3.
Einmal befand ich mich länger als eine Stunde in einem solchen Zustande des Schauens. Der Herr schien da gar nicht mehr von meiner Seite zu weichen und zeigte mir wunderbare Dinge. Dabei sprach er die Worte zu mir: »Siehe, Tochter, was jene verlieren, die wider mich sind! Unterlasse es nicht, ihnen dies zu sagen!« Ach, mein Herr, wie wenig helfen meine Worte bei denen, die durch ihre Werke verblendet sind, wenn Deine Majestät sie nicht erleuchtet! Einige, denen zu Licht verliehen hast, haben zwar aus der Kenntnis deiner Großtaten, zu der sie durch mich gelangt sind, Nutzen geschöpft; aber wenn sie sehen, o mein Herr, daß diese einer so bösen und elenden Kreatur gezeigt wurden, dann wundere ich mich, wenn auch nur ein einziger mir Glauben schenkt. Gepriesen sei dein Name und deine Barmherzigkeit, daß wenigstens ich dadurch eine augenscheinliche Besserung in meiner Seele erfahren habe! Seitdem möchte meine Seele immer dort oben sein und nicht wieder in dieses Leben zurückkehren; denn es blieb ihr eine große Verachtung aller irdischen Dinge. Diese kommen mir wie Unrat vor, und ich sehe ein, wie niedrig und gemein es ist, wenn wir unsere Neigungen daran heften.