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Vita S. Hilarionis
29.
Turbarum inimicus erat Hil. – Igitur sexagesimo tertio vitae suae anno cernens grande monasterium, et multitudinem fratrum secum habitantium; turbasque eorum, qui diversis languoribus, et immundis spiritibus occupatos ad se deducebant, ita ut omni genere hominum solitudo per circumitum repleretur, flebat quotidie, et incredibili desiderio conversationis antiquae recordabatur. Interrogatus a fratribus quid haberet, cur se conficeret, ait: Rursum ad saeculum redii, et recepi mercedem meam in vita mea. En homines Palestinae, et vicinae provinciae existimant me alicuius esse momenti; et ego sub praetextu monasterii ad dispensationem fratrum, vilem [Fort. utilem] supellectilem habeo. Servabatur autem a fratribus, maxime ab Hesychio, qui [0043B] miro amore venerationi senis deditus erat. Cumque ita vixisset [al. duxisset] lugens biennium, Aristaenete illa, cuius supra ecimus mentionem, praefecti tunc uxor, sed nihil de praefecti ambitu habens, venit ad eum, volens etiam ad Antonium pergere. Cui ille flens: Vellem, ait, ipse quoque ire, si non carcere huius monasterii clausus tenerer, et si eundi fructus esset. Biduum enim hodie est, quod totus mundus tali parente orbatus est. Credidit illa et substitit. Et post paucos dies veniente nuntio, Antonii dormitionem audivit.
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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)
29.
Wie er nun in seinem dreiundsechzigsten Lebensjahre auf eine große Niederlassung und eine Menge von Brüdern schauen konnte, die mit ihm zusammen wohnten, wie er an die Scharen derjenigen dachte, welche die mit verschiedenartigen Gebresten Behafteten und vom Teufel Besessenen zu ihm brachten, so daß die ganze Einöde ringsum voll war von Menschen jeder Art, da weinte er tagtäglich und gedachte mit großer Sehnsucht der alten Lebensweise. Auf die Frage der Brüder, was ihm fehle, warum er sich gräme, antwortete er: „Ich bin wiederum zur Welt zurückgekehrt und habe meinen Lohn bereits zu meinen Lebzeiten empfangen1. Seht, die Leute in Palästina und die benachbarten Provinzen messen mir eine gewisse Bedeutung zu, und unter dem Vorwande, das Kloster und die Brüder S. 57 zu unterhalten, besitze ich unnützen Hausrat.„ Er wurde jedoch von den Brüdern, besonders von Hesychius, der mit wunderbarer Liebe den Greis verehrte, gepflegt. Nachdem Hilarion so zwei Jahre lang in Trauer dahingelebt hatte, kam Aristaenete, die bereits erwähnte Gattin des damaligen Präfekten, die aber in ihrem Auftreten ihre hohe Stellung in keiner Weise zur Schau trug, zu ihm, um dann noch zu Antonius zu pilgern. Weinend teilte er ihr mit: „Ich möchte auch gerne mitgehen, wenn mich nicht der Kerker dieser Einöde einschlösse, und wenn die Reise Zweck hätte. Aber es ist heute der zweite Tag, daß die Welt eines solchen Vaters beraubt ist.“ Sie glaubte ihm und unterbrach die Reise. Nach wenigen Tagen kam ein Bote, aus dessen Mund ihr der Heimgang des Antonius bestätigt wurde.
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Matth. 6, 5. 16. ↩