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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 123

Siebenter Artikel. Der starke wirkt um das Gut feines eigenen Zustandes willen.

a) Dem wird widersprochen. Denn: I. Der Zweck ist wohl früher, soweit es auf die Absicht ankommt; aber später in Anbetracht der Ausführung. Die Thätigkeit der Stärke aber ist in der Ausführung später wie der Zustand selber der Stärke. Also ist der starke nicht thätig um des eigenen inneren Zustandes willen. II. Augustin sagt (13. de Trin. 8.): „Die Tugenden, welche wir allein um der Seligkeit willen lieben, sollen wir, wie manche wagen uns überreden zu wollen, in der Weise lieben, daß wir die Seligkeit nicht lieben. Thun sie dies (daß sie die Tugenden nämlich nur um ihrer selbst, der Tugenden, willen lieben), so hören wir auf, sie, diese Tugenden, selber zu lieben, wenn wir die Seligkeit, um derentwillen sie allein zu lieben sind, nicht lieben.“ Also muß der Akt der Stärke nicht auf den inneren Tugendzustand der Stärke bezogen werden, sondern auf die Seligkeit. III. de morib. Eccl. 15. sagt derselbe Kirchenvater: „Die Stärke ist eine Liebe, die Alles um Gottes willen leicht erträgt.“ Gott aber ist nicht die Tugend der Stärke, sondern etwas Besseres; wie der Zweck voransteht dem Zweckdienlichen. Also. Auf der anderen Seite ist (nach 3 Ethic. 7.) „die Stärke für den starken das Gute;“ also der Zweck.

b) Ich antworte; der Zweck einer jeden wirkenden Ursache ist entweder der Nächstliegende, unmittelbare, daß sie nämlich die Ähnlichkeit der ihr als Ursache eigenen Form in etwas Anderes einpräge; wie das Feuer wärmt, der Baumeister den seiner Idee ähnlichen Plan dem Stoffe mitteilt; — oder es ist ein entfernterer, wie der Baumeister ein Haus baut, damit es bewohnt werde. Der nächste Zweck nun des starken ist, die Ähnlichkeit seiner eigenen Tugend im Thätigsein auszudrücken; denn er will handeln gemäß seinem inneren Zustande. Der entferntere Zweck aber ist Gott oder die Seligkeit.

c) I. Nicht das Wesen des Zustandes der Stärke, wie es im Innern besteht, ist der Zweck des starken; sondern die Ähnlichkeit im thatsächlichen Ausdrucke desselben. II. und III. Gott und die Seligkeit ist der entferntere Zweck.

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