4.
Zur Zeit meines Aufenthaltes bei jener Dame, von der ich geschrieben habe, litt ich an Herzschmerzen; diese waren früher, wie schon erwähnt, sehr heftig, jetzt aber sind sie nicht mehr so arg. Die Dame, liebevoll wie sie war, ließ mir Schmucksachen von Gold und Edelsteinen, deren sie sehr kostbare besaß, vorlegen. Darunter war namentlich ein Geschmeide von Diamanten, das man sehr hoch schätzte. Sie meinte, der Anblick dieser Dinge würde mich aufheitern; allein da ich mich dessen erinnerte, was der Herr uns aufbewahrt hat, mußte ich bei mir lächeln; und es war mir leib zu sehen, wie die Menschen solche Dinge hochschätzen. Auch wäre es mir, wie ich glaubte, unmöglich gewesen, selbst wenn ich gewollt hätte, solchen Dingen einen Wert beizulegen, außer es würde mir der Herr das Andenken an jene anderen Schätze nehmen. Dies ist eine große Herrschermacht in der Seele, so groß, daß ich nicht weiß, ob sie wohl jemand zu fassen vermag, der sie nicht selbst besitzt; denn es ist dies die eigentliche und natürliche, d. i. ohne alle Bemühung unsererseits erworbene Losschälung, bei der Gott selbst alles tut. Seine Majestät enthüllt diese Wahrheiten derart, daß sie unserem Geiste auf wunderbare Weise eingeprägt werden; und wir erkennen klar, daß wir und ihre Erkenntnis unmöglich durch eigene Bemühung hätten erwerben können, vor allem nie in so kurzer Zeit.