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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Sechsundzwanzigstes Hauptstück

3.

Einstmals geschah es, daß ich wegen eines gewissen Unternehmens, von dem ich später noch erzählen werde, große Bedrängnisse und üble Nachreden zu erdulden hatte, die fast im ganzen Orte, wo ich wohne, und auch in meinem Orden über mich ergingen. Infolge der vielen Gefahren, die diesem Unternehmen drohten, war ich beunruhigt und trübt. Da sprach der Herr zu mir: »Was fürchtest du dich? Weißt du nicht, daß ich allmächtig bin? Ich werde vollbringen, was ich dir verheißen habe.« Und wirklich, so ist es auch bald darauf gesehen. Ich aber fühlte mich gleich so gestärkt, daß ich meines Erachtens aufs neue wieder andere Dinge mit noch größeren Beschwerden zur Ehre Gottes unternommen und aufs neue mich den Leiden ausgesetzt hätte. Solche Ansprachen wurden mir so oft zuteil, daß ich sie gar nicht zählen könnte. Oftmals waren es Strafworte, die ich vernahm, wie dies auch jetzt noch der Fall ist, wenn ich mir Unvollkommenheiten zuschulden kommen lasse. Diese Worte sind derartig, daß sie die Seele vernichten könnten; wenigstens haben sie die Besserung zur Folge, da die göttliche Majestät, wie gesagt, Rat und Heilung zugleich gibt. Manchmal erinnert mich der Herr an meine früheren Sünden, vor allem, wenn er mir eine ganz besondere Gnade erweisen will. Dann meint die Seele, sie stehe schon vor dem wirklichen Gerichte; denn da wird ihr eine so klare Erkenntnis der Wahrheit zuteil, daß sie nicht weiß, wohin sie sich verbergen soll. Manchmal wurde ich auf Gefahren aufmerksam gemacht, die mir oder anderen drohten; ebenso erhielt ich viele Offenbarungen über zukünftige Dinge, die alle, wenn auch erst in drei oder vier Jahren, eingetroffen sind. Vielleicht werde ich einige dieser Offenbarungen noch erzählen. Es gibt also so viele Anzeichen, die auf eine Ansprache Gottes hinweisen, daß wir diese meines Erachtens nicht verkennen können.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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