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Reply to Faustus the Manichaean
6.
If we read, "Cursed of God is every one that hangeth on a tree," the addition of the words "of God" creates no difficulty. For had not God hated sin and our death, He would not have sent His Son to bear and to abolish it. And there is nothing strange in God's cursing what He hates. For His readiness to give us the immortality which will be had at the coming of Christ, is in proportion to the compassion with which He hated our death when it hung on the cross at the death of Christ. And if Moses curses every one that hangeth on a tree, it is certainly not because he did not foresee that righteous men would be crucified, but rather because He foresaw that heretics would deny the death of the Lord to be real, and would try to disprove the application of this curse to Christ, in order that they might disprove the reality of His death. For if Christ's death was not real, nothing cursed hung on the cross when He was crucified, for the crucifixion cannot have been real. Moses cries from the distant past to these heretics: Your evasion in denying the reality of the death of Christ is useless. Cursed is every one that hangeth on a tree; not this one or that, but absolutely every one. What! the Son of God? Yes, assuredly. This is the very thing you object to, and that you are so anxious to evade. You will not allow that He was cursed for us, because you will not allow that He died for us. Exemption from Adam's curse implies exemption from his death. But as Christ endured death as man, and for man; so also, Son of God as He was, ever living in His own righteousness, but dying for our offences, He submitted as man, and for man, to bear the curse which accompanies death. And as He died in the flesh which He took in bearing our punishment, so also, while ever blessed in His own righteousness, He was cursed for our offences, in the death which He suffered in bearing our punishment. And these words "every one" are intended to check the ignorant officiousness which would deny the reference of the curse to Christ, and so, because the curse goes along with death, would lead to the denial of the true death of Christ.
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Gegen Faustus
6.
Und auch das ist kein zusätzlicher Grund zur Empörung, dass Moses die Worte durch Gott (402,18) zufügte, dass er also formulierte (deut. 21,23): Verflucht durch Gott ist ein jeder, der am Kreuzesholz hing. Wenn nämlich Gott die Sünde und unseren Tod nicht gehasst hätte, hätte er nicht seinen Sohn geschickt, damit er diesen Tod auf sich nehme und ihn zerstöre. Was ist also bemerkenswert daran, wenn durch Gott verflucht wird, was Gott hasst? Sein Wille, uns die Freiheit vom Tod zu schenken, welche uns mit dem Kommen Christi zuteil wird, ermisst sich ja an seinem Erbarmen, durch das er unseren Tod hasst, der beim Tod Christi am Kreuzesholz hing.
Mit dem Zusatz des Wortes Jeder aber, womit der Satz also lautet: Verflucht ist ein jeder, der am Kreuzesholz hing, ist sicherlich nicht ausgedrückt, dass er nicht vorausgesehen hätte, dass auch Gerechte am Kreuz sein werden (402,11), vielmehr dass er sehr wohl voraussah, dass Häretiker den wirklichen Tod des Herrn leugnen werden, und dass sie Christus von diesem Fluch fernhalten wollten, um ihn auch von der Wirklichkeit des Todes fernzuhalten. Wenn nämlich sein Tod nicht wirklich war, hing bei der Kreuzigung Christi nichts, was verflucht war, am Kreuzesholz, da er ja nicht wirklich gekreuzigt wurde. Aus wie ferner Vergangenheit aber ruft Moses den in ferner Zukunft auftretenden Häretikern zu: Ohne Grund sträubt und windet ihr euch, denen die Wirklichkeit des Todes Christi missfällt: ‛Verflucht ist ein jeder, der am Kreuzesholz hängt’; er sagt nicht: Der und der, sondern alle insgesamt! Also auch der Sohn Gottes? Auch er, durchaus! Das ist es ja, was ihr nicht wahrhaben wollt; deshalb bemüht ihr euch so, deshalb lasst ihr eure Verführungskünste spielen. Es missfällt euch nämlich, dass er für euch verflucht wurde, weil es euch missfällt, dass er für euch gestorben ist; dann nämlich ist er nicht betroffen vom Fluch gegen jenen Adam, wenn er nicht betroffen ist von seinem Tod. Wenn er dagegen vom Menschen und für den Menschen den Tod auf sich genommen hat, dann hat er es auch nicht verschmäht, von ihm und für ihn den Fluch, welcher den Tod begleitet (407,5), auf sich zu nehmen, und auch dabei bleibt er, daran besteht kein Zweifel, auch dabei bleibt er der Sohn Gottes, der immer lebendig ist in seiner Gerechtigkeit, der aber wegen unserer Verfehlungen gestorben ist im Fleisch, das er angenommen hat, weil es unsere Strafe ist (cf. Rm. 4,25). Und so ist er für immer gesegnet in seiner Gerechtigkeit, verflucht aber wegen unserer Verfehlungen im Tod, den er auf sich genommen hat, weil er unsere Strafe ist. Und deshalb ist das Wort jeder hinzugefügt, damit niemand behaupten könnte, Christus habe mit dem wirklichen Tod nichts zu tun, wenn er aus Ehrerbietung, die auf einem Missverständnis beruht, vom Fluch, der mit dem Tod verbunden ist (407,5), ferngehalten werde.