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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 33

Vierter Artikel. Die Empfängnis Christi ist ein Wunder schlechthin zu nennen.

a) Sie ist natürlich. Denn: I. Gemäß dem Annehmen des Fleisches wird Christus Menschensohn genannt. Er ist aber wahrer und der Natur nach Sohn des Menschen,
wie Er ebenso wahrer und von Natur Sohn Gottes ist. Also war seine
Empfängnis eine natürliche. II. Keine Kreatur vollbringt eine wunderbare Wirksamkeit. Die Empfängnis Christi aber wird der seligsten Jungfrau zugeschrieben, die eine
Kreatur ist. Also ist diese Empfängnis etwas Natürliches. III. Damit eine Veränderung als eine im Bereiche der Natur gelegene bezeichnet werde, dazu genügt, daß das bestimmbare empfangende Princip der Natur angehöre (Kap. 32, Art. 4.). Dieses bestimmbare empfangende Princip von seiten der Mutter bei der Empfängnis Christi war aber der Natur angehörig. Auf der anderen Seite „wirkte Christus das was des Menschen ist über die Kraft des Menschen hinaus; und das zeigt die Jungfrau, die in übernatürlicher Weise empfängt“, sagt Dionysius (ep. ad Cajum 4.).

b) Ich antworte, „Vieles werde,“ wie Ambrosius (de incarn. 6.) schreibt, „in diesem Geheimnisse gefunden gemäß der Natur und Vieles über die Natur hinaus.“ Wird nämlich bei dieser Empfängnis berücksichtigt das, was von der Mutter dargeboten ward, so ist dies durchaus etwas Natürliches. Wird aber das vom wirkenden, bestimmenden Princip Ausgehende erwogen, so ist da Alles Wunder. Und weil jegliches Wesen mehr beurteilt wird nach der in demselben bestimmend und bethätigend wirkenden Form wie nach dem Stoffe, nach dem Einwirkenden mehr wie nach dem Leidenden oder Empfangenden, so ist die Empfängnis schlechthin wunderbar; und nur nach einer gewissen Seite hin natürlich.

c) I. Christus hat kraft wunderbaren Einwirkens die menschliche Natur; aber Er hat die wahre menschliche Natur und heißt deshalb wahrhaft und von Natur Sohn des Menschen. So sieht naturgemäß der blinde, der sehend gemacht wurde, kraft seines Sehvermögens, obgleich er dieses durch ein Wunder erhalten hat. II. Die Empfängnis Christi wird Maria nicht zugeschrieben als dem
wirkenden, bestimmenden Princip, sondern weil sie den Stoff bot und
in ihrem Mutterschoße diese Empfängnis gefeiert ward. III. Daß das leidende bestimmbare Princip der Natur zugehört, dies
genügt dafür, damit eine Veränderung im Bereiche der Natur liege; falls
dieses Princip in natürlicher und gewohnter Weise von dem ihm eigens
entsprechenden wirkenden Princip in Bewegung gesetzt wird. Dies trifft
aber hier nicht zu und deshalb ist diese Empfängnis keine natürliche.

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