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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Teresa of Ávila (1515-1582) Letters Briefe

129. Brief — An die Mutter Maria vom heiligen Joseph,

Priorin in Sevilla

Toledo, am 31. Oktober 1576

Krankheit der Priorin von Malagón und andere Klosterangelegenheiten.

Jesus sei mit Euerer Ehrwürden, meine Tochter!

Suchen Sie doch um der Liebe Gottes willen in Erfahrung zu bringen, ob unser Vater meine Briefe empfängt. So oft ich an ihn Briefe sende, unterlasse ich fast nie, einen an Euere Ehrwürden beizulegen. Heute nun erhielt ich von Seiner Paternität einen vom 22. Oktober datierten Brief, worin er sich beklagt, daß er schon lange keinen Brief mehr von mir erhalten habe, und doch schreibe ich ihm beständig. Einen besonders langen Brief sandte ich ihm durch den Maultiertreiber. Ich wünschte zwar nicht, daß man meine Briefe auffängt; gehen sie aber verloren, so liegt nicht viel daran. Vielleicht werden sie im Hause des dortigen Generalbotenmeisters zurückbehalten; denn von hier aus gehen sie ganz sicher. Sie sollten von Zeit zu Zeit dort nachfragen lassen, ob nicht Briefe für Sie da seien.

Um es nicht zu vergessen, teile ich Ihnen mit, daß das große Agnus Dei und die Ringe zum Vorschein gekommen sind und daß sich in Ávila alle Nonnen wohl befinden, wie Sie aus den beiliegenden Briefen ersehen werden. Mein Bruder schreibt mir, er habe an Ihren Briefen, die er auch den Schwestern im Sankt Josephskloster gezeigt, große Freude gehabt und über sie herzlich gelacht. Er wird Ihnen ein anderes Mal schreiben. Seine Liebe zu Ihnen ist wirklich groß, und ich versichere Sie, daß es auch bei mir in dieser Hinsicht nicht fehlt.

Er schrieb mir, wieviel Gutes Nikolaus den Schwestern in Sevilla erweise und daß er auch ihre Beichte hören werde. Er ist ein vortrefflicher Mann. Zeigen Sie sich ihm entgegenkommend! Schreiben Sie mir auch, wie es mit Ihrer Gesundheit steht, und zwar offen und aufrichtig. Was die Gesundheit der guten Priorin von Malagón betrifft, so weiß ich nicht, was ich Ihnen schreiben soll. Ich kann nur sagen, daß sie sehr schlimm daran ist. Es ist jetzt davon die Rede, sie hieher zu bringen; allein unser Arzt sagt, daß man durch den Umzug ihren Tod beschleunigen würde. Ihr Leiden ist derart, daß Gott allein der wahre Arzt dafür ist; irdische Mittel nützen da nichts mehr. Ich warne die Schwestern wiederholt davor, ja kein Sarsaparillenwasser zu trinken. Ich habe darüber schon recht eindringlich an García Alvarez geschrieben und auch an unseren Vater. Teilen Sie mir alle Einzelheiten mit und sagen Sie mir auch, warum Sie unserem Vater nicht manchmal ein wenig Fleisch vorsetzen. Gott sei mit Ihnen! Da ich Ihnen erst vor kurzem geschrieben habe, so weiß ich sonst nichts zu sagen. Ich bitte Sie nur noch, mich allen Schwestern vielmals zu empfehlen.

Heute ist der Vorabend von Allerheiligen.

Euerer Ehrwürden Dienerin

Theresia von Jesu

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Vorwort und Einführung in die Briefe Theresias von Jesu

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