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Works Augustine of Hippo (354-430) De Trinitate Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
ZWEITES BUCH.

2. Kapitel. Manche Aussagen der Heiligen Schrift können in zweifachem Sinne erklärt werden.

S. 58 4. Es gibt also in den heiligen Büchern, wie ich darzulegen begann, manche Aussagen, bei denen es zweifelhaft ist, nach welcher der angeführten Regeln sie zu erklären sind, nach jener, daß der Sohn Gottes wegen der Annahme der geschöpflichen Natur geringer ist als der Vater, oder nach jener, daß er zwar dem Vater gleich ist, jedoch vom Vater sein Sein hat. Ich bin nun der Meinung: wenn eine solche Unklarheit besteht, daß man sich nicht sicher für die eine oder andere Erklärung entscheiden kann, kann man das Schriftwort gefahrlos nach beiden Regeln verstehen. So ist es zum Beispiel in dem Worte: „Meine Lehre ist nicht die meinige, sondern die Lehre dessen, der mich sandte.“1 Dieses Wort kann von der Knechtsgestalt verstanden werden, wie ich im vorhergehenden Buche schon gezeigt habe.2 Es kann aber auch von der Gottesgestalt verstanden werden, in welcher er dem Vater gleich ist, jedoch vom Vater sein Sein hat. In der Gottesgestalt nämlich ist, wie nicht etwas anderes der Sohn, etwas anderes sein Leben ist, sondern das Leben selbst der Sohn ist, so nicht etwas anderes der Sohn, etwas anderes seine Lehre, sondern die Lehre selbst ist der Sohn. Wie daher das Wort: „Er gab dem Sohne das Leben“3 nichts anderes bedeutet als: Er zeugte den Sohn, welcher das Leben ist, so bedeutet auch das Wort: Er gab dem Sohne die Lehre, soviel wie: Er zeugte den Sohn, welcher die Lehre ist. Das Schriftwort: „Meine Lehre ist nicht die meinige, sondern die Lehre dessen, der mich gesandt hat“, hat daher den Sinn: Ich bin nicht von mir selbst, sondern von dem, der mich gesandt hat.


  1. Joh. 7, 16. ↩

  2. Lib. I c. 12 n. 27. ↩

  3. Joh. 5, 26. ↩

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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity Compare
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