Translation
Hide
The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 1.--A Trace of the Trinity Also In the Outer Man.
1. No one doubts that, as the inner man is endued with understanding, so is the outer with bodily sense. Let us try, then, if we can, to discover in this outer man also, some trace, however slight, of the Trinity, not that itself also is in the same manner the image of God. For the opinion of the apostle is evident, which declares the inner man to be renewed in the knowledge of God after the image of Him that created him: 1 whereas he says also in another place, "But though our outer man perish, yet the inward man is renewed day by day." 2 Let us seek, then, so far as we can, in that which perishes, some image of the Trinity, if not so express, yet perhaps more easy to be discerned. For that outer man also is not called man to no purpose, but because there is in it some likeness of the inner man. And owing to that very order of our condition whereby we are made mortal and fleshly, we handle things visible more easily and more familiarly than things intelligible; since the former are outward, the latter inward; and the former are perceived by the bodily sense, the latter are understood by the mind; and we ourselves, i.e. our minds, are not sensible things, that is, bodies, but intelligible things, since we are life. And yet, as I said, we are so familiarly occupied with bodies, and our thought has projected itself outwardly with so wonderful a proclivity towards bodies, that, when it has been withdrawn from the uncertainty of things corporeal, that it may be fixed with a much more certain and stable knowledge in that which is spirit, it flies back to those bodies, and seeks rest there whence it has drawn weakness. And to this its feebleness we must suit our argument; so that, if we would endeavor at any time to distinguish more aptly, and intimate more readily, the inward spiritual thing, we must take examples of likenesses from outward things pertaining to the body. The outer man, then, endued as he is with the bodily sense, is conversant with bodies. And this bodily sense, as is easily observed, is fivefold; seeing, hearing, smelling, tasting, touching. But it is both a good deal of trouble, and is not necessary, that we should inquire of all these five senses about that which we seek. For that which one of them declares to us, holds also good in the rest. Let us use, then, principally the testimony of the eyes. For this bodily sense far surpasses the rest; and in proportion to its difference of kind, is nearer to the sight of the mind.
Translation
Hide
Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
1. Kapitel. Die Spur der Dreieinigkeit im äußeren Menschen nach ihrer Tatsächlichkeit.
S. 94 1. Niemandem ist es zweifelhaft, daß, wie der innere Mensch mit der Einsicht, so der äußere mit dem Leibessinn begabt ist. Versuchen wir also, wenn wir können, auch in diesem äußeren Menschen irgendeine Spur der Dreieinigkeit aufzufinden, nicht als ob auch der äußere Mensch in derselben Weise Abbild Gottes wäre. Bekannt ist ja der Ausspruch des Apostels, in dem erklärt wird, daß der innere Mensch erneuert wird zur Erkenntnis Gottes nach dem Bilde dessen, der ihn schuf.1 An einer anderen Stelle sagt er ähnlich: „Auch wenn der äußere Mensch zugrunde geht, wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.“2 In dem also, der zugrunde geht, wollen wir, so gut wir können, ein gewisses Abbild der Dreieinigkeit suchen, wenn auch nicht ein ausgeprägteres, so doch vielleicht ein dem Verständnis leichter zugängliches. Nicht grundlos wird nämlich auch dieses Äußere Mensch genannt, aus keinem anderen Grunde nämlich als deshalb, weil es einige Ähnlichkeit mit dem inneren Menschen besitzt. Infolge der Ordnung unseres jetzigen Zustandes, durch die wir sterblich und fleischlich wurden, beschäftigen wir uns leichter und gleichsam vertrauter mit dem Sichtbaren als S. 95 mit dem geistig Einsichtigen, da jenes außen ist, dieses innen, da wir jenes mit dem Leibessinn spüren, dieses mit dem Geiste einsehen, und obgleich wir nicht sinnliche Seelen, das heißt nicht Körper sind, sondern der Einsicht fähig, wurde dennoch, wie ich sagte, die Gewöhnung an die Körper so stark, daß sich unsere Aufmerksamkeit, seltsamerweise immer wieder ihnen verfallend, nach außen wandte, daß sie, wenn sie sich einmal von dem unsicheren Reich der Körper wegwendet, um sich in viel sicherer und beständigerer Erkenntnis an den Geist zu heften, wieder zum Leiblichen zurückflieht und dort Ruhe sucht, wo sie sich Ohnmacht zuzog. Dieser Krankheit muß man sich anpassen. Wenn wir also das Innere und Geistige in seiner Eigentümlichkeit verständlicher zu machen und leichter nahe zu bringen suchen, dann müssen wir vom Leiblichen und Äußeren her die Mittel der Veranschaulichung nehmen. Mit dem Leibessinn also begabt, nimmt der äußere Mensch Körperliches wahr, und dieser Sinn ist, was sich leicht beobachten läßt, fünffach geteilt: in Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Berühren. Es würde aber zu weit führen und ist auch nicht notwendig, alle diese fünf Sinne in unserer Frage zu verhören. Was uns nämlich einer von ihnen meldet, das gilt auch von den übrigen. Deshalb bedienen wir uns vorzüglich des Zeugnisses der Augen. Dieser Leibessinn überragt nämlich die übrigen am meisten und steht dem geistigen Schauen am nächsten, wenngleich er freilich von ihm artverschieden ist.