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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 22

Fünfter Artikel. Das Priestertum Christi ist ein ewiges.

a) Dasselbe dauert nicht in Ewigkeit. Denn: I. Jene nur bedürfen der Wirkung des Priestertums, welche die
Schwäche der Sünde an sich tragen; damit sie gesühnt werde durch das
Opfer des Priesters. Nicht in Ewigkeit aber wird das Bedürfnis einer
solchen Sühne bestehen; denn im Himmel wird keine Schwäche sein, nach
Isai. 60.: „Dein Volk alle gerechte;“ — und in der Hölle ist die Sünde
nicht mehr zu sühnen. Also bleibt das Priestertum nicht in Ewigkeit. II. Das Priestertum Christi ist am meisten offenbar in seinem Leiden
und Sterben, als Er „durch sein eigenes Blut in das Heilige eintrat“
(Hebr. 9.). Das Leiden und Sterben des Herrn aber ist nicht in Ewigkeit, nach Röm. 6.: „Christus, der von den toten aufsteht, stirbt nicht
mehr.“ Also. III. Nicht als Gott ist Christus Priester, sondern als Mensch. Während
der Zeit daß Er im Grabe lag, war aber Christus nicht Mensch. Also ist
sein Priestertum nicht ewig. Auf der anderen Seite heißt es Ps. 109.: „Du bist Priester in Ewigkeit.“

b) Ich antworte, im Priesteramte sei zu beachten 1. das Darbringen selber der Opfergabe; 2. die Vollendung des Opfers, insoweit jene, für die es dargebracht wird, den Zweck desselben erreichen. Nun bildeten den Zweck des Opfers Christi nicht zeitliche Güter, sondern ewige erlangen wir durch seinen Tod; so daß Paulus Christum nennt (Hebr. 9.): „den Hohenpriester der zukünftigen Güter.“ Und auf Grund dessen wird das Priestertum Christi das ewige genannt. Diese Vollendung nun ward in der Figur dargestellt dadurch, daß der Hohepriester unter dem Gesetze ein einziges Mal im Jahre mit dem Blute eines Kalbes und eines Bockes in das Allerheiligste eintrat, nachdem diese Opfertiere außen geschlachtet und geopfert worden waren. So trat Christus in den Himmel ein und bereitete uns den Weg dahin durch das Ausgießen seines Blutes auf Erden.

c) I. Die heiligen im Himmel bedürfen nicht mehr der Sühne durch Vermittlung des Priestertums Christi; aber sie bedürfen es, vollendet zu werden durch Jesum Christum, von dem ihre Herrlichkeit abhängt. Deshalb heißt es Apok. 21.: „Die Helle Gottes wird sie (die heiligen) erleuchten und seine Leuchte ist das Lamm.“ II. Das Leiden und Sterben Christi wiederholt sich nicht mehr; aber
die Kraft des einmal dargebrachten Opfers bleibt in Ewigkeit: „In einer
einzigen Darbringung hat Er bis in Ewigkeit vollendet die geheiligten,“
heißt es Hebr. 10. III. Damit beantwortet. Diese Einheit nun des Opfers Christi ward figürlich im Alten Bunde dargestellt, daß der Hohepriester einmal eintrat in das Allerheiligste. Aber die Figur erreichte nicht die Wahrheit; denn es fehlte da die bis in Ewigkeit wirkende Kraft, und deshalb bestand die jährliche Wiederholung.

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