7.
O der großen Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, der nicht auf die Worte, sondern auf das Verlangen und den Willen sieht, womit man sie spricht! Wie kann er es gestatten, daß eine Person wie ich so kühn zu Seiner Majestät spricht? Er sei gepriesen in Ewigkeit! Ich erinnere mich auch, wie ich während der Stunden des Gebetes am Abende jenes Tages in großen Kummer geriet bei dem Gedanken, ich möchte etwa in der Feindschaft Gottes stehen, da ich nicht wissen könne, ob ich in seiner Gnade sei oder nicht. Ich verlangte zwar nicht, dieses zu wissen; aber ich wünschte zu sterben, um mich nicht mehr in einem Leben zu sehen, in dem ich nicht sicher war, ob ich nicht (geistig) tot sei; denn es konnte für mich keinen bittereren Tod geben als zu denken, ich hätte vielleicht Gott beleidigt. Diese Angst quälte mich; und ich bat den Herrn, er möchte doch so etwas nicht zulassen. Dabei war ich von Tränen ganz übergossen und erquickt. Ich ward nun belehrt, daß ich mich vollständig trösten und sicher sein dürfte, ich sei im Gnadenstande; denn solche Beweise der Liebe Gottes, solche Gnadengaben von Seiner Majestät und die Mitteilung solcher Empfindungen könnten der Seele nicht zuteil werden, wenn sie sich in einer Todsünde befände. Jetzt ward ich auch voll Vertrauen, daß der Herr jenem Ordensmanne die Gnade gewähren werde, um die ich für ihn gebeten. Seine Majestät beauftragte mich, ihm einige Worte mitzuteilen.