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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)
32.
Sobald Hilarion nach Aphroditon zurückgekehrt war, behielt er nur zwei Brüder bei sich und ließ sich in der benachbarten Wüste nieder. Er übte die Enthaltsamkeit und das Stillschweigen in solchem Grade, daß er von sich sagte, er habe jetzt erst angefangen, Christo zu dienen. Mittlerweile waren es drei Jahre geworden, daß der Himmel verschlossen war und der Sonnenbrand jene Gegenden ganz ausgedörrt hatte, so daß die Leute zu sagen pflegten, sogar die Elemente trauerten um den Tod des Antonius. Aber auch der Ruf des Hilarion blieb den dortigen Bewohnern nicht verborgen. Um die Wette kamen Männer und Frauen mit fahlem Antlitz und durch Hunger geschwächt herbei und erbaten sich vom Diener Christi, dem Nachfolger des hl. Antonius, Regen. Ihr Anblick schmerzte ihn ungemein. Er erhob die Augen gen Himmel und streckte beide Hände zum Gebet empor, und auf der Stelle wurde seine Bitte erfüllt. Doch nachdem der nach Wasser lechzende Sandboden vom Regen getränkt war, da wimmelte es ganz unvermutet von einer solchen Menge Schlangen und anderer wilden Tiere, daß eine große Anzahl von Gebissenen sofort gestorben wäre, wenn sie nicht bei Hilarion Schutz gesucht hätten. Nun konnten aber alle Landleute und Hirten ihre Wunden mit geweihtem Öl befeuchten und sichere Heilung finden.
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The Life of S. Hilarion
32.
Having returned to Aphroditon and keeping with him only two of the brethren, he stayed in the neighbouring desert, and practised such rigid abstinence and silence that he felt that then for the first time he had begun to serve Christ. Three years had now elapsed since the heavens had been closed and the land had suffered from drought, and it was commonly said that even the elements were lamenting the death of Antony. Hilarion did not remain unknown to the inhabitants of that place any more than to others, but men and women with ghastly faces and wasted by hunger earnestly entreated the servant of Christ, as being the blessed Antony’s successor, to give them rain. Hilarion when he saw them was strangely affected with compassion and, raising his eyes to heaven and lifting up both his hands, he at once obtained their petition. But, strange to say, that parched and sandy district, after the rain had fallen, unexpectedly produced such vast numbers of serpents and poisonous animals that many who were bitten would have died at once if they had not run to Hilarion. He therefore blessed some oil with which all the husbandmen and shepherds touched their wounds, and found an infallible cure.