25. Kapitel
Und dann, welch stolze Anmaßung, welche Mißachtung jeder Demut und Milde, welch prahlerischer Dünkel gehört dazu, daß einer etwas wagt oder tun zu können glaubt, was der Herr nicht einmal den Aposteln zugestanden hat, und sich einbildet, er könne das Unkraut von dem Getreide scheiden1, oder ihm sei es S. 191 gestattet, die Wurfschaufel zu nehmen und die Tenne zu reinigen, er dürfe versuchen, die Spreu vom Weizen zu sondern! Wie kommt er dann zu der Meinung, obwohl doch der Apostel sagt: „In einem großen Hause aber sind nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene2“, er dürfe die goldenen und silbernen Gefäße auswählen, die hölzernen und irdenen aber verachten, verwerfen und verdammen, wenn doch erst am Tage des Herrn die hölzernen Gefäße in den Flammen des göttlichen Feuers verbrannt und die irdenen von ihm, dem die eiserne Rute gegeben ist3, zerschlagen werden sollen?