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Works Thomas Aquinas (1225-1274)

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Summa theologiae

Articulus 3

Iª q. 65 a. 3 arg. 1

Ad tertium sic proceditur. Videtur quod creatura corporalis sit producta a Deo mediantibus Angelis. Sicut enim res gubernantur per divinam sapientiam, ita omnia sunt per Dei sapientiam facta; secundum illud Psalmi CIII, omnia in sapientia fecisti. Sed ordinare est sapientis, ut dicitur in principio Metaphys. Unde in gubernatione rerum, inferiora per superiora reguntur quodam ordine, ut Augustinus dicit, III de Trin. Ergo et in rerum productione talis ordo fuit, quod creatura corporalis, tanquam inferior, per spiritualem, tanquam superiorem, est producta.

Iª q. 65 a. 3 arg. 2

Praeterea, diversitas effectuum demonstrat diversitatem causarum, quia idem semper facit idem. Si ergo omnes creaturae, tam spirituales quam corporales, sunt immediate a Deo productae, nulla esset inter creaturas diversitas, nec una magis distaret a Deo quam alia. Quod patet esse falsum, cum propter longe distare a Deo dicat philosophus quaedam corruptibilia esse.

Iª q. 65 a. 3 arg. 3

Praeterea, ad producendum effectum finitum, non requiritur virtus infinita. Sed omne corpus finitum est. Ergo per finitam virtutem spiritualis creaturae produci potuit; et productum fuit, quia in talibus non differt esse et posse; praesertim quia nulla dignitas competens alicui secundum suam naturam, ei denegatur, nisi forte ob culpam.

Iª q. 65 a. 3 s. c.

Sed contra est quod dicitur Gen. I, in principio creavit Deus caelum et terram, per quae creatura corporalis intelligitur. Ergo creatura corporalis est immediate a Deo producta.

Iª q. 65 a. 3 co.

Respondeo dicendum quod quidam posuerunt gradatim res a Deo processisse, ita scilicet quod ab eo immediate processit prima creatura, et illa produxit aliam; et sic inde usque ad creaturam corpoream. Sed haec positio est impossibilis. Quia prima corporalis creaturae productio est per creationem per quam etiam ipsa materia producitur, imperfectum enim est prius quam perfectum in fieri impossibile est autem aliquid creari nisi a solo Deo. Ad cuius evidentiam, considerandum est quod quanto aliqua causa est superior, tanto ad plura se extendit in causando. Semper autem id quod substernitur in rebus, invenitur communius quam id quod informat et restringit ipsum, sicut esse quam vivere, et vivere quam intelligere, et materia quam forma. Quanto ergo aliquid est magis substratum, tanto a superiori causa directe procedit. Id ergo quod est primo substratum in omnibus, proprie pertinet ad causalitatem supremae causae. Nulla igitur secunda causa potest aliquid producere, non praesupposito in re producta aliquo quod causatur a superiori causa. Creatio autem est productio alicuius rei secundum suam totam substantiam, nullo praesupposito quod sit vel increatum vel ab aliquo creatum. Unde relinquitur quod nihil potest aliquid creare nisi solus Deus, qui est prima causa. Et ideo ut Moyses ostenderet corpora omnia immediate a Deo creata, dixit, in principio creavit Deus caelum et terram.

Iª q. 65 a. 3 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod in productione rerum est aliquis ordo, non quidem ut una creatura creetur ab alia (hoc enim impossibile est); sed ita quod ex divina sapientia diversi gradus in creaturis, constituuntur.

Iª q. 65 a. 3 ad 2

Ad secundum dicendum quod ipse Deus unus, absque suae simplicitatis detrimento, diversorum cognoscitivus est, ut supra ostensum est. Et ideo etiam est, secundum diversa cognita, diversorum productorum causa per suam sapientiam, sicut et artifex, apprehendendo diversas formas, producit diversa artificiata.

Iª q. 65 a. 3 ad 3

Ad tertium dicendum quod quantitas virtutis agentis non solum mensuratur secundum rem factam, sed etiam secundum modum faciendi, quia unum et idem aliter fit et a maiori, et a minori virtute. Producere autem aliquid finitum hoc modo ut nihil praesupponatur, est virtutis infinitae. Unde nulli creaturae competere potest.

