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Works Tertullian (160-220) De spectaculis

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The Shows

Chapter X.

Let us pass on now to theatrical exhibitions, which we have already shown have a common origin with the circus, and bear like idolatrous designations--even as from the first they have borne the name of "Ludi," and equally minister to idols. They resemble each other also in their pomp, having the same procession to the scene of their display from temples and altars, and that mournful profusion of incense and blood, with music of pipes and trumpets, all under the direction of the soothsayer and the undertaker, those two foul masters of funeral rites and sacrifices. So as we went on from the origin of the "Ludi" to the circus games, we shall now direct our course thence to those of the theatre, beginning with the place of exhibition. At first the theatre was properly a temple of Venus; and, to speak briefly, it was owing to this that stage performances were allowed to escape censure, and got a footing in the world. For ofttimes the censors, in the interests of morality, put down above all the rising theatres, foreseeing, as they did, that there was great danger of their leading to a general profligacy; so that already, from this accordance of their own people with us, there is a witness to the heathen, and in the anticipatory judgment of human knowledge even a confirmation of our views. Accordingly Pompey the Great, less only than his theatre, when he had erected that citadel of all impurities, fearing some time or other censorian condemnation of his memory, superposed on it a temple of Venus; and summoning by public proclamation the people to its consecration, he called it not a theatre, but a temple, "under which," said he, "we have placed tiers of seats for viewing the shows." So he threw a veil over a structure on which condemnation had been often passed, and which is ever to be held in reprobation, by pretending that it was a sacred place; and by means of superstition he blinded the eyes of a virtuous discipline. But Venus and Bacchus are close allies. These two evil spirits are in sworn confederacy with each other, as the patrons of drunkenness and lust. So the theatre of Venus is as well the house of Bacchus: for they properly gave the name of Liberalia also to other theatrical amusements--which besides being consecrated to Bacchus (as were the Dionysia of the Greeks), were instituted by him; and, without doubt, the performances of the theatre have the common patronage of these two deities. That immodesty of gesture and attire which so specially and peculiarly characterizes the stage are consecrated to them--the one deity wanton by her sex, the other by his drapery; while its services of voice, and song, and lute, and pipe, belong to Apollos, and Muses, and Minervas, and Mercuries. You will hate, O Christian, the things whose authors must be the objects of your utter detestation. So we would now make a remark about the arts of the theatre, about the things also whose authors in the names we execrate. We know that the names of the dead are nothing, as are their images; but we know well enough, too, who, when images are set up, under these names carry on their wicked work, and exult in the homage rendered to them, and pretend to be divine--none other than spirits accursed, than devils. We see, therefore, that the arts also are consecrated to the service of the beings who dwell in the names of their founders; and that things cannot be held free from the taint of idolatry whose inventors have got a place among the gods for their discoveries. Nay, as regards the arts, we ought to have gone further back, and barred all further argument by the position that the demons, predetermining in their own interests from the first, among other evils of idolatry, the pollutions of the public shows, with the object of drawing man away from his Lord and binding him to their own service, carried out their purpose by bestowing on him the artistic gifts which the shows require. For none but themselves would have made provision and preparation for the objects they had in view; nor would they have given the arts to the world by any but those in whose names, and images, and histories they set up for their own ends the artifice of consecration.

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Über die Schauspiele (BKV)

