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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

2.

Augustinus respondit: Temporalium quidem rerum promissiones testamento vetere contineri et ideo vetus testamentum appellari nemo nostrum ambigit, et quod aeternae vitae promissio regnumque caelorum ad novum pertinet testamentum; sed in illis temporalibus figuras fuisse futurorum, quae implerentur in nobis, in quos finis saeculorum obvenit, non suspicio mea, sed apostolicus intellectus est dicente Paulo, cum de talibus loqueretur: Haec omnia figurae nostrae fuerunt, et iterum: Haec omnia in figura contingebant illis; scripta sunt autem propter nos, in quos finis saeculorum obvenit. p. 269.10

Non ergo vetus testamentum ad consequendas illas promissiones, sed ad intellegendas in eis novi testamenti praenuntiationes accipimus; veteris quippe testificatio fidem novo conciliat.

Unde dominus posteaquam resurrexit a mortuis seque non solum intuendum discipulorum oculis sed etiam contrectandum manibus obtulit, ne quid tamen cum suis mortalibus et carnalibus sensibus fallaciter agi arbitrarentur, magis eos de veterum librorum testificatione firmavit dicens: Oportebat impleri omnia, quae scripta sunt in lege Moysi et prophetis et psalmis de me. Non itaque spes nostra in temporalium rerum promissione defixa est, quandoquidem nec ipsos illius temporis sanctos et spiritales viros, patriarchas et prophetas, his terrenis rebus fuisse deditos credimus; intellegebant enim revelante sibi spiritu dei, quid tempori illi congrueret et quibus modis deus per illas omnes res gestas et dictas futura figuranda et praenuntianda decerneret, magisque desiderium eorum de novo testamento erat. p. 269,27 Sed praesens functio corporalis ad significanda nova ventura pollicitationibus veteribus praebebatur. Ita illorum hominum non tantum lingua, sed et vita prophetica fuit. Carnalis autem populus promissis vitae praesentis inhaerebat. De quo tamen etiam populo nihilominus significabantur futura. Sed vos ista non intellegitis, quia, sicut propheta dixit nisi credideritis, non intellegetis. Non enim estis eruditi in regno caelorum, id est in ecclesia Christi vera catholica; quod si essetis, de divitiis sanctarum scripturarum non solum nova sed etiam vetera proferretis. Ipse quippe dominus dicit: Propterea omnis scriba eruditus in regno caelorum similis est homini patrifamilias proferenti de thesauro suo nova et vetera. p. 270,11 Et ideo dum sola promissa dei nova tenere vos arbitramini, remansistis in vetustate carnis et novitatem induxistis erroris.

De qua novitate apostolus dicit: Profanas autem verborum novitates evita! Multum enim proficiunt ad impietatem, et sermo eorum sicut cancer serpit. Ex quibus est Hymenaeus et Philetus, qui circa veritatem aberraverunt dicentes resurrectionem iam factam esse, et fidem quorundam subverterunt.

Ex qua vena falsitatis vos manare cognoscite, qui dicitis nunc esse resurrectionem tantummodo animarum per praedicationem veritatis, corporum autem, quam praedicaverunt apostoli, futuram negatis!

Quid autem spiritaliter secundum hominem interiorem, qui renovatur in agnitione dei, potestis cogitare, cum per vetustatem carnis et per carnalium rerum imagines, quibus totus error uester involvitur, res corporeas non possessione teneatis, sed phantasmate sapiatis? p. 270,26

Terram enim Chananaeorum, quae manifesta erat et manifeste illi populo data est, contemnere vos et fastidire gloriamini, quasi non ita terram luminis describatis ex una parte a terra gentis tenebrarum, tamquam cuneo coartato discissam, ut neque in rerum veritate inveniatur et in cogitationum vestrarum falsitate credatur, et ideo nec vitam vestram data sustineat et mentem vestram desiderata corrumpat.

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Gegen Faustus

2.

