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The Epitome of the Divine Institutes
Chap. LXII.--Of Restraining the Pleasures of the Senses.
Anger is to be restrained when we suffer an injury, that the evil may be suppressed which is imminent from a contest, and that we may retain two of the greatest virtues, harmlessness and patience. Let the desire of gain be broken when we have that which is enough. For what madness is it to labour in heaping up those things which must pass to others, either by robbery, or theft, or by proscription, or by death? Let lust not go beyond the marriage-bed, but be subservient to the procreation of children. For a too great eagerness for pleasure both produces danger and generates disgrace, and that which is especially to be avoided, leads to eternal death. Nothing is so hateful to God as an unchaste mind and an impure soul. Nor let any one think that he must abstain from this pleasure only, quae capitur ex foeminei corporis copulatione, but also from the other pleasures which arise from the rest of the senses, because they also are of themselves vicious, and it is the part of the same virtue to despise them. The pleasure of the eyes is derived from the beauty of objects, that of the ears from harmonious and pleasant sounds, that of the nostrils from pleasant odour, that of taste from sweet food,--all of which virtue ought strongly to resist, lest, ensnared by these attractions, the soul should be depressed from heavenly to earthly things, from things eternal to things temporal, from life immortal to perpetual punishment. In pleasures of the taste and smell there is this danger, that they are able to draw us to luxury. For he who shall be given up to these things, either will have no property, or, if he shall have any, he will expend it, and afterwards live a life to be abominated. But he who is carried away by hearing (to say nothing respecting songs, 1 which often so charm the inmost senses that they even disturb with madness a settled state of the mind by certain elaborately composed speeches and harmonious poems, or skilful disputations) is easily led aside to impious worship. Hence it is that they who are either themselves eloquent, or prefer to read eloquent writings, do not readily believe the sacred writings, because they appear unpolished; they do not seek things that are true, but things that are pleasant; nay, to them those things appear to be most true which soothe the ears. Thus they reject the truth, while they are captivated by the sweetness of the discourse. But the pleasure which has reference to the sight is manifold. For that which is derived from the beauty of precious objects excites avarice, which ought to be far removed from a wise and just man; but that which is received from the appearance of woman hurries a man to another pleasure, of which we have already spoken above.
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[See vol. ii. p. 79, notes [150]1 and [151]2.] ↩
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Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)
57. Die Beherrschung der Sinne.
Es gilt also, den Zorn zu beherrschen, wenn wir Unrecht erleiden; dann unterdrücken wir das Unheil, das aus dem Streite droht und behaupten zwei der größten Tugenden: die Schuldlosigkeit und die Geduld. S. 199 Es gilt die Habsucht zu bezwingen, wenn wir haben, was ausreichend ist. Welcher Wahnsinn ist es, mit der Zusammenhäufung von Schätzen sich abzumühen, die durch Raub, Achterklärung oder Tod notwendig auf andere übergehen? Der sinnliche Trieb darf nicht über das rechtmäßige Ehebett hinausschweifen, sondern soll nur dem Zweck der Nachkommenschaft dienen. Das allzu große Trachten nach Vergnügungen zieht Gefahr und Schande nach sich und hat, was am meisten zu fürchten ist, den ewigen Tod zur Folge; denn nichts ist Gott so verhaßt als ein unlauterer Sinn und ein unreines Herz. Doch glaube niemand, daß die sinnliche Lust das einzige ist, was man meiden müsse; man muß auch den übrigen Vergnügungen der Sinne entsagen; denn auch sie sind verderblich, und es ist Aufgabe derselben Tugend, sie geringzuschätzen. Das Vergnügen der Augen hat seine Quelle in der Schönheit der Gegenstände, das der Ohren in wohlklingenden und lieblichen Stimmen, das der Nase in ergötzlichem Wohlgeruch, das des Geschmacks in der Süßigkeit der Speisen; all diesen Genüssen muß die Tugend wacker widerstreben; sonst läßt sich der Geist von diesen Reizen bestricken und sinkt vom Himmlischen zum Irdischen, vom Ewigen zum Zeitlichen, vom unsterblichen Leben zum immerwährenden Tode herab. Die Vergnügungen des Geschmacks und des Geruchs bringen außerdem noch die Gefahr mit sich, daß sie zur Verschwendung verleiten können. Wer diesen Genüssen ergeben ist, der wird es entweder nie zu Vermögen bringen, oder er wird seine Habe vergeuden und hernach ein jämmerliches Leben führen. Wer vom Gehör sich einnehmen läßt, der wird — um von den Gesängen zu schweigen, die oft die innersten Empfindungen so bezaubern, daß sie den Zustand des Geistes bis zum Wahnsinn verwirren — sicher durch wohlklingende Reden und wohllautende Gedichte oder durch spitzfindige Erörterungen sich leicht zu den ruchlosen Götterdiensten verleiten lassen. Daraus erklärt es sich, daß jene den himmlischen Schriften in ihrem schmucklosen Gewande nicht leicht glauben, die entweder selbst beredt sind oder gerne beredte Abhandlungen lesen; sie suchen nicht das Wahre, sondern das S. 200 Angenehme; ja das erscheint ihnen als das wahrste, was am meisten den Ohren schmeichelt. So weisen sie die Wahrheit zurück, indem sie von der Lieblichkeit der Rede sich einnehmen lassen. Das Vergnügen endlich, das zum Bereiche der Augen gehört, ist vielgestaltig. Der Genuß, der aus der Schönheit kostbarer Gegenstände erwächst, regt die Habgier auf, und diese darf sich dem Weisen und Gerechten nicht nahen. Die Ergötzung aber, die der Anblick schöner Frauen gewährt, gehört in ein anderes Gebiet des Vergnügens, von dem wir bereits oben gesprochen haben.