139. Brief — An Pater Hieronymus Gracián in Sevilla
Toledo, im November 1576
Zwei Bruchstücke. — Nachrichten über die kleine Schwester des Paters Gracián.
...Meine Elisabeth wird mit jedem Tag vortrefflicher. Komme ich zur Rekreation, was nicht oft der Fall ist, dann legt sie ihre Arbeit weg und fängt an zu singen:
»Die Mutter Stifterin
Kommt zur Rekreation;
Laßt uns tanzen, laßt uns singen,
Laßt uns ihr Musik machen!«
Dies dauert nur einen Augenblick. Außer der Rekreationsstunde ist sie in ihrer Einsiedelei in ihr Jesukind und in ihre Hirten, in ihre Arbeit und ihre Betrachtung, wie sie sagt, so vertieft, daß es zum Lobpreise des Herrn stimmt. Sie empfiehlt sich Euerer Paternität und läßt Ihnen sagen, daß sie für Sie betet. Auch hat sie ein großes Verlangen, Sie zu sehen. Die Doña Johanna und die anderen [Glieder der Familie] will sie nicht sehen. Diese seien Weltpersonen, sagt sie. Sie verschafft mir viel Unterhaltung; aber da ich soviel zu schreiben habe, so finde ich wenig Zeit, sie zu genießen...