7.
Während ich nun in solcher Pein zur Nachtzeit dem Gebete oblag, erschien mir der Herr wie gewöhnlich, bezeigte mir große Liebe und sagte, als wollte er mich trösten: »Harre noch ein wenig, meine Tochter, so wirst du große Dinge sehen!« Diese Worte blieben meinem Herzen so tief eingeprägt, daß ich sie nicht aus dem Sinne bringen konnte. Obwohl ich trotz allen Nachdenkens ihre Bedeutung nicht zu erraten vermochte und auch kein Mittel zu ihrer Verwirklichung sah, ward ich doch sehr getröstet und hatte die feste Gewißheit, daß diese Worte wahrhaftig seien; die Art und Weise jedoch, wie sie in Erfüllung gehen sollten, konnte ich mir nicht vorstellen. Inzwischen verging, soviel ich mich erinnere, noch ein halbes Jahr, und dann ereignete sich, was ich nun erzählen will.