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The Life of S. Hilarion
40.
At that time there was an earthquake over the whole world, following on the death of Julian, which caused the sea to burst its bounds, and left ships hanging on the edge of mountain steeps. It seemed as though God were threatening a second deluge, or all things were returning to original chaos. When the people of Epidaurus saw this, I mean the roaring waves and heaving waters and the swirling billows mountain-high dashing on the shore, fearing that what they saw had happened elsewhere might befall them and their town be utterly destroyed, they made their way to the old man, and as if preparing for a battle placed him on the shore. After making the sign of the cross three times on the sand, he faced the sea, stretched out his hands, and no one would believe to what a height the swelling sea stood like a wall before him. It roared for a long time as if indignant at the barrier, then little by little sank to its level. Epidaurus and all the region roundabout tell the story to this day, and mothers teach their children to hand down the remembrance of it to posterity. Verily, what was said to the Apostles, 1“If ye have faith, ye shall say to this mountain, Remove into the sea, and it shall be done,” may be even literally fulfilled, provided one has such faith as the Lord commanded the Apostles to have. For what difference does it make whether a mountain descends into the sea, or huge mountains of waters everywhere else fluid suddenly become hard as rock at the old man’s feet?
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Matt. xvii. 20 sq. ↩
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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)
40.
Um diese Zeit — es war nach Julians Tode — suchte ein Erdbeben den ganzen Erdkreis heim und die Meere traten über ihre Ufer1. Wie wenn Gott mit einer neuen Sintflut hätte drohen, wie wenn er alles ins alte Chaos hätte zurückverwandeln wollen, wurden S. 67 die Schiffe an die Felsenriffe der Berge getrieben, wo sie sich festfuhren. Als die Einwohner von Epidaurus wahrnahmen, wie schäumende Fluten und Wogenmassen, wie berghohe Strudel nach dem Ufer zu geworfen wurden, da sahen sie in ihrer Angst ihre Stadt bereits von Grund aus zerstört. Sie gingen zu dem Greise und, wie wenn es zur Schlacht ginge, stellten sie ihn am Ufer auf. Er zeichnete drei Kreuze in den Sand und streckte seine Hände gegen das Wasser aus. Es ist kaum zu beschreiben, bis zu welcher Höhe das anschwellende Meer gegen ihn sich aufbäumte. Es tobte noch lange vor Wut, wie wenn es seiner Entrüstung über das Hindernis Ausdruck verleihen wollte, aber allmählich fiel es in sich selbst zurück. Von diesem Ereignis spricht Epidaurus und die ganze dortige Gegend noch heute, die Mütter unterrichten darüber ihre Kinder, damit auch sie die Kunde der Nachwelt überliefern. Wahrhaftig, jenes Wort, das an die Apostel gerichtet worden ist: „Wenn ihr glaubet und zu diesem Berge saget, gehe in das Meer, so wird es geschehn"2, kann buchstäblich in Erfüllung gehen, wenn jemand den Glauben der Apostel in dem Grade besitzt, wie der Herr ihn diesen zur Pflicht gemacht hat. Bleibt es sich denn etwa nicht gleich, ob ein Berg ins Meer stürzt oder ob ungeheuere Wellenberge plötzlich erstarren und auf der einen Seite vor den Füßen eines einfachen Greises gleichsam zu Stein werden, nach der anderen Seite hin aber sanft abfließen?