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Works Augustine of Hippo (354-430) De Trinitate

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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity

Chapter 18.--The Son of God Became Incarnate in Order that We Being Cleansed by Faith May Be Raised to the Unchangeable Truth.

24. Since, then, we were not fit to take hold of things eternal, and since the foulness of sins weighed us down, which we had contracted by the love of temporal things, and which were implanted in us as it were naturally, from the root of mortality, it was needful that we should be cleansed. But cleansed we could not be, so as to be tempered together with things eternal, except it were through things temporal, wherewith we were already tempered together and held fast. For health is at the opposite extreme from disease; but the intermediate process of healing does not lead us to perfect health, unless it has some congruity with the disease. Things temporal that are useless merely deceive the sick; things temporal that are useful take up those that need healing, and pass them on healed, to things eternal. And the rational mind, as when cleansed it owes contemplation to things eternal; so, when needing cleansing, owes faith to things temporal. One even of those who were formerly esteemed wise men among the Greeks has said, The truth stands to faith in the same relation in which eternity stands to that which has a beginning. And he is no doubt right in saying so. For what we call temporal, he describes as having had a beginning. And we also ourselves come under this kind, not only in respect to the body, but also in respect to the changeableness of the soul. For that is not properly called eternal which undergoes any degree of change. Therefore, in so far as we are changeable, in so far we stand apart from eternity. But life eternal is promised to us through the truth, from the clear knowledge of which, again, our faith stands as far apart as mortality does from eternity. We then now put faith in things done in time on our account, and by that faith itself we are cleansed; in order that when we have come to sight, as truth follows faith, so eternity may follow upon mortality. And therefore, since our faith will become truth, when we have attained to that which is promised to us who believe: and that which is promised us is eternal life; and the Truth (not that which shall come to be according as our faith shall be, but that truth which is always, because in it is eternity,--the Truth then) has said, "And this is life eternal, that they might know Thee the only true God, and Jesus Christ, whom Thou hast sent:" 1 when our faith by seeing shall come to be truth, then eternity shall possess our now changed mortality. And until this shall take place, and in order that it may take place,--because we adapt the faith of belief to things which have a beginning, as in things eternal we hope for the truth of contemplation, lest the faith of mortal life should be at discord with the truth of eternal life,--the Truth itself, co-eternal with the Father, took a beginning from earth, 2 when the Son of God so came as to become the Son of man, and to take to Himself our faith, that He might thereby lead us on to His own truth, who so undertook our mortality, as not to lose His own eternity. For truth stands to faith in the relation in which eternity stands to that which has a beginning. Therefore, we must needs so be cleansed, that we may come to have such a beginning as remains eternal, that we may not have one beginning in faith, and another in truth. Neither could we pass to things eternal from the condition of having a beginning, unless we were transferred, by union of the eternal to ourselves through our own beginning, to His own eternity. Therefore our faith has, in some measure, now followed thither, whither He in whom we have believed has ascended; born, 3 dead, risen again, taken up. Of these four things, we knew the first two in ourselves. For we know that men both have a beginning and die. But the remaining two, that is, to be raised, and to be taken up, we rightly hope will be in us, because we have believed them done in Him. Since, therefore, in Him that, too, which had a beginning has passed over to eternity, in ourselves also it will so pass over, when faith shall have arrived at truth. For to those who thus believe, in order that they might remain in the word of faith, and being thence led on to the truth, and through that to eternity, might be freed from death, He speaks thus: "If ye continue in my word, then are ye my disciples indeed." And as though they would ask, With what fruit? He proceeds to say, "And ye shall know the truth." And again, as though they would say, Of what good is truth to mortal men? "And the truth," He says, "shall make you free." 4 From what, except from death, from corruptions, from changeableness? Since truth remains immortal, incorrupt, unchangeable. But true immortality, true incorruptibility, true unchangeableness, is eternity itself.


  1. John xvii. 3 ↩

  2. Ps. lxxxv. 11 ↩

  3. Ortus. ↩

  4. John viii. 31, 32 ↩

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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit

