24.
Als ich einmal von demselben oben erwähnten Zweifel gequält wurde, ob nämlich diese Visionen von Gott seien, erschien mir der Herr und sprach mit Ernst zu mir: »O ihr Menschenkinder, wie lange werdet ihr harten Herzens sein?« Er fügte bei, ich solle mich nur über eines genau prüfen, ob ich mich ihm ganze zu eigen gegeben habe oder nicht; würde ich mich ihm ganz hingegeben haben, so sollte ich glauben, daß er mich nicht werde zugrunde gehen lassen. Über diese ernste Anrede betrübte ich mich sehr. Da sagte er mit großer Zärtlichkeit und Freundlichkeit wider zu mir, ich möchte mich nicht betrüben; er wisse wohl, daß ich meinerseits nicht unterlassen werde, alles zu tun, was seinen Dienst betreffe; dafür werde auch alles geschehen, was ich begehre. Und wirklich geschah, um was ich ihn damals bat. Ferner sagte er, ich möchte darauf achtgeben, wie es mit meinem täglichen Fortschritt in der Liebe zu ihm stehe; aus diesem Fortschritt könnte ich erkennen, daß diese Visionen nicht vom Teufel seien; denn ich dürfte nicht glauben, Gott werde zulassen, daß jener so tief Anteil an den Seelen seiner Diener habe, und daß er mir eine solche Erkenntnis und eine solche Ruhe verleihen könne, wie ich sie besitze. Er gab mir auch zu verstehen, daß ich übel tun würde, wenn ich nicht glaubte, daß meine Visionen von Gott seien, nachdem doch so viele und so ausgezeichnete Personen mich dessen versichert hätten.