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Summe der Theologie

Dritter Artikel. Die Körpernatur ist unmittelbar von Gott hervorgebracht und nicht vermittelst der Engel.

a) Das Gegenteil geht aus folgenden Gründen hervor: I. Alle Dinge sind von der göttlichen Weisheit gemacht sowie sie auch von der göttlichen Weisheit regiert werden; wie Ps. 103, 24. sagt: „Alles hast Du in Weisheit gemacht.“ Dem Weisen aber gehört es zu, das eine auf das andere zu beziehen und so alles zu ordnen (1 Metaph. im Beginne). Wie also nun die Dinge in der Weise regiert werden, daß die niedrigeren vermittelst der höheren zum Zwecke hingelenkt erscheinen, so mußte auch in der ersten Bildung der Dinge eine solche Ordnung sein, daß die körperliche Natur als die niedrigere durch die geistige als die höhere hervorgebracht würde. II. Die Verschiedenheit in den Wirkungen weist auf die Verschiedenheit in den Ursachen hin, denn „ein und dasselbe macht immer dasselbe“. Wären also alle Kreaturen, geistige und körperliche, gleichmäßig unmittelbar von Gott hervorgebracht, so bestände in den Kreaturen keine Verschiedenheit und die eine würde von Gott nicht mehr entfernt sein wie die andere. Das ist aber falsch, da „wegen des weiten Fernseins von Gott“, wie Aristoteles sagt (2 de Gen. et. corr.), „manche Dinge vergänglich sind.“ III. Zur Verursachung einer beschränkten Wirkung bedarf es keiner unendlichen Kraft in der Ursache. Jeglicher Körper aber ist begrenzt. Also konnte er — und in solchen Dingen ist zwischen Sein und Können kein Unterschied — von einer beschränkten geistigen Ursache hervorgebracht werden und ward es; zumal kein Vorzug, der einem Dinge seiner Natur nach zukommt, ihm verweigert wird, wenn dasselbe selber keine Schuld daran trägt. Auf der anderen Seite heißt es Gen. 1.: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde.“ Unter der Erde aber wenigstens wird die Körpernatur verstanden. Also ist letztere unmittelbar von Gott hervorgebracht.

b) Ich antworte, daß einige meinten, die Dinge seien stufenweise von Gott ausgegangen; so zwar, daß zuvörderst die erste Kreatur eine andere hervorgebracht hätte und diese dann wieder eine andere und so bis zur körperlichen Natur. Diese Annahme aber ist unmöglich. Denn die Hervorbringung der ersten Kreatur geschieht durch Erschaffung; und durch Erschaffung ist selbst der Stoff hervorgebracht. Das Unvollendete nämlich gelangt erst durch das Werden zu einer Vollendung, so daß es zuerst unvollendet und dann vollendet ist. Nichts aber kann anders geschaffen werden als durch Gott. Es muß deshalb wohl bemerkt werden, daß, je höher eine Ursächlichkeit steht, desto größer der Kreis des Verursachten ist, auf den sie sich erstreckt. Was aber in den Dingen zu Grunde liegt, ist immer allgemeiner wie das was dieselben formt und in engere Bahnen weist, wie das Sein allgemeiner ist als das Leben und das Leben allgemeiner als das Erkennen und der Stoff ist allgemeiner als die Form. Je allgemeiner also das ist, was zu Grunde liegt, desto höher ist die Ursache, von der es unmittelbar ausgeht. Was demgemäß am tiefsten und in allen Dingen zu Grunde liegt, das gehört im eigentlichen Sinne zur Ursächlichkeit der ersten Ursache. Keine untergeordnete Ursache also kann etwas hervorbringen, wenn sie nicht etwas voraussetzt, was von der höheren Ursache ausgegangen ist. Erschaffung aber heißt — etwas hervorbringen nach seiner ganzen Substanz, ohne ein anderes vorauszusetzen; sei es daß dies ungeschaffen wäre oder von einer anderen Ursache hervorgebracht. Somit bleibt nur übrig, daß Gott allein etwas schaffen kann, da Er die erste Ursache ist. Und deshalb sagt Moses, damit er zeige, alle Körper seien von Gott geschaffen: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde.“

c) I. In der Hervorbringung der Dinge wird eine gewisse Ordnung beobachtet; nicht als ob eine Kreatur von der anderen geschaffen würde, was unmöglich ist, sondern weil der göttlichen Weisheit zufolge verschiedene Abstufungen in den Geschöpfen eingerichtet worden. II. Gott erkennt in seiner Einfachheit Verschiedenes. Und deshalb ist Er gemäß der Kenntnis des Verschiedenen die Ursache verschiedener Seinsstufen durch seine Weisheit; wie auch der Künstler gemäß der Auffassung verschiedener Formen verschiedene Kunstwerke hervorbringt. III. Die Kraft der hervorbringenden Ursache wird nicht allein bemessen nach der gewirkten Sache, sondern auch nach der Art und Weise der Hervorbringung. Denn ein und dasselbe geht in anderer Weise von der höheren Ursache aus und in anderer von der untergeordneten. Hervorbringen nun etwas Begrenztes in der Weise, daß von seiten des Hervorbringenden nichts vorausgesetzt wird, gehört der unendlichen Kraft an und kann somit keiner Kreatur zukommen.

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