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The Epitome of the Divine Institutes
Chap. LIV.--Of the Freedom of Religion in the Worship of God.
These things may indeed be said with justice. But who will hear, when men of furious and unbridled spirit think that their authority is diminished if there is any freedom in the affairs of men? But it is religion alone in which freedom has placed its dwelling. For it is a matter which is voluntary above all others, nor can necessity be imposed upon any, so as to worship that which he does not wish to worship. 1 Some one may perhaps pretend, he cannot wish it. In short, some, through fear of torments, or overcome by tortures, have assented to detestable sacrifices: they never do that voluntarily which they did from necessity; but when the opportunity is again given to them, and liberty restored, they again betake themselves to God, and appease Him with prayers and tears, repenting not of the will, which they had not, but of the necessity which they endured; and pardon is not denied to those who make satisfaction. What then does he accomplish who pollutes the body, since he cannot change the will?
But, in fact, men of weak understanding, if they have induced any man of spirit 2 to sacrifice to their gods, with incredible alacrity insolently exult, and rejoice, as though they had sent an enemy under the yoke. But if any one, neither frightened by threats nor by tortures, shall have chosen to prefer his faith to his life, cruelty puts forth all its ingenuity against him, plans dreadful and intolerable things; and because they know that death for the cause of God is glorious, and that this is a victory on our side, if, having overcome the torturers, we lay down our life in behalf of the faith and religion, they also themselves strive to conquer us. They do not put us to death, but they search out new and unheard-of tortures, that the frailty of the flesh may yield to pains, and if it does not yield, they put off further punishment, and apply diligent care to the wounds, that while the scars are yet fresh, a repetition of the torture may inflict more pain; and while they practice this torture 3 upon the innocent, they evidently consider themselves pious, and just, and religious (for they are delighted with such sacrifices to their gods), but they term the others impious and desperate. What perversity is this, that he who is punished, though innocent, should be called desperate and impious, and that the torturer, on the other hand, should be called just and pious!
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Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)
49. Die Unvernünftigkeit der Verfolgung.
Das sind Wahrheiten, die man gerechterweise geltend machen kann. Aber wer wird darauf hören, wenn S. 188 rasende und zügellose Menschen es als eine Beeinträchtigung ihrer Willkürherrschaft erachten, daß überhaupt etwas im menschlichen Leben ohne Zwang ist? Nun ist es aber die Religion allein, in der die Freiheit ihre Wohnstätte aufgeschlagen hat. Die Religion ist mehr als alles Sache der Freiwilligkeit, und man kann von niemand erzwingen, daß er etwas verehre, was er nicht will. Es mag sich vielleicht einer den Anschein geben, aber er kann nicht im Ernste wollen. Und wenn die einen oder andern aus Furcht vor Martern oder von Qualen überwunden, den fluchwürdigen Opfern zugestimmt haben, so tun sie niemals mehr aus freien Stücken, was sie aus Zwang getan haben. Vielmehr wenn ihnen wieder die Möglichkeit gelassen und die Freiheit zurückerstattet ist, so kehren sie wieder zu Gott zurück und suchen ihn mit Bitten und Tränen zu versöhnen, indem sie Buße tun nicht für den Willen, den sie nicht gehabt, sondern für den Zwang, den sie erlitten haben; und ihrer Genugtuung wird die Verzeihung nicht versagt. Was ist also ausgerichtet mit der Befleckung des Leibes, nachdem man doch den Willen nicht ändern kann? Aber wenn diese unverständigen Menschen vielleicht einen Christen dahingebracht haben, ihren Göttern zu opfern, so jauchzen sie maßlos in unbeschreiblichem Frohlocken auf und freuen sich, als hätten sie einen Feind unter das Joch geschickt. Wer aber weder durch Drohungen noch durch Martern sich schrecken läßt, wer die Treue dem Leben vorzieht, gegen diesen erschöpft die Grausamkeit ihre ganze Erfindungsgabe und greift zu unsäglichen und unerträglichen Qualen. Und weil sie wissen, daß der Tod für Gott ruhmvoll ist, und daß darin unser Sieg besteht, wenn wir über die Peiniger obsiegen und für Glaube und Religion das Leben opfern, so trachten auch sie mit aller Kraft nach dem Siege. Sie wollen nicht töten, sondern denken neue und unerhörte Qualen aus, damit die Gebrechlichkeit von Fleisch und Blut den Schmerzen nachgebe; und wenn dies nicht geschieht, so nehmen sie sich Zeit und pflegen die Wunden, damit die Wiederholung der Folter bei noch frischen Narben den Schmerz vermehre. Und indem sie solchen Henkersdienst wider S. 189 Schuldlose verüben, halten sie sich noch für fromm und gerecht und gottesfürchtig — denn an derartigen Opfern ergötzen sich ihre Götter —, während sie die Christen als gottlos und nichtswürdig schelten. Was ist das für eine gänzliche Verkehrtheit, wenn man den Unschuldigen auf der Folter nichtswürdig und gottlos heißt, während der Henker gerecht und fromm genannt wird?