4. Kapitel
S. 94 Doch auch von den Bekennern, die noch die Würde ihres Bekenntnisses hier im Kerker eingeschlossen hält und die ihr Glaube schon einmal im Bekenntnis ruhmvoll für den evangelischen Kampf gekrönt hat, hast du ein Schreiben1, das mit dem unserigen übereinstimmt. Sie haben darin die Strenge der evangelischen Zucht hervorgehoben und gegen die unerlaubten Bitten die Ehre der Kirche geltend gemacht. Denn wenn sie das so leichthin erfüllt hätten, könnten sie nur schwer den Verfall der evangelischen Zucht wieder gut machen, zumal es sich für keinen mehr geziemt, durch treues Festhalten die Würde der evangelischen Strenge ungeschmälert zu bewahren, als für sie, die sich den Wüterichen zur Marterung und Zerfleischung für das Evangelium ausgeliefert hatten. Sie hätten sonst die Ehre des Martyriums mit Recht verloren, wenn sie bei der Gelegenheit des Martyriums das Evangelium hätten übertreten wollen. Denn wer das, was er hat, nicht bewahrt in dem, woraus er es besitzt, der verliert das, was er besaß, indem er das verletzt, woraus er es besitzt.
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Vgl. Brief 28, Kap. 2 Anf. ↩