16. Kapitel
Wie groß aber der Irrtum und die Verblendung dessen ist, der behauptet, bei den Vereinigungen der Ketzer könne Vergebung der Sünden erteilt werden, und der nicht an der Grundlage der einen Kirche festhält, die ein für allemal von Christus auf dem Felsen festgegründet worden ist, kann man daraus ersehen, daß Christus zu Petrus allein gesagt hat: „Was immer du binden wirst auf Erden, wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du lösen wirst auf Erden, wird auch im Himmel gelöst sein1.“ Und wiederum sagte Christus im Evangelium, indem er die Apostel allein anhauchte: „Empfanget den Heiligen Geist! Wenn ihr einem die Sünden erlasset, so werden sie ihm erlassen werden, und wenn ihr sie einem behaltet, so werden sie ihm behalten werde2.“ Die Gewalt also, die Sünden zu erlassen, ist den Aposteln gegeben worden und den Kirchen, die jene als Gesandte Christi errichtet haben, sowie den Bischöfen, die ihnen kraft ihrer Einsetzung als Stellvertreter nachfolgten. Aber die Feinde der einen katholischen Kirche, der wir angehören, und die Gegner von uns Nachfolgern der Apostel, die sich unerlaubterweise das Priestertum wider uns anmaßen und unheilige Altäre errichten, was sind sie anderes als Kore und Dathan und Abiron, da sie durch das gleiche Verbrechen gegen Gott gefrevelt haben und samt ihren S. 385 Gesinnungsgenossen die nämlichen Strafen erleiden werden wie diese? So sind ja auch damals die Genossen und Anhänger der genannten drei Sünder durch den gleichen Tod umgekommen.
