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Works Thomas Aquinas (1225-1274)

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Summa theologiae

Articulus 5

Iª-IIae q. 12 a. 5 arg. 1

Ad quintum sic proceditur. Videtur quod bruta animalia intendant finem. Natura enim in his quae cognitione carent, magis distat a rationali natura, quam natura sensitiva, quae est in animalibus brutis. Sed natura intendit finem etiam in his quae cognitione carent, ut probatur in II Physic. Ergo multo magis bruta animalia intendunt finem.

Iª-IIae q. 12 a. 5 arg. 2

Praeterea, sicut intentio est finis, ita et fruitio. Sed fruitio convenit brutis animalibus, ut dictum est. Ergo et intentio.

Iª-IIae q. 12 a. 5 arg. 3

Praeterea, eius est intendere finem, cuius est agere propter finem, cum intendere nihil sit nisi in aliud tendere. Sed bruta animalia agunt propter finem, movetur enim animal vel ad cibum quaerendum, vel ad aliquid huiusmodi. Ergo bruta animalia intendunt finem.

Iª-IIae q. 12 a. 5 s. c.

Sed contra, intentio finis importat ordinationem alicuius in finem quod est rationis. Cum igitur bruta animalia non habeant rationem, videtur quod non intendant finem.

Iª-IIae q. 12 a. 5 co.

Respondeo dicendum quod, sicut supra dictum est, intendere est in aliud tendere; quod quidem est et moventis, et moti. Secundum quidem igitur quod dicitur intendere finem id quod movetur ad finem ab alio, sic natura dicitur intendere finem, quasi mota ad suum finem a Deo, sicut sagitta a sagittante. Et hoc modo etiam bruta animalia intendunt finem, inquantum moventur instinctu naturali ad aliquid. Alio modo intendere finem est moventis, prout scilicet ordinat motum alicuius, vel sui vel alterius, in finem. Quod est rationis tantum. Unde per hunc modum bruta non intendunt finem, quod est proprie et principaliter intendere, ut dictum est.

Iª-IIae q. 12 a. 5 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod ratio illa procedit secundum quod intendere est eius quod movetur ad finem.

Iª-IIae q. 12 a. 5 ad 2

Ad secundum dicendum quod fruitio non importat ordinationem alicuius in aliquid, sicut intentio; sed absolutam quietem in fine.

Iª-IIae q. 12 a. 5 ad 3

Ad tertium dicendum quod bruta animalia moventur ad finem, non quasi considerantia quod per motum suum possunt consequi finem, quod est proprie intendentis, sed concupiscentia finem naturali instinctu, moventur ad finem quasi ab alio mota, sicut et cetera quae moventur naturaliter.

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Summe der Theologie

Fünfter Artikel. Eine Absicht kommt nicht den Tieren zu.

a) Dem muß entgegengehalten werden: I. In den der Erkenntnis baaren Wesen ist die Natur weiter entfernt von der vernünftigen Natur wie die sinnbegabte Natur, die sich in den Tieren findet. Aristoteles (2 Physic.) beweist aber, daß die Natur nach dem Zwecke strebt auch in den der Erkenntnis baren Wesen. Also ist dies bei weitem mehr der Fall bei den Tieren. II. Wie die Absicht, so richtet sich auch das Genießen auf den Zweck. Dieses aber kommt den Tieren zu. (Vgl. oben.) III. Dem gehört es zu, seine Absicht auf einen Zweck zu richten, wem es eigen ist, um des Zweckes willen thätig zu sein; da „Beabsichtigen“ nichts Anderes ist als „auf etwas Anderes sein Absehen haben“. Die Tiere aber sind thätig um des Zweckes willen; denn sie bewegen sich, um Speise u. dgl. zu suchen. Auf der anderen Seite erfordert die Absicht, welche sich ja auf den Zweck richtet, die Hinordnung von etwas zum Zwecke hin; was der Vernunft eigen ist. Die Tiere aber haben keine Vernunft. Also kommt ihnen keine Absicht zu.

b) Ich antworte, daß „Beabsichtigen“ heißt, „es auf etwas absehen,“ also zu etwas Anderem hinstreben. Dies aber kann eigen sein dem in Bewegung Setzenden und dem Bewegten. Insofern also von dem, was von einem anderen in Bewegung gesetzt wird, man sagt, es strebe dem Zwecke zu dadurch daß es in Bewegung ist, gilt es von der bloßen Natur, daß sie auf den Zweck sich richtet; denn sie wird zu ihrem Zwecke hinbewegt von Gott, wie der Pfeil vom Schützen; — und auf diese Weise streben auch die Tiere nach dem Zwecke, insoweit sie durch den von der Natur gegebenen Antrieb zu etwas hin in Bewegung gesetzt werden. In anderer Weise aber kommt es dem in Bewegung Setzenden zu, dem Zwecke zuzustreben, denn er ordnet seine eigene Thätigkeit oder die eines anderen Wesens zum Zwecke hin; und das kann nur die Vernunft. Das nennt man aber im eigentlichen Sinne: Beabsichtigen; das können die Tiere nicht.

c) I. Da ist das „nach dem Zwecke streben“ genommen im erstgenannten Sinne, insoweit die Natur in Thätigkeit ist oder in Bewegung zum Zwecke hin; aber sie ist dazu von außen her in Thätigkeit gesetzt, ohne daß sie selber in sich ein Princip hätte, welche das Zweckdienliche, die Bewegung, zu einem Zwecke hin lenkt. II. „Genießen“ will nur besagen: absolutes Ausruhen im Zwecke; und nicht eine Beziehung des einen zum anderen. III. Nicht deshalb sind die Tiere zum Zwecke hin in Bewegung, weil sie etwa überlegten, sie könnten durch ihre Bewegung den Zweck erreichen; das ist eigen jenem Wesen, das seine Absicht auf etwas richtet. Vielmehr werden sie durch die von Natur eingegebene Begierde zum Zwecke hin getrieben; gerade so wie die übrigen vernunftlosen Dinge im Bereiche der Natur.

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