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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 12.--The Devil the Mediator of Death, Christ of Life.
15. In no wise therefore are souls cleansed and reconciled to God by sacrilegious imitations, or curious arts that are impious, or magical incantations; since the false mediator does not translate them to higher things, but rather blocks and cuts off the way thither through the affections, malignant in proportion as they are proud, which he inspires into those of his own company; which are not able to nourish the wings of virtues so as to fly upwards, but rather to heap up the weight of vices so as to press downwards; since the soul will fall down the more heavily, the more it seems to itself to have been carried upwards. Accordingly, as the Magi did when warned of God, 1 whom the star led to adore the low estate of the Lord; so we also ought to return to our country, not by the way by which we came, but by another way which the lowly King has taught, and which the proud king, the adversary of that lowly King, cannot block up. For to us, too, that we may adore the lowly Christ, the "heavens have declared the glory of God, when their sound went into all the earth, and their words to the ends of the world." 2 A way was made for us to death through sin in Adam. For, "By one man sin entered into the world, and death by sin; and so death passed upon all men, in whom all have sinned." 3 Of this way the devil was the mediator, the persuader to sin, and the caster down into death. For he, too, applied his one death to work out our double death. Since he indeed died in the spirit through ungodliness, but certainly did not die in the flesh: yet both persuaded us to ungodliness, and thereby brought it to pass that we deserved to come into the death of the flesh. We desired therefore the one through wicked persuasion, the other followed us by a just condemnation; and therefore it is written, "God made not death," 4 since He was not Himself the cause of death; but yet death was inflicted on the sinner, through His most just retribution. Just as the judge inflicts punishment on the guilty; yet it is not the justice of the judge, but the desert of the crime, which is the cause of the punishment. Whither, then, the mediator of death caused us to pass, yet did not come himself, that is, to the death of the flesh, there our Lord God introduced for us the medicine of correction, which He deserved not, by a hidden and exceeding mysterious decree of divine and profound justice. In order, therefore, that as by one man came death, so by one man might come also the resurrection of the dead; 5 because men strove more to shun that which they could not shun, viz. the death of the flesh, than the death of the spirit, i.e. punishment more than the desert of punishment (for not to sin is a thing about which either men are not solicitous or are too little solicitous; but not to die, although it be not within reach of attainment, is yet eagerly sought after); the Mediator of life, making it plain that death is not to be feared, which by the condition of humanity cannot now be escaped, but rather ungodliness, which can be guarded against through faith, meets us at the end to which we have come, but not by the way by which we came. For we, indeed, came to death through sin; He through righteousness: and, therefore, as our death is the punishment of sin, so His death was made a sacrifice for sin.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
12. Kapitel. Der Teufel ist der Mittler des Todes, Christus der Mittler des Lebens.
15. Nicht also durch gottesschänderische Gleichnisse, nicht durch gottlose Kunststücke, nicht durch zauberhafte Weihungen werden die Seelen entsündigt und mit Gott versöhnt; ein falscher Mittler kann ja nicht in die Region des Höheren emportragen, vielmehr versperrt er, sich entgegenstellend, den Weg hierzu, indem er seinem Anhang Gelüste einflößt, die um so schlimmer sind, je hochmütiger sie sind, die nicht die Fittiche der Tugend zum Fluge in die Höhe stärken, sondern vielmehr die Last der Sünden häufen, die in die Tiefe zieht, unter deren Gewicht die Seele um so tiefer sinken wird, je erhabener sie sich dünkte. Wir müssen es daher so machen, wie es die Magier auf göttliche Anregung hin machten,1 welche der Stern zur Anbetung des demütig S. 160 gewordenen Herrn geführt hatte. Wir dürfen nicht auf dem Wege, auf dem wir gekommen sind, sondern müssen auf einem anderen in die Heimat zurückkehren, auf einem Wege, den uns der demütige König lehrte und den der hochmütige König dem demütigen König nicht feindlich verlegen kann. Uns erzählten nämlich, damit wir den demütigen Christus anbeten, die Himmel die Herrlichkeit Gottes, da in alle Lande hinaustönt ihr Schall und bis zur Grenze des Erdkreises ihr Laut.2 Durch die Sünde in Adam wurde uns der Weg zum Tode aufgetan. Denn „durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und so ist der Tod auf alle Menschen übergegangen, in dem alle gesündigt haben“.3 Der Mittler dieses Weges war der Teufel, der Anreger zu der Sünde, der Führer in den Tod. Auch er hat, unseren zweifachen Tod zu wirken, seinen einfachen Tod auf sich genommen. Durch seine Gottlosigkeit starb er nämlich im Geiste; dem Fleische nach ist er nicht gestorben. Uns aber überredete er zur Gottlosigkeit und bewirkte, daß wir durch sie auch den Tod des Leibes verdienten. Eines also haben wir auf sündigen Rat hin angestrebt, etwas anderes aber ist in gerechtem Gerichte über uns gekommen. Es steht ja geschrieben: „Gott hat den Tod nicht geschaffen“,4 weil er selbst nicht die Ursache des Todes war. Doch wurde in gerechter Vergeltung der Tod über den Sünder verhängt. So verhängt der Richter die Todesstrafe über den Schuldigen. Die Ursache des Todes ist aber nicht die Gerechtigkeit des Richters, sondern die Schuld des Vergehens. Während uns also der Mittler des Todes zufügte, was er selbst nicht erlitt, nämlich den Tod des Fleisches, hat uns unser Herr und Gott dagegen ein Heilmittel eingesenkt, dessen jener unwürdig war, in verborgener und gar geheimnisvoller Ordnung seiner hohen, göttlichen Gerechtigkeit. Damit also, wie durch einen Menschen der Tod, so auch durch S. 161 einen Menschen die Auferstehung der Toten erfolge,5 zeigt uns, weil die Menschen mehr darnach trachteten, dem zu entrinnen, dem sie unentrinnbar verfallen waren, dem Tode des Leibes, als dem Tode des Geistes, das heißt mehr der Strafe als der Schuld, die zur Strafe führte — denn nicht oder wenig kümmert man sich darum, nicht zu sündigen, nach dem Nichtsterben aber verlangt man, wenngleich es unerreichbar ist, mit aller Gewalt — der Mittler des Lebens, wie wenig wir den Tod zu fürchten brauchen, dem wir bei der Beschaffenheit der menschlichen Natur nun einmal nicht entrinnen können, wie sehr wir dagegen die Gottlosigkeit fürchten sollen, die wir durch den Glauben verhüten können, und begegnet uns als Führer zum Endziele, dem wir entgegengehen, wenn auch nicht auf dem Wege, auf dem wir ihm entgegengehen. Wir gehen nämlich dem Tode um der Sünde willen entgegen, er geht ihm entgegen um der Gerechtigkeit willen. Während daher unser Tod die Strafe für die Sünde ist, ist sein Tod erfolgt als Opfer für die Sünde.