätte ich ihn gleich als Toren betrachtet, der versuchte, mir als Heiden und Anhänger einer ganz andersartigen Religion etwas Zweifelhaftes durch etwas noch Zweifelhafteres zu erschliessen. Wie anders hätte er denn vorgehen müssen, als mich zuerst zum Glauben an die Propheten zu bewegen, und dann durch die Propheten zum Glauben an Christus? Um aber dieses Ziel zu erreichen, hätte er wiederum andere Propheten benötigt, welche den vorgenannten Propheten Glaubwürdigkeit verschafften. Wenn du also glaubst, dass es die Stütze der Propheten braucht, um Christus annehmen zu können, worauf willst du dich dann bei den Propheten stützen? Wirst du etwa sagen: Umgekehrt auf Christus, was heisst, dass sie sich gegenseitig anempfehlen müssten, Christus die Propheten und die Propheten Christus? Doch der Heide, der ja von der Stellung beider unabhängig ist, würde weder den Propheten glauben, was sie über Christus sagen, noch Christus, was er über die Propheten sagt. Wer also vom Heidentum her Christ wird, verdankt dies einzig und allein seinem Glauben.

Um nun das Gesagte durch ein anschauliches Beispiel klarer zu machen, setzen wir den Fall, dass ein Heide von uns eine Einführungskatechese erhält, auf den wir mit folgenden Worten einreden: Glaube an Christus, denn er ist Gott! Jener sagt darauf: Woraus beweist ihr mir das?, worauf wir ihm antworten: Aus den Propheten. Auf seine weitere Frage: Aus welchen Propheten? antworten wir: Aus den Hebräischen! Darauf sagt jener spöttisch lächelnd: Denen glaube ich aber überhaupt nichts! Wir antworten nun: Und wenn Christus sie bestätigt? Darauf lacht jener noch viel lauter heraus: Und wenn ich auch ihm nicht glaube? Was wird dieses Gespräch zur Folge haben? Werden wir nicht ratlos dastehen, jener aber, nachdem er uns als Ahnungslose verlacht hat, zu seinen Göttern zurückkehren?

So bringen also die Zeugnisse der Hebräer, wie ich bereits sagte (cf. 377,16), der Kirche der Christen nichts, in der ja die Heiden gegenüber den Juden die Mehrheit bilden. Gewiss, wenn es über Christus, wie berichtet wird, irgendwelche Prophetien der Sibylle gibt, oder eines Hermes mit dem Beinamen Trismegistus, oder von Orpheus und von andern Sehern aus dem Heidentum, dann können diese uns, die wir von den Heiden her Christen werden, beträchtlich helfen, zum Glauben zu gelangen; die Zeugnisse der Hebräer dagegen, selbst wenn sie wahr sein sollten, sind, bevor wir den Glauben besitzen, unnütz, nachdem wir ihn besitzen, überflüssig; denn vorher konnten wir ihnen gar nicht glauben, jetzt aber brauchen wir ihnen nicht mehr zu glauben.

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Contre Fauste, le manichéen Compare
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Reply to Faustus the Manichaean Compare

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