Augustinus antwortete: Dass das Alte Testament Verheissungen zeitlicher Dinge enthält und es deshalb Altes Testament genannt wird, bestreitet niemand von uns, ebenso, dass die Verheissung des ewigen Lebens und das Himmelreich zum neuen Testament gehört; dass aber jene zeitlichen Dinge zugleich Modellbilder für Zukünftiges waren, das sich dann in uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat, erfüllen wird, dies ist nicht Mutmassung von mir, sondern Einsicht des Apostels, so wie es Paulus an der Stelle, wo er auf diese Dinge zu sprechen kommt, ausdrückt (I Kor. 10,6): Dies alles waren Modellbilder für uns, und nochmals (ib. 11): Dies alles widerfuhr ihnen modellhaft; geschrieben aber wurde es für  uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. Wir nehmen also das Alte Testament nicht deshalb an, um zu empfangen, was dort verheissen ist, sondern um in diesen Verheissungen Vorankündigungen des Neuen Testaments zu erkennen; denn die Bestätigung durch das Alte Testament verschafft dem Neuen Glaubwürdigkeit. Deshalb hat der Herr, nachdem er von den Toten auferstanden war und sich seinen Jüngern dargeboten hatte, ihn nicht nur mit ihren Augen zu betrachten, sondern auch mit ihren Händen anzufassen (cf. Lk. 24,39), zusätzlich noch, damit sie nicht etwa glaubten, dass ihre sterblichen und fleischlichen Sinne einer Täuschung zum Opfer fielen, ihnen mit einer Bestätigung durch die Alten Bücher Zuversicht eingeflösst, indem er sagte (Lk. 24,44): Es musste sich alles erfüllen, was im Gesetz des Moses, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht. Unsere Hoffnung haftet daher nicht an der Verheissung zeitlicher Dinge, zumal wir glauben, dass auch die heiligen und geistig gesinnten Männer jener Zeit, die Patriarchen und Propheten, diesen irdischen Dingen nicht verfallen waren; sie verstanden nämlich, da der Geist Gottes es ihnen enthüllte, was für ihre Zeit angemessen war, und wie es Gottes Absicht war, durch all jene Taten und Worte zukünftiges Geschehen modellhaft darzustellen und anzukündigen, und ihre Sehnsucht war stärker auf das Neue Testament gerichtet. Doch ihr gegenwärtiges körperliches Handeln diente jenen alten Verheissungen dazu, das Neue, das kommen wird, sinnbildhaft darzustellen. So hatte nicht nur die Sprache, sondern auch die Lebensweise jener Menschen prophetischen Charakter. Das fleischlich gesinnte Volk dagegen hing den Verheissungen des gegenwärtigen Lebens an. Trotzdem wurde aber auch durch dieses Volk Zukünftiges sinnbildhaft angezeigt. Doch all das versteht ihr nicht, da ihr, wie der Prophet sagte (Is. 7,9), nicht verstehen werdet, wenn ihr nicht glaubt. Denn ihr seid ja nicht durch die Schule des Himmelreichs, d.h. der wahren katholischen Kirche gegangen; wenn ihr das wäret, würdet ihr aus dem Schatz der Heiligen Schriften nicht nur das Neue, sondern auch das Alte hervorholen. Denn der Herr selber sagte ja (Mt. 13,52): Jeder Schriftgelehrte, der durch die Schule des Himmelreichs ging, gleicht einem Hausherrn, der aus seiner Schatztruhe Neues und Altes hervorholt. Solange ihr also glaubt, dass ihr nur die Neuen Verheissungen Gottes besitzt, verharrt ihr im alten Zustand des Fleisches, neu ist nur die Irrlehre, die ihr eingeführt habt. Über diese neue Art sagt der Apostel (II Tim. 2,16 ff.): Dieser gottlosen neuen Art der Rede geh aus dem Weg! Denn sie führt immer tiefer in die Gottlosigkeit, und ihr Gebrauch breitet sich aus wie ein Krebsgeschwür. Davon betroffen sind Hymenaeus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind und behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen; sie haben den Glauben mancher Menschen untergraben. Erkennt, dass auch ihr aus dieser Quelle der Unwahrheit ausströmt, wenn ihr behauptet, die Auferstehung, und zwar nur die Auferstehung der Seele, finde jetzt durch die „Verkündigung der Wahrheit“ statt, hingegen leugnet, dass es in Zukunft eine Auferstehung des Leibes, den die Apostel verkündet haben, geben werde! Wie wärt ihr imstande, geistig zu denken, gemäss dem Inneren Menschen, der in der Erkenntnis Gottes erneuert wird (cf. Kol. 3,10), da ihr noch im Alten Zustand des Fleisches, in Bildern fleischlicher Dinge, mit denen eure ganze Irrlehre umhüllt ist, die Annahme der körperlichen Dinge zwar ablehnt (cf. 270,12), diese euch aber in euren Wahnvorstellungen ausmalt? Denn ihr rühmt euch, dem Land Kanaan gegenüber, welches offensichtlich existierte und offensichtlich jenem Volk gegeben wurde, Verachtung und Widerwillen zu empfinden, als ob ihr nicht selber ein Land des Lichtes beschreiben würdet, das auf der einen Seite vom Land des Volks der Finsternis wie durch einen eingeschlagenen Keil aufgespalten ist, das also in der Wirklichkeit dieser Welt nicht aufzufinden, dafür in den Phantasievorstellungen eurer Gedanken zu vermuten ist, und deshalb, auch wenn es euch gegeben wird, euch nicht am Leben erhalten kann, wohl aber eure Seele verdirbt, wenn ihr es ersehnt.

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Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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