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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

123. Brief — An Pater Ambrosius Mariano vom heiligen

Benedikt in Madrid

Toledo, im Oktober 1576

Zwistigkeiten mit den beschuhten Karmeliten.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Ihnen und lohne Ihnen die guten Nachrichten, die Sie mir über das Wohlbefinden unseres guten Vaters, des Herrn Lizentiaten Padilla, übermittelt haben. Gebe Gott, daß dasselbe noch viele Jahre anhalte!

Wie mögen Sie mich doch Reverenda und Señora titulieren? Gott verzeihe es Ihnen! Es scheint fast, Euere Hochwürden und ich seien wieder Beschuhte geworden. Die Freundschaft des Reverendus, der zu Ihnen kam und Sie um Ihre Gewogenheit bat, hat mir gefallen. Er hat sich hierüber schon in Ávila mit mir besprochen. Gott verleihe ihm bessere Gesundheit! Zwölf Stunden sind im Tage, vielleicht hat er seine Ansicht schon wieder geändert.

Sehen Sie, was man mir erzählt hat, und es ist dies Wahrheit; Pater Tostado hat einen Eilboten mit Briefen hieher an den Pater Provinzial gesendet, und dieser will einen Religiosen nach Madrid schicken. Mir scheint, man setze viele Hebel in Bewegung. Es tut mir leid, daß Pater Bonaventura [von Andalusien] fortgeht, obwohl ich weiß, welchen Nutzen er in Madrid schaffen wird. Die Torheiten, die sie treiben, werden einen so guten Ausgang für ihn haben, daß nachher alle Welt sagen wird, Gott erweise ihm eine besondere Gnade. Sie sagen mir gar nicht, welche Maßnahmen man gegen die vergangenen Ausschreitungen getroffen hat. O Jesus, welche Dinge läßt du doch zu!

Ich wünsche sehr, es möchte dieses Häuschen schon bezogen sein; das übrige wird sich mit Gottes Hilfe später verwirklichen. Wahrlich, ich möchte nicht einmal die Klostermauern jener Leute ansehen, die uns so wenig lieben. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß durch einen einzigen Brief des Nuntius die ganze Sache abgetan wäre. Mein Vater, beeilen wir uns doch, soviel wir können, und betreiben Sie nach Kräften die Errichtung einer eigenen Provinz; denn wir wissen nicht, was kommen wird. Bei diesem Bestreben kann man nichts verlieren, wohl aber viel gewinnen. Ich bitte Sie um der Liebe willen, es mir zu schreiben, wenn Sie etwas Neues von unserem Vater erfahren; denn ich bin in Sorgen. Meine Empfehlungen an den Herrn Lizentiaten Padilla und an Pater Balthasar. Die Priorin empfiehlt sich ihnen ebenfalls sowie auch Euerer Hochwürden. Es freut mich, daß dieser gute Pater in Madrid ist. Gott sei mit ihm und Ihnen allezeit!

Euerer Hochwürden unwürdige Dienerin

Theresia von Jesu

Anschrift: An meinen Vater, Dr. Pater Mariano vom heiligen Benedikt, Karmelit.

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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