10. Auch das Theaterwesen steht mit der heidnischen Religion in Verbindung.

Gehen wir nun zum Theaterwesen über. Dass sein Ursprung derselbe und die Benennungen die gleichen seien, indem der Name Ludi dafür ebenfalls von Anfang an üblich und die Inszenierung mit Anwendung von Pferden und Wagen verbunden war, haben wir schon gezeigt. Auch der äußere Aufzug ist teilweise verwandt, da man von den Tempeln und Altären mit ihrem unseligen Weihrauch und Blut nebst ihrem Flöten- und Posaunenschall1 hinweg zur Bühne zieht, wobei die beiden verkommensten Persönlichkeiten, der Designator2 und der Haruspex, die Ordner der Leichenzüge wie der Spiele abgeben. Und von demselben Ausgangspunkte, von wo wir von dem Ursprung der Spiele zu den Zirkusspielen übergegangen sind, nehmen wir nun den Weg zu den Theaterspielen — von dem schlimmen Charakter des Ortes, Das Theater ist eigentlich ein Heiligtum der Venus, In dieser Eigenschaft ist überhaupt erst diese Art von Bauwerken in die Welt eingeführt. Wiederholt nämlich hatten die Zensoren, für gute Sitten besorgt, eben entstehende Theater wieder zerstört. Denn es wurde für die Sitten eine sehr große Gefahr von wegen der Leichtfertigkeit befürchtet, so dass schon aus diesem Anlass für die Heiden ihr eignes Urteil zu einem Zeugnis zu unsern Gunsten wird und auch diese bloß menschliche Stimmenabgabe unsere Sittenzucht verstärkt. Und als daher Pompejus der Große, der nur kleiner war als sein Theater, jene feste Burg aller möglichen Schändlichkeiten erbaute, da hat er aus Besorgnis, es möge einst noch gegen sein Andenken ein Tadel des Zensors ausgesprochen werden, oben darauf einen Tempel der Venus gesetzt und nannte es in dem Edikt, womit er das Volk zur Einweihung berief, nicht Theater, sondern einen Tempel der Venus, unter S. 116welchem er, das sind seine Worte, die Sitzreihen des Theaters angebracht habe. So hat er diesem verdammten und verdammlichen Bauwerke äußerlich den Namen eines Tempels gegeben und die Sittenpolizei vermittelst des Aberglaubens zum besten gehabt. Aber Venus und Bacchus halten zusammen; sie sind ja beide böse Geister der Trunkenheit und Wollust, die miteinander in einer Verabredung und Verschwörung stehen. Daher ist das Theater der Venus auch ein Haus des Bacchus oder Liber. Denn andere Bühnen spiele nannte man eigentlich Liberalia, als außerdem noch dem Liber geweiht — bei den Griechen sind es die Dionysien — und vom Liber eingesetzt. Es besteht in der Tat ein Patronat des Bacchus und der Venus bei den szenischen Künsten. Denn was der Schaubühne eigentümlich und zugehörig ist, die Weichlichkeit in Gebärde und sinnlicher Haltung des Körpers, das opfert man der Venus und dem Bacchus, die beide auch, die eine durch ihr Geschlecht, der andere infolge der Schwelgerei ganz kraft- und energielos sind. Was sich hingegen durch Stimme, Melodie, Instrumente und Schrift vollzieht, das hat zu Vorständen Apollo, die Musen, Minerva und Merkur, — O Christ, verabscheuest du nun die Dinge, deren Urheber zu verabscheuen du nicht umhin kannst?

Hier wollen wir nun auch gleich über die Künste und die Dinge, deren Urheber für uns in jenen Namen Gegenstand des Abscheues sind, etwas sagen. Wir wissen recht gut, dass Namen verstorbener Personen an sich nichts sind, ebenso wenig auch ihre Bildnisse, aber wir wissen auch sehr wohl, wer es ist, der unter jenen Namen und den aufgestellten Bildern wirksam ist, seine Freude hat und sich lügnerisch die Gottheit anmaßt — die nichtswürdigen Geister, die Dämonen, Wir nehmen mithin wahr, dass auch die Künste der Ehre derer geweiht sind, die sich unter dem Namen ihrer Erfinder eingenistet haben, und dass auch sie nicht von götzendienerischem Wesen rein sind, da ihre Erfinder eben deshalb für Götter gehalten werden. Was die Künste angeht, so müssen wir richtiger unsere Prozesseinrede3 S. 117weiter hernehmen und sagen, dass die Dämonen mit ihrer Gabe der Voraussicht sich unter den übrigen Akten des Götzendienstes auch die Unreinheiten der Schauspiele ausersehen, um dadurch die Menschen von Gott fern zu halten und ihrer Ehre dienstbar zu machen, und dass sie künstlerischen Genies der Art die Begeisterung eingegeben haben. Denn was sich auf sie beziehen sollte, das wird wohl auch nicht von ändern Wesen eingerichtet worden sein. Sie hätten es auch durch niemand anders gezeigt und gelehrt, als durch eben die, unter deren Namen, Bildern und Geschichten sie den betrügerischen Weihegottesdienst, der zu ihrem Vorteil dient, etabliert haben.


  1. Beschreibende Bezeichnung des Opferaktes. ↩

  2. Der Zeremonienmeister. ↩

  3. Nach der Lesart praescripsisse ↩

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Contre les spectacles Compare
The Shows
Über die Schauspiele (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)

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