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Works Thomas Aquinas (1225-1274)

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Summa theologiae

Articulus 7

Iª q. 3 a. 7 arg. 1

Ad septimum sic proceditur. Videtur quod Deus non sit omnino simplex. Ea enim quae sunt a Deo, imitantur ipsum, unde a primo ente sunt omnia entia, et a primo bono sunt omnia bona. Sed in rebus quae sunt a Deo, nihil est omnino simplex. Ergo Deus non est omnino simplex.

Iª q. 3 a. 7 arg. 2

Praeterea, omne quod est melius, Deo attribuendum est. Sed, apud nos, composita sunt meliora simplicibus, sicut corpora mixta elementis, et elementa suis partibus. Ergo non est dicendum quod Deus sit omnino simplex.

Iª q. 3 a. 7 s. c.

Sed contra est quod Augustinus dicit, VI de Trin., quod Deus vere et summe simplex est.

Iª q. 3 a. 7 co.

Respondeo dicendum quod Deum omnino esse simplicem, multipliciter potest esse manifestum. Primo quidem per supradicta. Cum enim in Deo non sit compositio, neque quantitativarum partium, quia corpus non est; neque compositio formae et materiae, neque in eo sit aliud natura et suppositum; neque aliud essentia et esse, neque in eo sit compositio generis et differentiae; neque subiecti et accidentis, manifestum est quod Deus nullo modo compositus est, sed est omnino simplex. Secundo, quia omne compositum est posterius suis componentibus, et dependens ex eis. Deus autem est primum ens, ut supra ostensum est. Tertio, quia omne compositum causam habet, quae enim secundum se diversa sunt, non conveniunt in aliquod unum nisi per aliquam causam adunantem ipsa. Deus autem non habet causam, ut supra ostensum est, cum sit prima causa efficiens. Quarto, quia in omni composito oportet esse potentiam et actum, quod in Deo non est, quia vel una partium est actus respectu alterius; vel saltem omnes partes sunt sicut in potentia respectu totius. Quinto, quia omne compositum est aliquid quod non convenit alicui suarum partium. Et quidem in totis dissimilium partium, manifestum est, nulla enim partium hominis est homo, neque aliqua partium pedis est pes. In totis vero similium partium, licet aliquid quod dicitur de toto, dicatur de parte, sicut pars aeris est aer, et aquae aqua; aliquid tamen dicitur de toto, quod non convenit alicui partium, non enim si tota aqua est bicubita, et pars eius. Sic igitur in omni composito est aliquid quod non est ipsum. Hoc autem etsi possit dici de habente formam, quod scilicet habeat aliquid quod non est ipsum (puta in albo est aliquid quod non pertinet ad rationem albi), tamen in ipsa forma nihil est alienum. Unde, cum Deus sit ipsa forma, vel potius ipsum esse, nullo modo compositus esse potest. Et hanc rationem tangit Hilarius, VII de Trin., dicens, Deus, qui virtus est, ex infirmis non continetur, neque qui lux est, ex obscuris coaptatur.

Iª q. 3 a. 7 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod ea quae sunt a Deo, imitantur Deum sicut causata primam causam. Est autem hoc de ratione causati, quod sit aliquo modo compositum, quia ad minus esse eius est aliud quam quod quid est, ut infra patebit.

Iª q. 3 a. 7 ad 2

Ad secundum dicendum quod apud nos composita sunt meliora simplicibus, quia perfectio bonitatis creaturae non invenitur in uno simplici, sed in multis. Sed perfectio divinae bonitatis invenitur in uno simplici, ut infra ostendetur.

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Summe der Theologie

Siebenter Artikel. Gott ist ganz und gar einfach.

a) Es wird aus den Kreaturen, die doch, wie gesagt, für uns der einzige Schlüssel sind, um zur Erkenntnis Gottes zu gelangen, keineswegs erschlossen, daß Gott über alle Begriffe einfach ist. Denn was von Gott ist, das ist Ihm ähnlich und ahmt Ihn möglichst nach; weshalb vom ersten Sein herrührt alles, was ist, und vom ersten Gute alles, was gut ist. Nichts aber giebt es in dem, was von Gott kommt, was durchaus einfach wäre. Also ist Gott nicht durchaus einfach. Dazu tritt, daß nur was am besten ist, Gott zugeschrieben werden muß. Bei uns aber nimmt das Zusammengesetzte einen höheren Rang im Sein ein als was einfach ist, wie z. B. die Elemente der Dinge weit niedriger im Sein stehen, als was daraus zusammengesetzt erscheint und die Pflanzen wieder niedriger stehen, wie die mehr zusammengesetzten Glieder des Tierreichs. Somit kann nicht gesagt werden, daß Gott durch und durch einfach sei. Auf der anderen Seite sagt Augustin 6 de Trin. c. 6., daß „Gott wahrhaft und im höchsten Grade einfach ist“.