18. Kapitel. Der Sohn Gottes wurde Mensch, damit wir durch den Glauben an ihn zur unwandelbaren Wahrheit gelangen.

24. Weil wir also zur Erfassung des Ewigen unfähig waren und der Unrat der Sünde uns beschwerte, der sich durch die Liebe zu den zeitlichen Dingen aufgehäuft hatte und durch die Abstammung des Sterblichen an uns gleichsam naturhaft in uns hineingewachsen war, bedurften wir der Entsündigung. Entsündigt aber, so daß S. 172 wir nach dem Ewigen ausgerichtet wurden, konnten wir nur durch Zeitliches werden, nach dem wir eben schon bis dahin stark ausgerichtet waren. So ist ja auch die Gesundheit von der Krankheit ganz verschieden, und doch muß das Heilmittel der Krankheit angepaßt sein, wenn es die Gesundheit herbeiführen soll. Wertlose Heilmittel aus dem Reiche des Zeitlichen täuschen die Kranken, wertvolle verhelfen zur Genesung und führen die Geheilten in das Reich des Ewigen. Die Geistseele nun muß, wenn sie entsündigt ist, den ewigen Dingen in der Beschauung, den zeitlichen, damit sie entsündigt wird, im Glauben begegnen. So sagte ja auch einer von denen, die man einst bei den Griechen zu den Weisen zählte: „Was für das Entstandene die Ewigkeit ist, ist für den Glauben die Wahrheit.“1 Das ist wirklich ein wahrer Ausspruch. Was wir „zeitlich“ nennen, das heißen jene „entstanden“. Zu dieser Art des Seienden gehören auch wir, nicht nur sofern wir einen Leib haben, sondern auch sofern wir eine wandelbare Seele haben. Im eigentlichen Sinne kann man nämlich von Ewigkeit nur dort sprechen, wo sich keinerlei Wandel begibt. Soweit wir also wandelbar sind, sind wir der Ewigkeit ferne. Wir haben aber die Verheißung, daß wir zum ewigen Leben kommen durch die Wahrheit, von deren unmittelbarer Erfassung wieder unser Glaube so verschieden ist wie die Sterblichkeit von der Ewigkeit. Jetzt also begegnen wir den um unsertwillen in der Zeit geschehenen Ereignissen im Glauben und werden so entsündigt. Wenn wir dann zum Schauen kommen, dann wird, wie auf den Glauben die unverhüllte Wahrheit folgt, auf die Sterblichkeit die Ewigkeit folgen. Unser Glaube entwickelt sich also fort zur unverhüllten Wahrheit, wenn wir zu jener Wirklichkeit gelangen, die unserem Glauben verheißen ist — verheißen ist uns aber das ewige Leben. Deshalb sagte die Wahrheit, nicht jene, zu der sich unser Glaube in der Zukunft fortentwickeln S. 173 wird, sondern die Wahrheit, die immer ist, weil bei ihr Ewigkeit herrschet: „Das aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den einen wahren Gott erkennen, und den du gesandt hast, Jesus Christus.“2 Wenn also unser Glaube im Schauen zur unverhüllten Wahrheit sich entwickelt hat, dann wird unsere umgestaltete Sterblichkeit von der Ewigkeit umfangen werden. Bis dies geschieht, und damit es geschieht, sprechen wir zu den Heilsdingen, die einen Anfang nahmen, unser gläubiges Ja, wie wir hinsichtlich der ewigen Dinge auf die unverhüllte Schau der Wahrheit hoffen. Damit nun kein Mißklang besteht zwischen dem sterblichen Leben des Glaubens und dem ewigen Leben der unverhüllten Wahrheit, hat die Wahrheit, die ewig ist wie der Vater, von der Erde einen Anfang genommen,3 indem der Sohn Gottes so in die Welt kam, daß er Menschensohn wurde und unseren Glauben auf seine eigene Persönlichkeit richtete, damit er uns so zu seiner Wahrheit führe, er, der unsere Sterblichkeit angenommen hatte, ohne seine Ewigkeit zu verlieren. Was nämlich für eine Wirklichkeit, die einen Anfang hat, die Ewigkeit ist, das ist für den Glauben die unverhüllte Wahrheit. Wir mußten also in der Weise entsühnt werden, daß jener für uns einen Anfang nahm, der zugleich in seiner Ewigkeit verharrte, damit es nicht ein anderer ist, dem wir im Glauben begegnen, ein anderer, dem wir in der unverhüllten Wahrheit begegnen. Wir könnten ja, weil wir einen Anfang genommen haben, nicht in das Reich des Ewigen eingehen, wenn nicht ein Ewiger einen Anfang genommen hätte wie wir und so mit uns verbunden wäre und uns zu seiner Ewigkeit hinführte. Jetzt sind wir also in einer gewissen Weise dorthin im Glauben gefolgt, wohin er kam durch seine Auffahrt, er, an den wir gläubig geworden sind, der einen Anfang nahm, starb, auferstand, auffuhr. Die beiden ersten dieser vier Wirklichkeiten kennen wir aus eigenem Erleben. Wir wissen ja, daß die Menschen geboren S. 174 werden und sterben. Die zwei anderen, nämlich das Auferstehen und Auffahren, erhoffen wir uns mit Recht von der Zukunft, weil wir glauben, daß sie an ihm geschahen. In ihm wird also, weil das, was an ihm einen Anfang nahm, in die Ewigkeit einging, auch was an uns vergänglich ist, in die Ewigkeit eingehen, wenn unser Glaube zur unverhüllten Wahrheit gelangt. Zu den schon gläubig Gewordenen sagt er ja, damit sie am Worte des Glaubens halten und so zur Wahrheit und dadurch zur Ewigkeit geführt und von dem Tode befreit werden, folgendes: „Wenn ihr euch an mein Wort haltet, seid ihr wahrhaft meine Jünger.“ Und gleich als ob sie fragten: Mit welchem Gewinn?, fährt er fort: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen.“ Und wiederum, gleich als ob sie sagten: Was nützt den Sterblichen die Wahrheit?, spricht er: „Und die Wahrheit wird euch frei machen.“4 Wovon? Doch nur vom Tode, von der Vergänglichkeit, von der Wandelbarkeit. Die Wahrheit ist ja unsterblich, unvergänglich, unwandelbar. Wahre Unsterblichkeit, wahre Unvergänglichkeit, wahre Unwandelbarkeit aber ist Ewigkeit.


  1. Plato Timaeus 29 C nach Cicero Tim. 3, 8. ↩

  2. Joh. 17, 3. ↩

  3. Ps. 84, 12 [hebr. Ps. 85, 12]. ↩

  4. Joh. 8, 31 f. ↩

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