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The Epitome of the Divine Institutes
Chap. LXIV.--The Passions are to Be Subdued, and We Must Abstain from Forbidden Things.
Let virtue alone please us, whose reward is immortal when it has conquered pleasure. But when the passions have been overcome and pleasures subdued labour in suppressing other things is easy to him who is a follower of God and of truth: he will never revile, who shall hope for a blessing from God; he will not commit perjury, lest he should mock God; but he will not even swear, lest at any time, either by necessity or through habit, he should fall into perjury. He will speak nothing deceitfully, nothing with dissimulation; he will not refuse that which he has promised, nor will he promise that which he is unable to perform; he will envy no one, since he is content with himself and with his own possessions; nor will he take away from, or wish ill to another, upon whom, perhaps, the benefits of God are more plenteously 1 bestowed. He will not steal, nor will he covet anything at all belonging to another. He will not give his money to usury, for that is to seek after gain from the evils of others; nor, however, will he refuse to lend, if necessity shall compel any one to borrow. He must not be harsh towards a son, nor towards a slave: he must remember that he himself has a Father and a Master. He will so act towards these as he will wish that others should act towards him. He will not receive excessive gifts from those who have less resources than himself; for it is not just that the estates of the wealthy should be increased by the losses of the wretched.
It is an old precept not to kill, which ought not to be taken in this light, as though we are commanded to abstain only from homicide, which is punished even by public laws. But by the intervention of this command, it will not be permitted us to apply peril of death by word, nor to put to death or expose an infant, nor to condemn one's self by a voluntary death. We are likewise commanded not to commit adultery; but by this precept we are not only prohibited from polluting the marriage of another, which is condemned even by the common law of nations, but even to abstain from those who prostitute their persons. For the law of God is above all laws; it forbids even those things which are esteemed lawful, that it may fulfil justice. It is a part of the same law not to utter false witness, and this also itself has a wider meaning. For if false witness by falsehood is injurious to him against whom it is spoken, and deceives him in whose presence it is spoken, we must therefore never speak falsely, because falsehood always deceives or injures. Therefore he is not a just man who, even without inflicting injury, speaks in idle discourse. Nor indeed is it lawful for him to flatter, for flattery is pernicious and deceitful; but he will everywhere guard the truth. And although this may for the present be unpleasant, nevertheless, when its advantage and usefulness shall appear, it will not produce hatred, as the poet says, 2 but gratitude.
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Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)
59. Die Verbote.
Geben wir uns zufrieden mit der Tugend allein; denn ihr Lohn ist unvergänglich, wenn sie den Sieg über das Vergnügen davonträgt. Sind einmal die Leidenschaften überwunden und die Vergnügungen bezähmt, so liegt in der Unterdrückung der übrigen Versuchungen leichte Arbeit für den, der aufrichtig Gott und die Wahrheit sucht. Der Gerechte verwünscht niemals, denn er hofft selbst Segnung von Gott; er schwört nicht falsch, um nicht Gottes zu spotten; ja er schwört überhaupt nicht, um nicht aus Notwendigkeit oder Gewohnheit jemals in Meineid zu fallen. Seine Sprache ist nicht arglistig, nicht verstellt; er leugnet nicht ab, was er zugesagt hat, und verspricht nicht, was er nicht halten kann; Neid ist ihm fremd, denn er ist mit sich und dem S. 202 Seinigen zufrieden. Verleumdung kennt er nicht, und ebensowenig Übelwollen gegen den Nebenmenschen, dem vielleicht Gottes Wohltaten reichlicher strömen. Diebstahl und Begierde nach fremdem Gute liegt ihm fern. Er leiht nicht auf Zins — denn das hieße aus fremdem Unglück Gewinn ziehen wollen —, doch lehnt er ein Darlehen nicht ab, wenn den Nächsten die Not zum Entlehnen zwingt. Er ist nicht rauh gegen Sohn und Knecht, sondern bleibt eingedenk, daß auch er einen Vater und Herrn hat. Mit diesen verfährt er so, wie er will, daß man mit ihm verfahre. Überschwengliche Geschenke nimmt er von Geringeren nicht an; denn es ist nicht in der Ordnung, daß das Vermögen der Wohlhabenden auf Kosten der Dürftigen sich mehre.
Ein altes Gebot lautet: Du sollst nicht töten. Dies ist aber nicht so zu verstehen, als brauchten wir bloß die Hand vom Morde, den auch die öffentlichen Gesetze strafen, zurückzuhalten; auf Grund dieses Gebotes darf man auch niemand durch Aussage in Gefahr des Todes bringen, darf man kein Kind töten oder aussetzen, darf auch sich selbst nicht zu freiwilligem Tode verurteilen. Ein anderes Gebot lautet: Du sollst nicht ehebrechen. Vermöge dieses Gebotes darf man nicht bloß fremde Ehe nicht antasten, was auch durch das allgemeine Völkerrecht verboten ist, sondern man muß sich auch des Umgangs mit öffentlichen Dirnen enthalten. Denn über den menschlichen Gesetzen steht das Gesetz Gottes; und dieses verbietet auch Dinge, die man sonst für erlaubt hält, um die Gerechtigkeit zu vollenden. Dasselbe Gesetz schreibt vor, kein falsches Zeugnis zu geben. Auch das hat eine weitere Ausdehnung. Wenn nämlich das falsche Zeugnis infolge der Lüge dem schadet, gegen den man es ablegt, und den täuscht, vor dem es abgelegt wird, so darf man demnach niemals lügen, weil die Lüge immer eines von beiden tut, entweder täuscht oder schadet. Der ist also kein gerechter Mann, der auch ohne Schaden in müßigem Gespräche lügt. Der Gerechte darf auch nicht schmeicheln — denn eine verderbliche Betrügerin ist die Schmeichelei —, sondern er hält sich überall an die Wahrheit. Ist diese auch für den Augenblick unlieb, so wird sie doch, wenn Frucht S. 203 und Nutzen von ihr zutage tritt, nicht Haß erzeugen, wie der Dichter1 sagt, sondern Gunst.
Terent. Andr. I 1, 41. ↩