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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 18

Vierter Artikel. Über die zuverlässige Gewißheit der Hoffnung in den Erdenpilgern.

a) Diese Hoffnung hat gar keine Gewißheit. Denn: I. Der Wille ist der Sitz der Hoffnung; der Wille aber hat nichts zu thun mit der Gewißheit, sondern die Vernunft. II. Die Hoffnung kommt von der Gnade und den Verdiensten. In diesem Leben aber können wir nicht wissen, ob wir im Stande der Gnade sind. (I) II. Kap. 112, Art. 3.) III. Gewißheit ist da nicht, wo es noch fehlgehen kann; was aber immer der Fall ist bei den Erdenpilgern. Auf der anderen Seite ist „die Hoffnung das sichere Erwarten der künftigen Seligkeit,“ nach 26. dist. 3. Sent. Dies ist gemäß dem Apostel: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe; und bin gewiß, Er könne das Ihm Anvertraute bewahren.“

b) Ich antworte, daß die Gewißheit ihrem wesentlichen Charakter nach in der Vernunft sich findet; an dieser Gewißheit aber nimmt teil Alles, was von der Vernunft ohne Fehl zu seinem Zwecke hingeleitet wird. Danach wirkt die Natur mit Zuverlässigkeit, insoweit sie in Bewegung gesetzt ist von der göttlichen Vernunft, die da Jegliches ohne Fehl zu seinem Zwecke hinbewegt. Danach wirken ebenso die moralischen Tugenden zuverlässiger wie die Kunst, sagt man; denn nach der Weise der Natur werden sie von der Vernunft hinbewegt zu ihren Thätigkeiten. Ähnlich auch strebt die Hoffnung mit zuverlässiger Gewißheit zu ihrem Zwecke hin; denn sie nimmt teil an der Gewißheit des Glaubens, welcher in der Vernunft sich findet.

c) I. Ist damit beantwortet. ll. Die Hoffnung stützt sich nicht in erster Linie auf die besessene Gnade, sondern auf die göttliche Allmacht und Barmherzigkeit, kraft deren auch jener, der die Gnade nicht hat, sie noch erlangen kann; damit er das ewige Leben gewinne. Der Allmacht und Barmherzigkeit Gottes aber ist jener gewiß, der Glauben hat. III. In dem erwähnten Falle kommt das Fehlgehen daher, daß der freie Wille mangelhaft ist und daß er demgemäß das Hindernis der Sünde entgegenstellt; nicht aber vom Mangel der göttlichen Allmacht und Barmherzigkeit, auf welche der Glaube sich stützt. Das beeinträchtigt also nicht die Gewißheit der Hoffnung.

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