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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Neununddreißigstes Hauptstück

10.

In diesen Irrtum kann nach meinem Dafürhalten der nicht fallen, der die Gabe der Unterscheidung der Geister besitzt, und dem der Herr wahre Demut verliehen hat; denn ein solcher urteilt nach den Wirkungen (der göttlichen Gnade in der Seele), nach den Entschlüssen (die sie faßt), nach der Liebe (wovon sie durchglüht ist); und der Herr erleuchtet ihn, daß er dies erkennt. Darnach also, und nicht nach den Jahren, beurteilt er den Fortschritt und das Wachstum der Seelen, wohl wissend, daß die eine in einem halben Jahre weiter vorangeschritten sein kann als die andere in zwanzig Jahren; denn der Herr verleiht seine Gnade, wie gesagt, wem er will, und besonders dem, der sich mehr dafür empfänglich macht. So sehe ich jetzt Jungfrauen in dieses Kloster kommen, die noch im zartesten Alter sind, die aber, nachdem sie Gott mit seiner Gnade berührt und ihnen nur ein wenig Licht und Liebe, ich will sagen, nur kurze Zeit etwas inneren Trost verliehen, ohne Verzug seinem Rufe entsprechen und durch nichts sich aufhalten lassen. Sie denken nicht an ihren Unterhalt, da sie sich für immer in ein Haus einschließen, daß keine Einkünfte hat. Ihr Leben achten sie für nichts und verlassen alles um dessentwillen, von dem sie wissen, daß er sie liebt; sie verzichten auf ihren freien Willen und denken nicht daran, daß sie einmal bei einer so strengen und engen Klausur mißvergnügt sein könnten. Alle bringen sich Gott einmütig zum Opfer dar.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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