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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 60

Zweiter Artikel. Die Beschaffenheit des Zeichens einer heiligen Sache, damit dieses Zeichen ein Sakrament sei.

a) Nicht jedes Zeichen einer heiligen Sache ist ein Sakrament. Denn: I. Alle sichtbaren Dinge sind Zeichen heiliger unsichtbarer Dinge, nach Röm. 1.: „Das Unsichtbare Gottes wird durch das, was gemacht worden, verstanden.“ Nicht alle sichtbaren Dinge aber sind Sakramente. II. Alles im Alten Bunde war Figur Christi, „des Heiligen der heiligen,“ nach 1. Kor. 10.: „Alles, was ihnen begegnete, war Figur; ein Schatten des Körpers Christi“ (Kol. 2, 17.). Nicht aber alle Thaten der Patriarchen und alle Ceremonien waren Sakramente. III. Auch im Neuen Testamente bestehen viele Zeichen von Heiligem, die nicht Sakramente genannt werden, wie das Besprengen mit Weihwasser, die Konsekration des Altars u. dgl. Also nicht alle solche heilige Zeichen sind Sakramente. Auf der anderen Seite definieren viele: „Das Sakrament ist das Zeichen einer heiligen Sache“ (vgl. oben Augustin). Also ist jedes Zeichen einer heiligen Sache ein Sakrament.

b) Ich antworte: Zeichen werden so recht eigentlich den Menschen gegeben, damit sie von Bekanntem zur Kenntnis des Unbekannten gelangen. Eigentlich also wird „Sakrament“ Jenes genannt, was das Zeichen einer heiligen Sache ist, die sich auf die Menschen bezieht. Und sonach sprechen wir jetzt von Sakramenten, als von Zeichen einer heiligen Sache, insoweit ein solches Zeichen die Menschen heiligt.

c) I. Die sichtbaren Kreaturen bezeichnen etwas in sich Heiliges, wie die göttliche Weisheit und Güte; nicht aber insoweit wir dadurch geheiligt werden. Sonach sind sie, wie wir jetzt davon sprechen, keine Sakramente. II. Manches im Alten Bunde bezeichnete die Heiligkeit Christi, insoweit Er in Sich heilig ist; Manches, insoweit wir dadurch geheiligt werden; wie das Opfern des Osterlammes bedeutete das Opfer Christi, wodurch wir geheiligt worden. Derartiges Heilige war ein Sakrament. III. Jene heiligen Zeichen drücken nur eine gewisse Vorbereitung für die Heiligkeit aus; während die eigentlichen Sakramente die Vollendung der menschlichen Heiligkeit bezeichnen und danach, also vom Zwecke und der Vollendung im Heiligen her, benannt werden.

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