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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Siebenundzwanzigstes Hauptstück

8.

Es ist nämlich diese Art von Visionen und Ansprachen etwas so Geistiges, daß nach meinem Dafürhalten weder in den Seelenkräften noch in den Sinnen irgendeine Unruhe sich findet, wodurch der Teufel etwas erreichen könnte. Indessen zeigt sich diese vollständige Abwesenheit jeglicher Regung nur von Zeit zu Zeit und dauert gar nicht lang; außerdem sind die Seelenkräfte, wie mir scheint, nicht aufgehoben und die Sinne nicht verloren, sondern nur sehr in sich selbst gekehrt; denn dieses Verlorensein der Seelenkräfte findet bei der Beschauung nicht immer, sondern nur sehr selten statt. Tritt es aber ein, so sage ich, daß wir selbst nichts tun und wirken, sondern daß alles der Herr zu wirken scheint. Da ist es gerade, wie wenn man eine Speise schon im Magen hat, ohne sie gegessen zu haben und ohne zu wissen, wie sie hineingekommen; man weiß nur, daß sie drinnen ist. Der Unterschied ist bloß der, daß ich dabei nicht weiß, was für eine Speise es ist, noch wer sie eingegeben hat, während ich dies hier, bei dieser Art göttlicher Mitteilungen, weiß; jedoch weiß ich nicht, wie mir die Mitteilung gemacht wurde, weil ich es nicht gesehen habe, noch auch begreife. Es war mir auch nie in den Sinn gekommen, nach einer solchen Gnade zu verlangen, noch hatte ich gewußt, daß so etwas möglich sein könnte.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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