b) Ich antworte, daß Gott durchaus und ganz und gar einfach ist; und das wird vielfach bewiesen. 1. In Gott ist keine Zusammensetzung von ausgedehnten Teilen; denn Er ist kein Körper. Er läßt keine Zusammensetzung aus Stoff und Form zu. In Ihm ist das Princip des Einzelsein, das Suppositum nämlich, ganz dasselbe wie die Natur oder das allgemeine Wesen. In Ihm ist durchaus identisch: das Sein der Existenz und das Wesen. Er ist in keiner „Art“ einbegriffen, so daß Er bloß gemeinsam mit anderem Sein eine untergeordnete Gattung wäre. Keine Eigenschaft tritt zu seinem Sein hinzu, welche nicht dieses Sein selbst wäre. Also ist Er in keinerlei Weise zusammengesetzt und sonach durch und durch einfach. 2. Alles Zusammengesetzte ist als solches, wie auch immer es zusammengesetzt ist, erst unter Maßgabe der zusammensetzenden Elemente, von denen es abhängt, und ist nach diesen. Gott aber ist das erste Sein (Kap. 2, Art. 3). 3. Alles, was zusammengesetzt ist, hat eine Ursache für die Zusammensetzung. Denn was an und für sich vom anderen verschieden ist, wird mit letzterem nicht eins, wenn nicht eine außenstehenbe Ursache die Verbindung bewirkt. Gott aber hat keine Ursache, welche sein Sein bewirkte, da Er die erstwirkende Ulsache ist. 4. In jedem Zusammengesetzten ist Bestimmbares mit Bestimmendem, ist Potenz mit Akt. Denn entweder ist der eine von den Teilen bestimmbar mit Rücksicht auf den anderen; oder wenigstens stehen im selben Verhältnisse alle Teile zusammen zum Ganzen. In Gott aber ist keinerlei Bestimmbares. 5.Jedes Zusammengesetzte ist etwas, was von einem seiner Teile nicht ausgesagt werden kann. Das ist in solchen Zusammensetzungen ganz offenbar, wo der eine Teil dem anderen unähnlich ist. Kein Teil des Menschen z. B. ist Mensch und kein Teil des Fußes ist Fuß. Selbst aber auch in solchen Zusammensetzungen, wo die zusammensetzenden Teile einander ähnlich sind; wo also etwas vom Ganzen gilt, was auch vom Teile ausgesagt wird, wie z. B. jeder Teil der Luft Luft ist und jeder Teil des Wassers Wasser, giebt es etwas, was dem Ganzen zukommt, nicht aber einem einzelnen Teile. Denn wenn das Ganze des Wassers einen Kubikmeter hält, so kann dies nicht von einem Teile ausgesagt werden. So ist also in jeder Zusammensetzung etwas, was nicht das Zusammengesetzte selber ist. Wenn dies nun aber auch gelten mag von dem, was eine Wesenheit oder einen Seinsgrund hat, daß es nämlich etwas besitzt, was es nicht selber ist (wie in der Wand, welche die weiße Farbe hat, etwas zugleich ist, was nicht zum Wesen der weißen Farbe gehört); so ist doch in diesem Wesen oder Seinsgrunde selber nichts, was ihm fremd wäre (in dem reinen Wesen der weißen Farbe z. B. ist nichts, was nicht weiß wäre). Gott aber ist die reinste Form; Er ist vielmehr sein Sein selber. AIso kann Er in keiner Weise zusammengesetzt sein. Und diesen Grund berührt Hilarius (7. de Trin.) mit dm Worten: „Gott, welcher die Kraft selber ist, wird nicht durch ohnmächtige Elemente zusammengehalten werden; wer da Licht ist, entsteht nicht aus dem Dunklen.“

c) Die Kreaturen selber verkünden die Einfachheit Gottes. Denn das ist wesentlich mit allem Verursachten verknüpft, daß es zusammengesetzt ist, und daß somit eine erste Ursache besteht, welche alles wirkt und sonach nicht selber zusammengesetzt sein kann; sonst würde sie wieder eine Ursache verlangen. Zum mindesten aber wird in jedem Verursachten eine Zusammensetzung sein zwischen dem Wesen und dem thatsächlichen Sein der Existenz. Denn kein Wesen im Verursachten kann sich selbst die Existenz geben; es wäre ja, ehe es wäre. Ebenso sind wohl die zusammengesetzten Dinge für uns besser als die einfachen; denn die Vollendung der Kreatur wird nicht in Einem gefunden, sondern in Vielem. Gottes Vollendung aber ist eine im höchsten Grade einfache; sie ist sein eigenes Sein.

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