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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 42

Vierter Artikel. Die Furcht kann Gegenstand der Furcht sein.

a.) Dagegen spricht: I. Was man fürchtet, das behütet man, damit es nicht verloren gehe; wie jener, der Furcht hat, die Gesundheit zu verlieren, sie eben durch die Furcht behütet. Wird also die Furcht gefürchtet, so will sich der Mensch durch die Furcht davor behüten, daß er nicht fürchte; was unzulässig scheint. II. Die Flucht ist ein Fliehen. Nichts aber flieht vor sich selbst. III. Die Furcht betrifft das Zukünftige. Jener aber, der fürchtet, der hat ja bereits die Furcht. Also kann er sich nicht vor der Furcht fürchten. Auf der anderen Seite kann der Mensch lieben die Liebe; sich betrüben über den Schmerz. Also kann er auch Furcht haben vor der Furcht.

b) Ich antworte. Jenes allein habe den Charakter des Furchtbaren, was von einer außenstehenden Ursache kommt; nicht was vom eigenen Willen herrührt. Die Furcht aber kommt zum Teil von außenstehenden Ursachen und zum Teil vom Willen. Sie kommt von außenstehenden Ursachen, insofern sie eine Leidenschaft ist, welche der Vorstellung in der Einbildungskraft folgt von einem drohenden Übel; und nach dieser Seite hin kann man die Furcht fürchten, daß nämlich nicht die Notwendigkeit eintrete zu fürchten wegen des Einwirkens eines großen Übels. Die Furcht aber unterliegt demWillen, insoweit das niedere Begehren gehorcht der Vernunft; so daß der Mensch die Furcht vertreiben kann; und danach ist keine Furcht vorhanden, die gefürchtet werde.

c) I. Nicht eine einzige Weise des Fürchtens giebt es; sondern nach den verschiedenen Dingen, welche gefürchtet werden, sind verschiedene Weisen, zu fürchten. Nichts also steht dem entgegen, daß durch die Furcht jemand sich behüte vor einer anderen Furcht und so sich behüte durch die Furcht, damit er nicht fürchte, II. Eine andere Furcht ist es, womit das drohende Übel gefürchtet wird und eine andere, vermittelst man die Furcht davor fürchtet; also flieht da nichts vor sich selbst. III. Kraft der augenblicklich gegenwärtigen Furcht kann der Mensch fürchten die zukünftige; denn es giebt verschiedene Weisen, um zu fürchten.

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