13.
Auch das martert die Seele, daß sie bei der Größe dieser Pein nicht mehr wie sonst die Einsamkeit wünscht. Sie verlangt jedoch keine andere Gesellschaft als jemand, dem sie ihr Leid klagen könnte. Dieses Verlangen scheint mir von unserer Schwachheit herzurühren; es ist, wie wenn einer, dem der Strick schon um den Hals gelegt und der nahe dem Ersticken ist, sich noch bemüht, Atem zu schöpfen. Und in der Tat, diese Pein bringt uns wirklich in Todesgefahr. Da ich mich, wie gesagt, schon öfter infolge schwerer Krankheiten in solcher Gefahr befunden habe, so kann ich dies mit Bestimmtheit behaupten; ja, ich glaube, sagen zu können, daß diese Todesgefahr so groß sei wie die anderen alle. Das natürliche Widerstreben, voneinander getrennt zu werden, daß Leib und Seele empfinden, ist es darum, was Hilfe begehrt, um Atem zu holen. Dieses Widerstreben sucht durch Mitteilung, durch Klagen, durch Hinwenden auf andere Dinge ein Mittel, das Leben zu erhalten, und zwar ganz gegen den Willen des Geistes oder des höheren Teiles der Seele, der sie dieser Pein nicht entledigen möchte.